Nachdem Loki in seinem Staffelfinale den Startschuss für eine neue MCU-Ära gab, steht mit What If…? nun die Premiere der neuestne Marvel Studios-Produktion kurz bevor. Wir durften uns vorab bereits die ersten drei Episoden der Animationsserie ansehen und verraten euch, natürlich spoilerrei, worauf ihr euch freuen dürft.
What If…? – Schier endlos viele Universen?
Die Prämisse der Show ist simpel: Was wäre, wenn bestimmte Ereignisse in den uns bekannten Kinofilmen einen etwas anderen Verlauf genommen hätten? Der Watcher, ein überaus mächtiges Wesen im Marvel-Kosmos, fungiert dabei als Erzähler und führt uns in diese zunächst zwar vertrauten und doch ganz neuen Welten ein.
„What If…?“ ist dabei als Anthology-Serie aufgebaut, was bedeutet, jede Episode steht für sich und erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte. Es wäre natürlich möglich, dass alle neun Folgen durch eine übergeordnete Handlung miteinander verbunden sind, doch eine solche ließ sich in den von uns gesichteten Episoden noch nicht erkennen.
Doch selbst wenn es eine solche letztendlich nicht geben sollte, verspricht die erste MCU-Animationsserie vor allem eines zu werden: Wahnsinnig unterhaltsam. Jede der ersten drei Folgen fühlte sich einzigartig an und unterscheidet sich sowohl hinsichtlich ihres Settings als auch ihres Genres. Für Abwechslung dürfte somit also definitiv gesorgt sein.
Marvel Studios öffnet mit dem Multiversum also einen gewaltigen neuen Spielplatz, der Raum für schier unendlich viele spannende Geschichten bietet. Dabei vertrauen die „What If…?“-Verantwortlichen weiter auf bekannte MCU-Stärken, auch wenn sie, zumindest anfangs, noch sehr auf Nummer sicher gehen.
What If…? Bekannte Stärken und ein eher generischer Auftakt
Doch was meinen wir nun damit? Ohne an dieser Stelle zu sehr ins Detail gehen zu wollen, fühlte sich gerade die erste Episode der Animationsserie in narrativer Hinsicht noch zu „gewöhnlich“ oder vertraut an. An wenigen Stellen deuten die Macher das Potential einer Multiversums-Story zwar an, nutzen es jedoch noch nicht wirklich aus.
Die beiden nachfolgenden Episoden holen aus dem Konzept der Show dafür bereits mehr raus und konnten uns mit ihren etwas abgedrehteren Charakterkonstellationen und spannenden Szenarien schon mehr packen. Es bleibt zu hoffen, dass die Macher diesen Pfad auch weiterhin beschreiten werden, um sich von den Live-Action-Produktionen mehr zu emanzipieren.
Dafür kann die Serie natürlich wieder mit den altbekannten MCU-Stärken auftrumpfen. Die Geschichten werden zumeist spannend erzählt und leben insbesondere von ihren sympathischen Charakteren. Dabei ist es den Verantwortlichen gut gelungen, das Herz der einzelnen Figuren in teils neue, abgefahrene Szenarien zu übernehmen.
Doch „What If…?“ kann nicht nur mit seinen Figuren und den interessanten Ausgangssituationen seiner kleinen Geschichten auftrumpfen, sondern darüber hinaus auch audiovisuell überzeugen, obwohl es diesbezüglich den einen oder anderen kleinen Wehrmutstropfen gibt.
What If…? ist eine aufregende Chance für das MCU
Der visuelle Stil der Serie ist einzigartig, wenn auch im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig. Die bekannten Charaktere wie Peggy Carter, T’Challa oder auch Black Widow wurden gekonnt zum Leben erweckt und glänzen mit einer überzeugenden Mimik. Darüber hinaus sind auch die Umgebungen gut gelungen und punkten mit allerlei kleinen Details. Das Ergebnis ist ein harmonisches Bild, das es so aktuell in keiner anderen Serie gibt.
Neben den Charakteren weiß ebenfalls die Action in „What If…?“ zu überzeugen, die ansprechend und schön dynamisch inszeniert wurde und teilweise an lebendig gewordene Comic-Panels erinnert. Dabei gelang es den Machern bisher gut, die verschiedenen Stärken der einzelnen Figuren wunderbar in die Kämpfe zu integrieren und teils animationstechnisch eindrucksvolle Szenen auf den Bildschirm zu zaubern.
Schade ist, dass nicht alle bekannten Schauspieler ihre Charaktere vertont haben. Marvel Studios konnte zwar einen Großteil des vertrauten Casts zusammentrommeln, darunter beispielsweise Tom Hiddleston (Loki) oder auch Chris Hemsworth (Thor) sowie Chadwick Boseman (Black Panther), der hier seine letzte Performance abliefert. Andere Stars wie Robert Downey Jr. (Iron Man) oder auch Tom Holland (Spider-Man) wirkten derweil jedoch nicht am Projekt mit.
Insgesamt machen die ersten drei Abstecher in die Weiten des Marvel-Multiversums definitiv Lust auf mehr. Die MCU-Macher haben hier eine schier grenzenlose Spielwiese, die Raum für nahezu unendliche neue Storys bietet. Hoffentlich nutzen sie diesen auch, um uns auf verrückte, berührende und vor allem einzigartige Abenteuer zu entführen. „What If…?“ läuft ab dem 11. August 2021 immer mittwochs exklusiv bei Disney Plus.