Im Interview mit GamesIndustry bekräftigte CCP Games Chief Executive Officer Hilmar Petursson, dass große Unternehmen Gefahr laufen, binnen kurzer Zeit zu verdummen.
Unternehmen wie EA, Ubisoft und Activision Blizzard haben in den letzten Jahrzehnten erreicht, wovon viele Start-Ups und Indie-Entwickler wohl nur träumen können. Denn die Marktbedeutung der besagten Global Player ist unumstritten und führt zu ständigen Neuerscheinungen, die von der Masse freudig erwartet werden. Im MMO-Sektor ist CCP Games wohl in der besten Position, sich mehr und mehr als von großer Bedeutung zu positionieren. Die Isländer veröffentlichten mit EVE Online vor über einem Jahrzehnt ein Online-Rollenspiel, welches mit dem Unternehmen zu wachsen wusste. Im Interview mit GamesIndustry verbindet CCP Games Chief Executive Officer Hilmar Petursson die Management-Sicht mit der Spieler-Sicht und betont, von welch großer Bedeutung das MMORPG damit ist. Kein Wunder, dass das Spiel trotz der Veröffentlichung von DUST 514 und der fortwährenden Produktion von World of Darkness immer einen großen Stellenwert genießen wird.
Durch die stärkere Hinwendung zu einem Unternehmen mit mehreren Produkten erfuhr CCP Games in den letzten Jahren aber natürlich auch Phasen schwieriger Entscheidungen und auch Ruckschläge. Die Einrichtung von Studios an neuen Standorten etwa stellte die Management-Ebene vor die Herausforderung, eine Unternehmenskultur global wachsen zu lassen. Zwischenzeitlich wurden hierbei auch Fehler gemacht, die in Atlanta etwa zu Entlassungen führten. Hilmar Petursson gesteht sich diese Fehler als persönliche Fehler ein. Wenig verwunderlich, dass er im gleichen Interview auch zu der Aussage kommt, dass große Unternehmen schnell verdummen können. Laut Petursson besteht mit Wachstum auch die Gefahr, dass trotz steigender Mitarbeiterzahlen Effizienz, flüssige Arbeitsabläufe, Kreativität und Innovation leiden. Die Hauptaufgabe sei demnach natürlich die strategische Entwicklung und Strukturierung dieser Bereiche. Aus eigener Erfahrung dürfte der CEO damit aber nicht den marktbeherrschenden Unternehmen eine Kritik aussprechen wollen, sondern die eigene Entwicklung rückblickend zusammenfassen.