In einem Interview mit unseren Kollegen von gameindustry äußert sich Delasocial-Geschäftsführer Torsten Oppermann mehr als positiv über Video-Blogger und Let's Player in Deutschland. Er sieht ihre Reichweite als wichtig für die Industrie an.
Let's Player wie unsere beiden Helden Gronkh und Sarazar haben es geschafft: Millionen Klicks auf Youtube, Interviews in wichtigen Tageszeitungen und Magazinen sowie Auftritte im Radio oder ein Werbespot im Fernsehen. Ihre Reichweite lässt viele alteingesessene Medien blass vor Neid werden. Dabei machen sie nur eins: Ihrem Hobby nachgehen. Dass sie damit zusammen täglich über zwei Millionen Menschen erreichen ist nicht nur ein netter Nebeneffekt, es ist auch ein Stück Zukunft der Spieleindustrie. Das gilt aber nicht nur für Sarazar und Gronkh, sondern für viele andere Video-Blogger und Let's Player ebenso. Die Zeiten, in denen Magazine den Informationsfluss der deutschen Gamer-Landschaft quasi alleine regiert haben, scheint vorbei. Nicht selten ziehen Leser ein Video auf Youtube einem geschriebenen Test vor. Das hat vor allem zwei Gründe: Das Video kann den Inhalt schneller rüberbringen und gleichzeitig einen exakten Einblick in das Spiel geben.
Dass diese Videos für die Industrie immer wichtiger werden, hat auch Geschäftsführer Torsten Oppermann von Delasocial erkannt. Die PR-Agentur, die jüngst aus einer Fusion von indigo pearl und massklusive entstanden ist, will neben den klassischen Medien auch auf die Video-Formate setzen.
„Bezogen auf die Games-Branche haben Video-Blogger eine erhebliche Reichweite – auch in Deutschland. Schauen Sie sich mal die führenden „Let's Player“ an, von der Reichweite träumt so manches klassisches Medium.“ (Quelle: gameindustry.biz)
Allerdings kritisiert er die Tatsache, dass die Inhalte der klassischen Medien und der Webvideos oft nicht synchron sind. Sprich, eine Sache wird auf unterschiedliche Art und Weise beschrieben. Dies ist aus unserer Sicht wohl ein Nebeneffekt der freien Meinung, dass so verschiedene Interpretationen zustande kommen. Wir sehen diesen Umstand mehr als positiv, denn nur so kann eine wirklich abwechslungsreiche Medienlandschaft gedeihen. Wenn wir alle nur noch dieselben Informationen, auf dieselbe Art und Weise (z.B. in Reviews), kommunizieren, werden wir zu einer nichtssagenden grauen Einheit. Der Vorteil von Webvideos besteht darin, Games aus Spielersicht zu kommentieren. Dies passt zwar nicht immer in das Konzept findiger PR-Strategen, macht dafür aber genau den Umfang an Information aus, welche die deutsche Spielerlandschaft braucht und sucht.