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Allgemein: Die CDU ist gegen „Breitband für alle“

Wie aus den aktuellen Verhandlungen zur Großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD hervorgeht, ist das Vorhaben der SPD, schneller für ein flächendeckendes Breitband-Internet zu sorgen, erst mal vom Tisch.

Wir leben im Zeitalter des Internets. Kaum etwas ist heutzutage noch offline möglich, sogar die meisten Games. Wer den Siegeszug der neuen Onlinespiele mitfeiern will, der braucht vor allem eine schnelle Leitung. MMOs wie Neverwinter oder PlanetSide 2 sind ohne Breitband-Leitung gar nicht möglich, da streiken sogar schwache 2-Mbit-Anschlüsse vor der gewaltigen Datenmacht. Leider können nicht alle Fans in den Genuss dieser modernen und oft kostenlosen Titel kommen, da in weiten Teilen Deutschlands die DSL-Revolution noch nicht angekommen ist und man sich gerade so mit ISDN über Wasser halten kann. Habt ihr schon mal versucht, mit so einer Leitung alleine nur zu surfen? Als Eigentest könnt ihr ja mal euer Smartphone oder Tablet auf „EDGE“ umstellen und versuchen eine moderne Webseite zu besuchen. Es endet in einer Qual der ultimativen Lahmärschigkeit. Und dies soll auch erst mal so bleiben, meint zumindest die CDU/CSU. Getreu nach der „Politik der kleinen Schritte“ von Angela Merkel, hebt man sich den Ausbau der Breitband-Leitungen in der ganzen Republik noch bis 2018 auf. Dann soll es zwar überall mindestens 50-Mbit geben, aber bis dahin vergehen auch noch mal locker über vier weitere Jahre.

Nun prahlte die SPD vor der Wahl mit ihrem Vorhaben, diesen Vorgang mittels eigens dafür eingerichteter Fonds zu beschleunigen. Zumindest für die eine Hälfte der Finanzierung, die andere sollte der Staat übernehmen. Das war der CDU/CSU aber viel zu konfus und am Ende vielleicht auch einfach zu teuer, aber zumindest hat man sich erfolgreich gegen diesen Plan verwehrt und die, für viele Bürger geeignetere, Idee abgewendet. Die „Volkspartei“ setzt nämlich viel lieber auf die Investitionsfreundlichkeit der Anbieter, was erfahrungsgemäß für alle Landstriche mit relativ geringem Anspruch heißt, dass sie weiter auf die lange Bank geschoben werden. Ob das Vorhaben wirklich bis 2018 geschafft wird, ist natürlich fraglich, wenn das Interesse fehlt, Ortschaften mit nur wenigen potenziellen Breitband-Nutzern auszubauen. Außerdem steht bis dahin ja auch noch eine Bundestagswahl an. Unterm Strich heißt es für alle, die schon seit über 10 Jahren in Slow-Motion surfen, dass sich eben nichts verändert und der Genuss von Onlinespielen weiterhin ein Traum bleibt.

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