Die Netflixserie Das Damengambit aus dem Jahr 2020 war ein großer Überraschungserfolg, mit dem wohl weder der Video-on-Demand-Gigant noch Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy so wirklich gerechnet haben. Doch das fiktive Werk über eine unheimlich talentierte Schachspielerin kam nicht nur bei Netflix-Abonnenten besonders gut an.
Auch Kritiker überhäuften die Miniserie von Scott Frank und Allan Scott mit positiver Kritik und vor kurzem gab es sogar einen Emmy für die Überflieger-Serie. Doch nicht alle waren mit den Darstellungen in der Show sonderlich zufrieden, um genau zu sein war eine Frau sogar derart unbegeistert, dass sie nun Klage eingereicht hat.
Das Damengambit: Millionenklage gegen Netflix
Die Rede ist von Nona Gaprindaschwilli, eine achtzigjährige Dame, die eine recht beeindruckende Karriere hinter sich hat. Die gebürtige Georgierin ist nicht nur mehrfache Schachweltmeisterin, die diesen Titel das erste Mal im zarten Alter von 20 Jahren ergattern konnte, sondern auch die erste Frau weltweit mit dem Titel einer Großmeisterin. Außerdem hat sie oft gegen Männer gespielt, die diesen Sport lange Zeit dominiert haben.
In „Das Damengambit“ wird eine ganz ähnliche Geschichte erzählt, jedoch ist die Hauptfigur Beth Harmon (Anya Taylor-Joy) frei erfunden. Nicht jedoch Gaprindaschwilli, die in der Netflixserie kurz erwähnt, aber völlig falsch dargestellt wird. Hier wird sie nämlich als Russin angekündigt und als Spielerin, die nie gegen Männer angetreten ist. Eine Frechheit, findet die Großmeisterin aus Georgien.
Laut der Anklage, die vor kurzem das Gericht in Kalifornien erreicht hat, sei diese Darstellung von Gaprindaschwilli offensichtlich falsch sowie grob sexistisch und herablassend. Ein Umstand, den die Dame nicht auf sich sitzen lassen will, weswegen sie den Video-on-Demand-Anbieter Netflix nun wegen Verleumdung verklagt. Und zwar auf mehrere Millionen.
Netflix selbst hat sich bereits zu der Anklage veräußerst und bekannt gegeben, man habe den größten Respekt vor der Person und den Leistungen Gaprindaschwillis, weist die Vorwürfe jedoch als unbegründet zurück und kündigte an, sich energisch gegen die Klage zu verteidigen.