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Allgemein: Entwickler von Journey: Spiele sollen Hoffnung geben und heilen

Jenova Chen, der Gründer von thatgamecompany und Entwickler von Journey, erklärte in einem Interview, dass mehr Spiele entwickelt werden sollen, die auf einer tiefgreifenden emotionalen Basis beruhen. Zudem sollen Games den Status erreichen, den bereits die Film-Industrie hat, nämlich alle Altersgruppen anzusprechen.

In einem Interview mit Mashable eröffnet der Entwickler von Journey Jenova Chen eine ganz neue Sicht auf Videospiele und was diese im besten Fall leisten sollten. So sollen Games Hoffnung geben Spieler auf emotionaler Basis erreichen. Chen erklärt zu Anfang, dass er schon immer gerne gespielt hat, ebenso auch seine Freunde. Doch je älter diese wurden, desto mehr sei dieser Bereich in den Hintergrund gerückt. Viele gaben als Begründung an, dass sie dafür zu beschäftigt wären. Für andere Medien wie Lesen, Filme schauen oder Musik hören, wurde jedoch weiterhin Zeit aufgebracht.

Während Chens Studium an der Southern California University fiel ihm das erste Mal auf, dass Games für eine bestimmte Technologie entwickelt und dann in Genres unterschieden werden, wie bspw. MMOs oder Ego-Shooter. Entertainment-Genres wiederum werden basierend auf Emotionen unterschieden, wie z.B. romantische Komödien, Action, Horror und Drama. Er führt weiter aus, dass Spiele nicht nur für die jüngere Generation ausgelegt werden sollten. Es müssen mehr Games entwickelt werden, die jeden erreichen; auch ältere Menschen. Nur so würde man den Respekt bekommen, den bereits die Film-Industrie hat.

Doch Chens Anliegen geht tiefer: Er hofft darauf, dass Spiele mit einem emotionalen Gewicht entwickelt werden, die das Leben der Menschen verbessern. So hat er mit seinem Unternehmen thatgamecompany bereits einen Anfang gemacht, denn Journey versucht ebendieses Ziel zu erreichen. Das 2012 erschienene PlayStation 3-Spiel handelt von einer mysteriösen, mit einer Robe bekleideten Figur, die sich auf die Reise begibt, die Spitze eines Berges zu erklimmen. Dabei läuft sie durch eine Wüste, dunkle Höhlen und einer Schneelandschaft.

Chen hat für dieses Spiel viele emotionale Rückmeldungen bekommen. Ein Kriegsveteran, der seit einem Gefecht behindert ist, sagte, er habe durch das Game an Hoffnung gewonnen und das Verlangen wieder nach draußen zu gehen und zu leben. Andere nutzten es, um mit einem Verlust umzugehen und Trauer zu überwinden.

"Diese Spiele haben mehr Bedeutung als nur Vergnügen oder einen Moment der Flucht. Es liegt mehr Kraft in diesen Games, wenn du es richtig machst. Ich denke, dass bestimmte Gefühle Menschen heilen und verändern können. Sie können das Leben besser machen", führt Chen aus.

In Journey gibt es außerdem einen Multiplayer-Modus, bei dem der Spieler von einer weiteren Person begleitet werden kann. Dies war in der Entwicklung aber auch der schwierigste Part, so der Entwickler. Er erklärt, dass viele Spieler in Online-Games oftmals gemein zueinander sind. So hatte er die Hoffnung, dass ein Call of Duty-Gamer, der zu Journey wechselte, dadurch seine positive Seite zeigen würde. Doch dies geschah nicht. Manche Spieler schoben andere in eine Grube, sodass sie starben, oder sprangen auf deren Köpfen herum. Er fügt jedoch an, dass nicht die Spieler "böse" seien, sondern einige Systeme schlechtes Verhalten belohnen. Das System von Journey wurde daraufhin umgestellt.

Redaktion PlayCentral

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