Der Rechtsstreit zwischen Disney und Marvels Black Widow-Star Scarlett Johansson konnte beigelegt werden: Beide Parteien haben sich zu einem Kompromiss einigen können, nähere Details über die Bedingungen des Vergleichs werden jedoch nicht bekannt gegeben. Gerüchten nach hat Disney wohl eingelenkt und seiner Marvel-Darstellerin Millionen von US-Dollars nachgezahlt.
Was war passiert? Hintergrund der Streitigkeiten zwischen dem Filmstudio, zu dem auch Marvel gehört, und dem MCU-Star begannen vor drei Monaten zum Kinostart des Marvel-Films Black Widow. Das Studio hat sich (auch wegen der Corona-Pandemie) dazu entschieden, den Film nicht nur in den (wenig offenen) Kinos zu zeigen, sondern zeitgleich auf dem eigenen Streamingdienst Disney Plus – mit einem kostenpflichtigen VIP-Zugang zur Verfügung zu stellen.
Da die Hauptdarstellerin jedoch nach ihrem Vertrag mit dem Filmstudio auch an den Kinoeinnahmen beteiligt wird (und nicht an dem Verdienst durch Disney Plus), hat sie hier einen Verstoß gegen die Vertragsbedienungen zu ihren Ungunsten gesehen. Da man wohl die Angelegenheit nicht hinter verschlossenen Türen klären konnte, entschied sich die Schauspielerin für diesen massiven Schritt, eine Klage gegen Disney einzureichen.
Disney lenkt ein: Kinofilme künftig nicht mehr zeitgleich auf Disney Plus
Der Schritt der Schauspielerin an die Öffentlichkeit hat das Studio massiv unter Druck gesetzt – auch wenn die Verantwortlichen das bislang abgestritten haben. Fest steht jedoch, dass andere Filmemacher und Schauspieler auch anderer Studios gegen die neue Politik der Filmstudios Sturm liefen. Schließlich zählt allein Disney Plus über 100 Millionen Abonnenten weltweit.
Damit das Vorgehen nicht Schule macht, hat Disney bereits bei weiteren neuen Kinofilmen wie „Cruella“, „Jungle Cruise“ oder „Marvels Shang-Chi“ mit den beteiligten Personen (Schauspieler/Regisseure/Produzenten) hinter verschlossenen Türen nachverhandelt. In dem konkreten Fall von „Black Widow“ wurde anscheinend nun doch auch eine Einigung angestrebt, zu der es nun gekommen ist.
Hinzu kommt, dass erst vor wenigen Wochen Disney auf die Streitigkeiten reagierte, in dem sämtliche kommenden Kinofilme nun doch nicht zeitgleich bei Disney Plus (mit oder ohne VIP-Zugang) veröffentlicht werden. Dafür verkürzt das Studio die Wartezeit: In der Regel steht nur 45 Tage nach dem Kinostart der Film auf dem Streamingdienst den zahlenden Kunden zur Verfügung. Als Beispiel ist hier Shang-Chi, Jungle Cruise oder Cruella zu benennen.
Derweil zeigen sich beide Parteien zufrieden mit dem Ergebnis der Einigung:
Johansson sagte gegenüber The Hollywood Reporter, dass sie „glücklich ist, unsere Differenzen mit Disney gelöst zu haben“ und „sich darauf freut, unsere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren fortzusetzen“.
„Wir schätzen ihren Beitrag zum Marvel Cinematic Universe und freuen uns auf die Zusammenarbeit bei einer Reihe von bevorstehenden Projekten, darunter Disneys Tower of Terror“, meint Alan Bergman, Vorsitzende der Disney Studios laut THR.