Nach dem offiziellen Aus für das MMO Titan ist es den englischsprachigen Kollegen von Kotaku gelungen, durch das Gespräch mit mehreren Mitwirkenden viele Details über die Welt, Features und das Gameplay von Titan zusammenzutragen.
Dass sich Blizzard dafür entschieden hat, nach 7 Jahren sein MMO mit dem Entwicklungsnamen Titan einzustellen (wir berichteten), war am Dienstag vielleicht nicht die Überraschung des Jahres, dennoch eine große Enttäuschung. Trotz der veröffentlichten Erklärungen von Blizzards Unternehmensspitze bleiben bei vielen Videospielern zahlreiche offene Fragen. Noch immer ist das Interesse an Titan groß und nach Jahren der Gerüchte gibt es wohl niemanden, der das Konzept des MMOs nicht endlich kennen möchte. Die Kollegen von Kotaku haben aus den Gesprächen mit mehreren anonymen Quellen, welche als Tester oder Entwickler an Titan beteiligt waren, einen Kurzüberblick über das Onlinespiel zusammengestellt. Der Einblick in die Welt von Titan zeichnet das Bild einer pulsierenden Sci-Fi-Erde und deren parallelen Welten.
Die folgende Darstellung des Spiels beruht auf den Darstellungen von Kotaku beziehungsweise deren Quellen und können nur eine Momentaufnahme aus einem bestimmten Entwicklungsstadium von Titan zeigen:
Nach dem Kampf gegen eine Alieninvasion findet die Menschheit einen neuen Alltag. Dabei schließen sich Spieler einer von drei Fraktionen im Kampf um die Kontrolle von Zonen an. So zieht es sie an die US-Westküste, nach Australien, Südamerika oder Europa. Dass Blizzards Vorstellungen voller Ambitionen waren, erkennt man daran, dass sie nach und nach weitere Zonen hinzufügen wollten. Wer weiß, in welche Länder es einen gezogen hätte. Dabei sollte Titan keinesfalls eine Welt des überall wütenden Krieges sein. Spieler konnten sich grundsätzlich in einem normalen Job bewegen, Unternehmer oder Ingenieur sein. In den Tageszeiten machten die Spieler so Bekanntschaft mit anderen NPCs beziehungsweise ihren Mitarbeitern, bauten Beziehungen auf und konnten Familien gründen. Möglich sollte dies durch die entsprechende KI werden, für deren Erschaffung man sich auch ehemalige Macher von Die Sims an Bord holte. In den Nachtzeiten konnte andererseits der Kampf der Fraktionen wüten und Spieler definierten sich plötzlich über ihre Kampfklasse. Zu diesen zählten der Reaper, Jumper, Titan, Ranger und Juggernaut. Auch lockten überraschende Missionen, wie von einem Tester berichtet wurde. Ein Shop-Besitzer konnte während der normalen Arbeitszeit einem Missionsruf folgen und sich mit Freunden dem Kampf gegen Feinde stellen. Oder ablehnen – und dem eigenen Handwerk nachgehen.
Grafisch hätte man eine Optik im Stile von Team Fortress erwarten dürfen. Manche sprachen von einer Mischung der Ingame-Cinematics von Star Craft II mit Pixar's The Incredibles. Mehrere Quellen hätten Team Fortress übrigens auch in Sachen Gameplay als Vergleich herangezogen, wohl für die Shooter-Komponente. Einige wenige Mitarbeiter sollen übrigens nach wie vor auf Titan abgestellt sein. Vielleicht überlegen sie, wie sich Teile von Titan verwerten lassen oder suchen nach einer Lösung, doch noch ein gutes Spielerlebnis zu schaffen, sodass die Entwickler den Spaß und die Leidenschaft im Spiel erkennen. Teil einer pulsierenden virtuellen Stadt zu sein – das würde wohl viele Spieler reizen.