Die Sandbox des Sci-Fi-MMOs EVE Online bietet unzählige Möglichkeiten, sich im großen Universum zu entfalten. Ein Spieler hat seine diebische Seite genutzt und konnte durch einen sehr perfiden Plan Assets im Wert von mehr als 600 Milliarden ISK erbeuten.
Es sind Geschichten wie diese, die erklären, warum EVE Online noch immer eine feste Community besitzt, die viele Stunden in das Weltraum-MMO investiert. Ein relativ neuer Spieler namens Non Erata hat es geschafft, mit viel Planung und Geduld einen gigantischen Beutezug durchzuführen, der selbst im Universum von EVE Online seine Wellen geschlagen hat. Er baute sich langsam Beziehungen auf, machte sich mit der Welt bekannt und nutzte dann das ihm entgegengebrachte Vertrauen auf skrupellose Weise komplett aus. Die Beute von 600 Milliarden ISK (Ingame-Währung aus EVE Online) war es ihm absolut wert – die dadurch resultierende Bekanntheit wohl ebenfalls.
Folgendermaßen sah sein Plan aus:
Als neuer Spieler verfügte er noch über wenige Ressourcen, sodass er sich mit Echtgeld seinen Start finanzieren musste. Nachdem die ersten Erfolge eingefahren werden konnte und er Stabilität im Spiel gewann, stieß er auf ein Angebot der Gesellschaft "Vanguard Frontiers" (kurz VAF), die neue Spieler mit einer offenen Struktur, viel Freundlichkeit und der Unterstützung in den Anfangsstunden rekrutieren möchten. Auf dieses Angebot stellte sich der Spieler Non Erata ein und begann dann, seinen Plan durchzuführen.
Durch nette Worte und einem bemühten Engagement wurde er zu einem festen Teil der Gemeinschaft. Er nutzte jede Gelegenheit, freundete sich mit wichtigen Personen an und half bei schwerwiegenden Entscheidungen. Ihm sehr gelegen kamen dabei Streitigkeiten innerhalb der Gemeinschaft, die darin resultierten, dass es eine neue Präsidentin geben sollte.
Mittlerweile waren annähernd sechs Monate vergangen und Non Erata war so weit gekommen, dass er schon neue Spieler trainieren durfte und dadurch Zugang zu wertvoller Ausrüstung bekam. Sein nächster Schritt war es, die noch unerfahrene und neue Präsidentin "Ladygrey" davon zu überzeugen, eine neue Wurmloch-Operation zu starten, die der Gesellschaft viele Reichtümer bescheren würde. Gesagt getan, war er nun Leiter der Mission, zahlte für noch mehr Vertrauen sogar einen Teamspeak-Server und begann bereits jetzt schon damit, sich stets einen minimalen Teil der Beute zu schnappen, ohne, dass die anderen Mitglieder davon etwas merken konnten. Doch der finale Coup stand noch bevor.
Als die Gelegenheit günstig war und die Präsidentin Ladygrey sich bereits für die Nacht ausgeloggt hatte, schnappte er zu: Mit all seinen alternativen Charakteren versuchte er, an allen Standorten der Reichtümer möglichst schnell die Beute zu stehlen, damit er nicht unnötig Zeit mit der Reise verbringen muss. So konnte er an sechs verschiedenen Orten mit sechs verschiedenen Charakteren Besitztümer im Wert von unfassbaren 600 Milliarden ISK an sich reißen, die umgerechnet einen Wert von 13.000 US-Dollar besitzen. Damit ist ihm zwar nicht der größte Raub aller Zeiten gelungen, doch ist er in seiner Art und seiner Größe auf jeden Fall sehr besonders.
Wie die Präsidentin Ladygrey nach dem Überfall in einem Interview aussagte, ist die ganze Gemeinschaft natürlich extrem traurig und schockiert. Man hatte Non Erata absolut vertraut und hätte so etwas nie erwartet. "Frische Spieler begrüßt man stets mit dem Ruf "One of us, One of us, One of us" – der Dieb war wohl eher "none of us"". Die komplette Story inklusive allen Interviews gibt es auf der Seite evenews24.com zu lesen. Beeindruckende Geschichte!