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Razer hat die Tastaturen der beliebten Huntsman-Familie aus technischer Basis weiter verbessert. Das Unternehmen bezeichnet das neue Huntsman V2 Line-up als die „weltweit schnellsten und fortschrittlichsten optischen Tastaturen“. Die Rede ist von optischen Switches der 2. Generation, Razer 8k HypeerPolling-Technologie und widerstandsfähigen Doubleshot PBT Keycaps. Außerdem verspricht Razer eine verbesserte Geräuschkulisse beim Drücken der Tasten.
Technische Daten der Razer Huntsman V2:
- Optische Switches von Razer
- Lebensspanne von 100 Millionen Tastenanschlägen
- Razer HyperPolling Technologie mit bis zu echter 8.000 Hz Polling Rate (Abtastrate)
- Multifunktionaler, digitaler Drehregler mit 4 Mediatasten
- Individualisierbare Razer Chroma RGB-Hintergrundbeleuchtung mit 16,8 Millionen Farboptionen
- Razer Doubleshot PBT Keycaps
- Weiche Handballenablage aus Kunstleder
- Hybrider On-Board-Speicher – bis zu 5 Tasten-Profile
- Voll programmierbare Tasten mit On-the-fly-Makro-Programmierung
- N-Key Roll-Over mit Anti-Ghosting
- Gaming-Modus
- Geflochtenes USB-C-Kabel
- Matte Aluminium-Oberfläche
Razer Huntsman V2 im Test
Aber was verbirgt sich hinter diesen vollmundigen Aussagen und profitieren Gamer von der modernen Technologie wirklich? Wir haben in den vergangenen Wochen die Razer Huntsman V2 mit taktilen violetten Schaltern getestet und beantworten euch in den nachfolgenden Zeilen, wie gut das Eingabegerät wirklich ist.
Hinweis: Neben der Razer Huntsman V2 mit taktilen violetten oder wahlweise linearen roten Switches bietet das Unternehmen zudem eine Tenkeyless-Variante mit den beiden Arten von Schaltern an.
Razer Huntsman V2:
Razer Huntsman V2 Tenkeyless:
Die Razer Huntsman V2 Analog
Wir haben Anfang März 2021 bereits die Razer Huntsman V2 Analog auf PlayCentral.de getestet. Zwar konnte uns das neue Feature im Namen aufgrund der etwas unübersichtlichen und wenig intuitiven Software letztendlich nicht vollends überzeugen. Der frische Ansatz ist aber in jedem Fall spannend und dürfte in Zukunft bei dem einen oder anderen Modell von Razer in überarbeiteter Art und Weise zum Einsatz kommen.
Gelobt wurde von uns vor allem die hochwertige Verarbeitung der Tastatur, „die viel Individualisierbarkeit und ein professionelles Gaming-Erlebnis auf einem neuen Level bietet.“ Lediglich der stolze Preis von rund 270 Euro dürfte einen Großteil der Spieler*innen von einem Kauf abschrecken.
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199,99 Euro beziehungsweise 209,99 Euro bietet Razer nun die überarbeitete Huntsman V2 ganz ohne analog mechanische Schalter ein gutes Stück günstiger an.
Welche Verbesserung erhält die Razer Huntsman V2?
Aufgrund von Spieler-Feedback ist zusätzlich der Einbau von Silikon-Geräuschdämpfern bei den linearen optischen Switches durchgeführt worden, wodurch beim Drücken der Tasten am tiefsten Punkt das „Klacken“ reduziert und dadurch die Tipperfahrung verbessert werden soll.
Außerdem erklärt Razer in der offiziellen Pressemitteilung, dass die Switches „zudem mehr Schmiermittel und Stabilisatoren“ erhalten haben, um noch weichere Tastenanschläge bei leiseren Geräuschen zu ermöglichen.
Bei der Variante mit den taktilen Switches ist uns diese Verbesserung während unseres Test aber kaum aufgefallen beziehungsweise hätten wir den direkten Vergleich zu der Huntsman V2 Analog benötigt, um uns ein besseres Urteil erlauben zu können. Ich bilde mir aber ein, sowohl beim Tippgeräusch als auch beim Druckgefühl keinen nennenswerten Unterschied zu registrieren. Dennoch ist der Versuch, das Geräusch zu minimieren, wenn Tasten den unteren Sohlenbereich berühren und verlassen, für mich durchaus begrüßenswert.
Generell tippe ich aber sowieso lieber auf Tastaturen mit linearen Switches, die mir einen leichten Widerstand beim Tippen bieten, aber dabei möglichst kaum Geräusche von sich geben. Taktiles Feedback in Form eines laut hörbaren Klickens kann aber natürlich auch dafür sorgen, dass ihr besser und fehlerloser Schreiben könnt. Schließlich gibt es beim Tastenhub einen präzisen Punkt, an dem das Klicken ausgelöst und euer Befehl ausgeführt werden. Dadurch sind diese Art von Schaltern vor allem bei Gamern und Vielschreibern beliebt.
Insgesamt gestaltet sich das Klickgefühl bei Razers optischen Switches der zweiten Generation gewohnt sehr gut und angenehm. Zwar erhaltet ihr in diesem Fall keine analog mechanischen Schalter, wie bei der Huntsman V2 Analog, weshalb ihr den Tastenweg und weitere Faktoren nicht individuell einstellen könnt. Dafür spart ihr aber wie eingangs erwähnt auch eine Menge Geld – und Präzision erhaltet ihr bei der Huntsman V2 natürlich dennoch.
Mehr Präzision? Im Vergleich zu dem Analog-Modell hat Razer bei der Huntsman V2 aber die Polling-Rate erhöht und bietet somit eine Abtastrate von satten 8.000 Hertz. Was sich auf dem Papier beeindruckend liest und das aus technischer Sicht sicherlich auch ist, macht für uns beim Schreiben und Zocken aber keinen wirklich spürbaren Unterschied. Wir können aber auch nicht widerlegen, ob Profis, bei denen jede hundertste Sekunde zwischen Erfolg und Niederlage entscheiden kann, nicht doch den nötigen Unterschied erhalten.
In jedem Fall kann man festhalten, dass die Huntsman V2 durchaus zu den schnellsten Tastaturen zählt, die derzeit erhältlich sind. Allerdings dürfte jede weitere Verbesserung der Abtastrate von normalen Menschen wohl kaum noch registriert werden.
Längere Haltbarkeit? Razer setzt auch bei der Huntsman V2 auf Doubleshot PBT Keycaps, die für eine längere Haltbarkeit und weniger Verschleiß sorgen. Beispielsweise verblassen die Beschriftungen auf den Tasten selbst nach 100 Stunden Dauereinsatz nicht. Selbstverständlich konnten wir in den letzten Wochen noch keinen Langzeittest mit der Tastatur durchführen.
Ihr könnt uns aber glauben, dass diese Art von Keycaps, die auch bei anderen Tastaturen zum Einsatz kommen, tatsächlich deutlich widerstandsfähiger ausfallen. Es ist schon ziemlich nervig, wenn nach wenigen Monaten die Beschriftungen auf euren Tasten nicht mehr zu erkennen sind. Das wird euch bei der Huntsman V2 garantiert nicht passieren. Außerdem verfügen die Tasten über ein texturiertes Finish, das für einen sicheren Fingergrip sorgt. Und tatsächlich sind die Tasten ganz leicht angeraut, wodurch ihr selbst mit schweißnassen Fingern nicht abrutschen könnt.
Razer Synapse
Wie bei einer High-end-Tastatur wie der Huntsman V2 mittlerweile absoluter Standard, könnt ihr über eine eigene Software von Razer verschiedene erweiterte Einstellungen durchführen, um die Gaming-Tastatur an eure Bedürfnisse anpassen zu können. Mehrere unterschiedliche Profile lassen sich direkt im integrierten Speicher der Huntsman V unterbringen. Beispielshalber könnt ihr hier die Abtastrate zwischen 125 und 8.000 Hz einstellen, Makros festlegen, den Gaming-Modus wählen, der verschiedene Tasten und Tasten-Kombinationen verhindert, und natürlich die RGB-Beleuchtung im Detail konfigurieren.
Was stört uns an der Razer Huntsman V2?
Es gibt nur Kleinigkeiten, die uns bei der Huntsman V2 ein wenig stören, vor allem, da wir immerhin rund 200 Euro für diese Tastatur zahlen müssen. Da fällt ein fehlender USB 3.0 Passthrough an der Tastatur genau so auf, wie eine Handballenauflage, die knarzt und insgesamt einen etwas „billigen“ Eindruck vermittelt. Das recht geringe Gewicht von 956 Gramm und die fehlende Möglichkeit auf der Unterseite der Huntsman V2 durch entsprechende Kanäle die Kabel zu führen und zu verstecken, unterstreichen diesen Gedanken zusätzlich.
Immerhin kann die Tastatur in zwei unterschiedlichen Winkeln aufgestellt werden, während genügend angebrachte und ausreichend dimensionierte Gummifüße auf der Rückseite für sicheren Halt auf dem Schreibtisch sorgen. Einen sehr hohen Eindruck vermittelt zudem das Laustärkerad an der rechten Seite der Tastatur, das sich mit angenehm viel Widerstand benutzen lässt.