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Hier gilt es zu erwähnen, dass die Partien im Grunde nach dem einfachen Schere-Stein-Papier-Prinzip funktionieren, da jede Fraktion lediglich über eine begrenzte Auswahl an Einheitenklassen verfügt. Bei Haus Rupah sind das neben Bauarbeitern zum Beispiel Fußsoldaten, Bogenschützen, Priester (Heiler), Ritter (Kavallerie), Zwerge (Belagerungseinheiten) und eine mächtige Einheit namens Dschinn. Die Unterschiede zu den einzelnen Fraktionen sind dahingehend eher optischer Natur, da alle recht ähnlich aufgebaut sind. Erwartet also keine fundamentalen Unterschiede wie in „StarCraft“. Was nicht heißt, dass sie sich gar nicht voneinander unterscheiden. Noch sind sie allerdings allesamt zu ähnlich.
Und dennoch bieten die Partien viel Abwechslung und schon jetzt Raum für Strategien. Bekannte RTS-Strategien aus „StarCraft 2“ lassen sich hier teils sehr gut anwenden, Fähigkeiten im Mikro- und Makromanagement natürlich vorausgesetzt. Für die Zukunft wäre eine größere Auswahl bei den Einheitenklassen dennoch wünschenswert.
Wichtig ist zudem, dass Daedalic noch weitere Modi für die Zukunft plant, die vollends für das Teamplay konzipiert werden. Im asymmetrischen Multiplayer-Modus Against All Odds werden sich zwei Helden einer riesigen Armee stellen (folgt im Early-Access-Status).
Das Early-Access-Problem
So weit, so nostalgisch und erfrischend für alle RTS-Fans, die auf „WarCraft 3“ stehen. Ihr werdet sicherlich euren Spaß in den Multiplayer-Partien haben.
Doch wenn sich ein Unternehmen dazu entscheidet, ein Spiel im Early Access auf Steam zu veröffentlichen, muss es sich (genauso wie die Spieler) bewusst sein, dass sich das Spiel noch inmitten der Entwicklungsphase befindet. Der Frustfaktor zum derzeitgen Entwicklungsstand ist hier vorprogrammiert und wird zum Beispiel durch häufige Abstürze ausgelöst.
Die Wegfindung der einzelnen Einheiten ist mit der Release-Version mangelhaft. Einheiten kommen häufig nicht adäquat an anderen vorbei, laufen stumpf gegen Barrikarden (ohne eigene Wegfindung) oder bleiben gänzlich auf einigen Stellen auf der Karte hängen, sodass ihr Missionen im Singleplayer häufiger neustarten müsst.
Neben der schlechten Wegfindung lässt die KI zudem zu wünschen übrig. Zum Teil stehen Bauarbeiter im Multiplayer schlicht in der Gegend herum und handeln auch sonst sehr fragwürdig.
Davon ab ließe sich kritisieren, dass die Missionen komplett neugestartet werden müssen, wenn ihr sie nicht schafft. Eine Speicherfunktion innerhalb der Missionen suchen wir bislang vergebens.
Problematisch ist ebenfalls die Gruppensuche. Freunde werden häufig nicht ordnungsgemäß in die Gruppe aufgenommen. Das geht sogar so weit, dass ihr das Spiel häufig neustarten müsst.
Insgesamt können sich die Spieler aller Voraussicht nach eine Menge Frust ersparen, wenn sie die nächsten Patches abwarten. Die Entwickler haben bereits eine umfangreiche Roadmap für das nächste Jahr online gestellt, wo Dinge wie die Wegfindung der Einheiten angesprochen werden.
Zum derzeitigen Zeitpunkt wirken sich zudem einige ebenfalls bekannte Game-Breaker-Bugs massiv auf den Spielspaß aus. So verliert „A Year of Rain“ trotz eigener Erstellung eines Spiels ständig den Host im 5. Kapitel der 1. Kampagne. Der Fehler tritt exakt dann auf, wenn ihr mit euren Einheiten die Tore der Bastion geöffnet habt und einmarschiert. Daedalic weiß allerdings über viele Bugs Bescheid und auch hier wird womöglich schon zeitnah Abhilfe geschaffen.