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Active Shooter: Valve entfernt Amoklauf-Simulator aus Steam Store

Der von dem zuständigen Entwickler Revived Games als SWAT-Simulator bezeichnete Titel Active Shooter ist von Valve überraschend aus dem Steam-Katalog entfernt worden. Grund dafür ist jedoch nicht das geschmacklose Setting eines Amoklaufs an einer Hochschule, sondern die Vorgeschichte des Entwicklers.

Es gibt immer mal wieder Videospiele, die nicht dem eigenen Geschmack entsprechen. Es gibt aber auch Titel, die einfach nur geschmacklos sind und verboten werden sollten. Derzeit sorgt der SWAT-Simulator Active Shooter von Entwickler  Revived Games für Aufsehen, obwohl der Titel auf Steam noch nicht einmal veröffentlicht worden ist.

Bei Active Shooter handelt es sich um einen Ego-Shooter, in dem man entweder als SWAT-Team oder als Zivilperson einen Amokläufer in einer Hochschule neutralisieren muss. Der zuständige Entwickler schreibt auf Steam, dass man das Spiel bitte nicht ernst nehmen soll: "es soll nur eine Simulation sein, und sonst nichts". Außerdem wolle man niemanden zum Amoklauf ermutigen. Zu Beginn sei der Titel als reiner SWAT-Simulator geplant gewesen. Im Laufe der Entwicklung kam man jedoch auf die Idee, den Schützen spielbar zu machen.

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USA bereits 204 Vorfälle gab, bei denen sogenannte "Mass Shootings" durchgeführt wurden. Nur einige wenige Spieler schreiben in Foren, dass sie Zensur generell ablehnen. Der Entwickler meldete sich daraufhin zu Wort und versprach die Rolle des Amokläufers vor der Veröffentlichung aus dem Spiel zu streichen, sollte Valve dies wünschen.

Active Shooter von Steam entfernt

Der Release von Active Shooter war ursprünglich für den 6. Juni 2018 geplant. Nun hat Valve überraschend nicht nur die Shop-Seite des Shooter offline gestellt, sondern direkt alle Titel von Entwickler Revived Games und dem Publisher Acid entfernt. Laut Valve hat sich herausgestellt, dass der Entwickler in der Vergangenheit bereits unter einem anderen Namen bei Steam registriert war. Im Herbst letztens Jahres soll dieser Entwickler, hinter dem sich eine Person namens Ata Berdiyev verbirgt, als [bc] Interactive sowie als Elusive Team tätig gewesen sein. Dies bestätigte ein Vertreter von Steam gegenüber den Kollegen von Kotaku und bezeichnete den Entwickler als einen "Troll", der bereits durch den Missbrauch von Kundendaten aufgefallen war, urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht sowie Nutzer-Reviews auf Steam manipuliert hat. Im Rahmen der Kontroverse um Active Shooter hat Valve schließlich die wahre Identität von Berdiyev herausgefunden.

Der Sprecher von Valve erklärte: "Wir werden keine Geschäfte mit Leuten machen, die sich so gegenüber unseren Kunden oder Valve verhalten."

Entsprechend ist Active Shooter also nicht aufgrund des geschmacklosen Settings aus dem Steam-Katalog entfernt worden, sondern aufgrund der Vorgeschichte des Entwicklers. Damit ist die Diskussion darüber, bei welchen Spielen Valve in Zukunft eine Grenze ziehen sollte, wohl noch lange nicht beendet.

Was haltet ihr von Spielen wie Active Shooter, sollten solche Spiele auf Steam veröffentlicht werden dürfen?

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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