Ralph Baer, der Erfinder der ersten Gameskonsole und „Vater der Videospiele“ ist tot. Er legte seit 1966 die Grundsteine für eine ganze Industrie und hält bis heute mehr als 150 Patente. Unter anderem entwarf er die bekannte Ping-Pong-Simulation und den ersten Videospiel-Controller der Welt.
Am 6. Dezember 2014 starb Ralph Baer, der „Vater der Videospiele“, an Altersschwäche. Baer gilt als Erfinder der ersten Heimkonsole, der „Odyssey“ und entwickelte in den 1960er Jahren den ersten Controller für Fernsehgeräte in den USA. 2006 wurde er vom damaligen US-Präsidenten Bush mit dem Orden „National Medal of Technologie“ ausgezeichnet, welche die höchste Auszeichnung des Landes auf diesem Gebiet darstellt.
Baer wurde 1922 in Deutschland geboren. Da er jüdisch war, musste er bereits mit 14 Jahren die Schule verlassen. Er flüchtete mit seiner Familie 1938 in die USA, zwei Monate vor der Reichskristallnacht. Dort bildete er sich zunächst mit Fernkursen weiter und trat während des Zweiten Weltkriegs der Armee bei.
Nach dem Krieg studierte er und entwickelte ab 1951 Fernseher, ab 1955 mit Festanstellung beim Militärzulieferer Sanders Associates. Ab 1966 entwickelte er als Leiter einer Abteilung die erste Videospiel-Konsole samt Spiel und Controller, wurde von der Firmenleitung jedoch abgewiesen, er verschwende damit doch nur seine Zeit.
Zusammen mit Bill Rusch und Bill Harrison entwarf er weitere Prototypen und schaffte es, dass die „Odyssey“ schließlich ab 1972 in Produktion ging. Der Verkaufspreis lag bei 100 US-Dollar pro Exemplar. Die Videospiel-Konsole verkaufte sich über 100.000 Mal, 1978 kam mit der „Odyssey 2“ bzw. der „Philips G7000“ das Nachfolgegerät auf den Markt.
Mit den Entwicklungen und den über 150 Patenten, die er bis heute hält, legte er die Grundlage für die heutige Games-Industrie. Zusammen mit Steve Russel gilt er deswegen als „Vater der Videospiele“. Baer starb im Alter von 92 Jahren.