Nachdem sein Hinweis auf einen Fehler im System von Facebook nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erregte, infiltrierte ein Programmierer aus Palästina kurzerhand die Pinnwand von Facebook-CEO Mark Zuckerberg.
Wer nicht hören will, der muss fühlen? So in etwa ging es zuletzt Facebook-Begründer Mark Zuckerberg, dessen Team einer Fehlermeldung wohl nicht die ausreichende Aufmerksamkeit zukommen ließ. Wie das Magazin SPIEGEL Online berichtet, hatte der palästinensische Programmierer Khalil Shreateh das soziale Netzwerk auf einen unangenehmen Fehler hingewiesen, der es Facebook-Nutzern ermöglicht, etwas gegen den Willen der Profil-Inhaber an die Pinnwand fremder Nutzer zu posten. Interessant sei dies dem Magazin zufolge insbesondere für Phishing-Betrüger und solche, die es unter solch einfachen Bedingungen werden wollten. Da scheint es im Interesse der Nutzer, dass Facebook mit entsprechenden Maßnahmen reagiert und dem Treiben ein Ende bereitet. Auf Nachfrage von Shreateh hin aber wimmelte das Team hinter Facebook ab und bestritt, dass es sich um einen Bug handele.
Damit liefen die Dinge wohl anders ab, als es sich der Programmierer erhoffte. So entschied er sich, ein deutliches Zeichen zu setzen und das Problem an der Pinnwand von Facebook-CEO Mark Zuckerberg selbst zu demonstrieren. So fand sich eine Nachricht direkt in der Timeline von Zuckerberg wider, die dort in dieser Platzierung wohl nicht hätte stehen sollen. SPIEGEL Online zitiert den Beginn der Nachricht mit folgenden Zeilen:
"Lieber Mark Zuckerberg, zunächst bitte ich Sie um Entschuldigung, dass ich Ihre Privatsphäre verletzt und an ihre Pinnwand geschrieben habe. Aber ich hatte keine andere Wahl, nachdem ich all die Berichte ans Facebook-Team schickte. Mein Name ist Khalil, ich komme aus Palästina."
Eigentlich hätte sich Shreateh auf eine Belohnung für das Finden des Fehlers freuen dürfen, doch die Ausnutzung des Missstandes bescherte ihm einen Ausschluss vom sozialen Netzwerk. Facebook zeigt sich zwar einsichtig und bemängelt die eigene Reaktion, doch hätten die Informationen des Programmierers keinen ausreichenden Umfang aufgewiesen. Die zeitige Sperrung des Kontos war daher eine reine Vorsichtsmaßnahme.