Über vier Jahre hinweg scheint ein Ring chinesischer Hacker die Server von Onlinespielen zum Ausspähen technischer Hintergründe wie beispielsweise Programmcodes infiltriert zu haben.
Im ständigen Streben um die besten Sicherheitsstandards der Gaming-Welt scheint die MMO-Branche in den vergangenen Jahren mächtig auf die Nase gefallen zu sein. Wie The Sydney Morning Herald berichtet, marschierte und marschiert ein chinesischer Hacker-Ring, getauft Winnti, ohne allzu großen Widerstand auf die Server unterschiedlichster Onlinespiele und unterschiedlicher Firmen. Laut dem Bericht sind mindestens 35 Entwickler und Publisher auf der ganzen Welt betroffen, darunter Trion Worlds, NEXON und Mgame, wobei allesamt kein Statement abgeben konnten oder wollten. Dabei handelt es sich um kein kurzes Vergnügen der Bande. Seit vier Jahren soll sie bereits Aktivitäten zu erkennen geben. Das russische Sicherheitsunternehmen Kaspersky ist mit der Aufarbeitung der Missstände beschäftigt.
Dabei scheinen die Motive der Kriminellen vielschichtig, wobei das Interesse an Nutzerdaten eher gering wirkt. Stattdessen spähten die Mitglieder von Winnti Software-Codes aus, um möglicherweise eigene illegale Varianten der Spiele auf die Beine zu stellen. Auch Ingame-Währungen scheinen manipuliert worden zu sein, was das Anhäufen von Vermögen deutlich vereinfacht haben dürfte. Dies lässt sich beispielsweise mit dem Interesse von Gold-Sellern verknüpfen. Andererseits wurden ganze Zertifikate gestohlen, die auch außerhalb von Winnti zur Anwendung kamen.