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Allgemein: „Huren gesucht“: Castingaufruf sorgt für Aufregung

Was passiert, wenn für einen Tarantino-Film „Huren“ gesucht werden? Blogs wie „Women and Hollywood“ greifen das Thema Sexismus auf und prangern die Wortwahl des Castingaufrufs an. Was steckt aber wirklich hinter dem Aufruf?

Schon seit geraumer Zeit ist Filmmacher Quentin Tarantino dafür bekannt sozialkritische Themen in seinem Film zu verarbeiten und Kinozuschauer auch mit einhergehenden Problemen zu konfrontieren. Ein gutes Beispiel ist dessen Film Django Unchained, der eben nicht nur ein Actionfilm im wilden Westen ist sondern sich intensiv mit der schwierigen Lebenssituation schwarzhäutiger Menschen im 19. Jahrhundert auseinandersetzt. Momentan arbeitet Tarantino an einem neuen unbekannten Film, für den, laut Skript, „Huren“ gesucht werden. Einfache Sache dachte sich dabei die verantwortliche Casting-Agentur, die ihren Aufruf auf Facebook kurzerhand mit „Casting Whores for…“ zu Deutsch also „Huren gesucht“ einleitete.

Auf harschem Weg kritisiert das Blog Women and Hollywood den Aufruf, ohne die Agentur eindeutig zu identifizieren, während die Verantwortlichen den Aufruf wieder offline nahmen. Problem sei die Tatsache, dass hübsche junge Frauen ihr bestes Profilbild an die Agentur senden sollten, während sie sich im Betreff selber denunzieren, indem sie „Hure“ reinschreiben – dabei sei es so einfach andere Bezeichnungen wie „Prostituierte“ zu wählen, die keine derart negative Konnotation besitzen. Auf Anfrage des Blogs bestätigte die Agentur hingegen, dass der Begriff direkt aus dem Skript stammt und auf diesem Wege nicht verfälscht werden sollte. Wie das Blog auch zugab, scheinen viele junge Leserinnen kein Problem mit der Bezeichnung gehabt zu haben und signalisierten als Kommentar unter dem Facebook-Post Interesse an der gesuchten Stelle. In einem anderen Artikel sind wir der Frage nachgegangen, warum Vergewaltigung in Videospielen keinen Platz finden.

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