Jade Raymond dürfte in der Videospielbranche inzwischen ein durchaus bekannter Name sein. In einem Interview sprach sie nun darüber, dass es sie traurig mache zu sehen, wie die Entwickler die Spieler behandeln. Zudem sprach sie über die Zukunft der Videospielbranche.
Ubisofts Jade Raymond sprach in einem aktuellen Interview ein wenig über die Spielebranche. Schon vor zwei Jahren forderte sie, dass die Branche erwachsen werden müsse, aber obwohl sie sich weiter entwickelt hat, gibt es immer noch Klischees, die Raymond verärgern.
„Ich denke, dass die ganzen Videospiele die Spieler wie Idioten behandeln. Ich mag die Vorstellung nicht, dass alle, die diese Spiele spielen Kettensägen und Frauen in Bikinis wollen. Da stellt sich mir eine Frage: Wirklich? Nicht alle Spieler sind männliche Teenager und selbst diese wollen inzwischen mehr als das.“
Um das zu ändern schlägt Raymond vor, sich mehr an der Filmindustrie zu orientieren. Bei Action-Filmen hängen auch viele Klischees in der Luft, dennoch werden diese Filme immer anspruchsvoller und komplexer, so dass sie diese Klischees hinter sich lassen. Genau das müsse man auch in der Videospielbranche schaffen.
Allerdings ist sie auch der Meinung, dass manche Entwickler schon auf dem richtigen Weg sind. Als Beispiel nennt sie die Grand Theft Auto-Reihe. Die Charaktere dort sind nicht mehr so eindimensional gestaltet wie früher. Die Entwickler müssen lediglich den Mut haben, etwas Neues und gewagtes zu versuchen.
“Die Videospielwelt verbessert sich jedoch. Wir sehen inzwischen etwas Abwechslung. Grand Theft Auto hat es geschafft, in den letzten Jahren interessante Charaktere zu entwerfen – wie beispielsweise den Immigranten der ein Außenseiter ist. Es gibt jedoch immer noch kein Spiel, in dem man eine alte Frau spielt. Das wäre mein Traum.”
Zuletzt ging sie auch noch auf Spieleverfilmungen ein, welche sich meistens als ein Flopp herausstellen. Ihrer Meinung nach bestehen die Rechtinhaber zu sehr darauf, dass der Film genauso wird, wie das Spiel. Dies ist zumeist nur schwer umzusetzen, weswegen man da lieber auf einige Details verzichten sollte, anstatt einen schlechten Film zu riskieren.