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Allgemein: Keine Werbung mehr für Filesharing-Seiten?

Initiativen in den USA und Großbritannien wollen verhindern, dass Seiten mit illegalem Inhalt weiter Werbung von Google und Co. ausliefern. Auch die deutsche GVU liebäugelt mit diesem Konzept, kritisiert aber das Verfahren.

Piraterie ist ein großzügiges Geschäft. Man bedient sich ohne Erlaubnis an Produkten wie Musik, Software, Filmen oder Spielen, stellt diese kostenlos im Internet zur Verfügung und kassiert mit auf der Webseite integrierter Werbung fleißig ab. Und das gar nicht mal so wenig. Oft generieren Internet-Seiten mit fragwürdigem Inhalt, wie zum Beispiel Filesharing oder Streaming, Millionen Klicks im Monat und verdienen damit Beträge im fünfstelligen Bereich. Nicht selten kommt diese Werbung von Google Adsense oder anderen Anbietern, die problemlos und von jedermann auf die eigene Webseite geschalten werden kann. So verdienen die sogenannten „Piraten“ (gemeint ist damit NICHT die Partei) immense Summen. Einem Bericht von Gulli.com zufolge soll damit bald Schluss sein.

In den USA startete bereits eine Initiative, die in Zusammenarbeit mit Google und Microsoft diesem Treiben Einhalt gebieten will. Demnach haben z.B. Musik-Verlage und Film-Verleiher die Möglichkeit, Seiten mit zwielichtigem Inhalt zu melden, sodass Google und Co. keine Werbung mehr an diese ausliefern und ihnen so quasi den Geldhahn abdrehen. Auch in Großbritannien arbeite man wohl derzeit an so einem Konzept. Die deutsche GVU zeigt sich ebenfalls interessiert, kritisiert aber den Aufwand, dass betroffene Seiten erst gemeldet werden müssen. Ob man damit dem illegalen Treiben die Existenzgrundlage nehmen kann, bleibt natürlich fraglich. Viele Seiten setzen unter anderem auch auf sogenannte Adult-Werbung (Ab-18-Werbung), die wesentlich ertragreicher ist, als herkömmliche Ads und nicht von Google oder Microsoft ausgeliefert wird.

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