Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft Dresden sind in mehreren deutschen Bundesländern gegen das als illegal eingestufte Onlineportal kinox.to vorgegangen. Die erfolgte Razzia führte zu der Festnahme zweier Personen, zwei weitere werden derzeit europaweit gesucht.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat einen Bericht des SPIEGELs bestätigt, wonach diese mit einer deutschlandweiten Razzia gegen die Betreiber des als Aggregator für illegale Filme und Serien dienenden Onlineportals kinox.to vorgegangen sind. Vorgeworfen wird die nicht lizensierte Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte.
In Düsseldorf und Neuss wurden zwei Personen festgenommen, wie Behördensprecher Wolfgang Klein bekannt gab. In Lübeck stürmte eine Spezialeinheit das Haus zweier weiterer Personen im Alter von 25 und 21 Jahren, die bislang noch bei ihren Eltern lebten. Allerdings konnten diese nicht angetroffen werden, weshalb eine europaweite Fahndung eingeleitet wurde.
Den Brüdern aus Lübeck wird neben gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzung und Steuerhinterziehung auch räuberische Erpressung und Brandstiftung vorgeworfen. Mindestens 1,3 Millionen Euro sollen dem Fiskus entzogen worden sein, erläuterte Klein. Die beiden Hauptbeschuldigten haben zudem mit allen Mitteln versucht, gegen die Konkurrenz vorzugehen: So habe man mehrere Drohungen ausgesprochen – habe dies nicht gewirkt, "sei auch mal ein Auto in Flammen aufgegangen".
Die Betreiber von Kinox.to sollen auch hinter den Portalen Movie4k.to, Boerse.sx und MyGully.com stecken, zudem sollen sie eigene Filehoster wie Freakshare.com oder Bitshare.com betrieben haben. Letztere wurden derweil auch für die Speicherung illegaler Inhalte verwendet, die dann auch über die Mutterportale vertrieben wurden. Angeblich unterhielten sie bereits vor der Festname der Betreiber des Vorläuferportals Kino.to Kontakt zu eben diesen und spielten die neue Seite nach der Razzia im vergangenen Jahr auf.