Microsoft behält die Youtube-App trotz Unterlassungsaufforderung weiter im Store und hofft darauf, dass Google sich zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt und Microsoft den Zugang zu den APIs ermöglicht.
Bereits in der vergangenen Woche berichteten wir darüber, dass Branchenriese Google eine Unterlassungsaufforderung an Microsoft geschickt hat, da die Youtube-App für das Windows-Phone keine Werbung anzeigt. Google verlangt, dass die App aus dem Store entfernt wird. Ultimatum war der 22. Mai 2013, doch Microsoft weigerte sich und behielt die Software im Angebot. Eine Sprecherin des Unternehmens begründete diesen Schritt damit, dass die Youtube-App eine der beliebtesten Applikationen auf dem Windows-Phone ist und man gerne mit Google zusammenarbeiten möchte, um auch die geforderte Werbung mit einzubinden.
Bisher bezog Google zur neuen Situation keine Stellung. Laut Microsoft beruht das Problem darauf, dass die Entwickler keinen Zugang zu den Youtube-APIs erhalten, um die gewünschte Werbung implementieren zu können, wozu Microsoft bereit wäre. Google-CEO Larry Page bezeichnete seinen Kontrahenten vergangene Woche sogar als Bremse für den Fortschritt der Industrie und bemängelte dessen negative Einstellung gegenüber der Entwicklung der Branche. Eine wirkliche Begründung für das defensive Verhalten verkündete Page er allerdings nicht.
Ob es in dieser Sache zu einer Einigung kommen wird, ist weiterhin unklar. Mit einem aktuellen Update schränkte Microsoft die Funktionalität der App im Bereich Offline-Betrieb und Video-Download ein. Fest steht aber, dass, wenn keine Zusammenarbeit der beiden Giganten zustande kommt und die Applikation aus dem Store entfernt wird, die Benutzer eines Windows-Phones nur noch rudimentäre Möglichkeiten haben, den Service von Youtube zu benutzen und dies das ohnehin schon schlappe Angebot an Apps für das Windows-Phone noch weiter abschwächt.