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Allgemein: Mikrotransaktionen seien bereits “unglückliche Realität“, meint 2K-Producer

Mikrotransaktionen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen – oder wie sagt man? Zum Leidwesen vieler Spieler, wie es immer mehr den Anschein macht. Wenn es nach dem Producer von NBA 2K19 geht, seien Mikrotransaktionen mittlerweile eine unglückliche Realität.

Rob Jones von 2K hat sich in einem Interview mit Trustedreviews zum Thema Mikrotransaktionen ausgetauscht. Für viele hat das Thema mittlerweile einen bitteren Beigeschmack, obgleich es doch ein gängiges, wenn nicht gar etabliertes Geschäftsmodell in der Videospielindustrie zu sein scheint. Im letzten NBA 2K-Ableger beschwerten sich viele Spieler, dass der Grind die gesunde Progression störe. Und wie konnte man diesen unverhältnismäßigen Zeitaufwand umgehen? Richtig, mit einer virtuellen Währung, die noch immer gegen Echtgeld gekauft werden kann.

Mehr Echtgeld = weniger Zeitaufwand

Laut Jones hätte jedes Spiel mittlerweile einen Ansatzpunkt, an dem zusätzliche Geldeinnahmen generiert werden können. So drehe sich doch alles um die Frage, ab wann es bloße Zusätze sind, die des Geldes wegen integriert würden. Und auf der anderen Seite stünde die Frage, ab wann es einen reellen Mehrwert für das Spiel biete. 

"Wir wissen heute, dass die meisten Leute nicht die Geduld haben, sich bis zur Spitze hoch zu arbeiten. Sie möchten direkt dort ankommen." 

Und dies sei schließlich ein entscheidender Punkt, an dem man ansetzen könne. Der Zeitaufwand könnte wie im Falle des 2K-Spiels übersprungen werden. Doch in Hinsicht auf NBA 2K18 wurde vielseits kritisiert, dass der reguläre Fortschritt in keinem vernünftigen Rahmen stattfände. Um einen Charakter aufs Maximum zu bekommen, bedürfe es circa 400 – 500 Spielrunden, während andere Spieler – insbesondere in kompetitiven Online-Matches spielt das eine tragende Rolle – diesen Zeitaufwand mit Echtgeld umgehen. Der Spieler fühlte sich am Ende demnach forciert, auf die VC (Virtual Currency) von NBA 2K18 zurückzugreifen.

Kein Einzelfall

Rob Jones gibt zwar abschließend zu verstehen, dass in NBA 2K19 mehr Wert auf Belohnungen gesetzt würde, um den Spielern den Grind attraktiver zu gestalten respektive ihnen Alternativen für das Einsetzen von Echtgeld zu gewährleisten. Doch ob sie am Ende damit die goldene Mitte erreichen, bleibt abzuwarten.

Und am Ende bleibt die "unglückliche Realität" für viele eine bittere Pille, die in postmodernen Videospielen nicht mehr wegzudenken ist. Beispielsweise können die Spieler selbst im aktuellen Assassin's Creed: Origins (Singleplayer-RPG-Adventure) von Ubisoft die Ingame-Währung Drachmen gegen Echtgeld kaufen. Und mit ausreichend Drachmen kann der Protagonist Bayek beim Händler sogar aufgelevelt werden – Ingame-Fortschritt gegen Echtgeld also. 

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Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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