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Allgemein: Unser Rückblick auf das Gaming-Jahr 2013

Die letzten Tage dieses Jahres brechen an und wir blicken zurück, auf zwölf Monate voller Spannung, Erwartungen, Enttäuschungen und natürlich: Games! In unserem Jahresrückblick berichten unsere Redakteure über ihre Sicht auf die vergangenen 52 Wochen. Was hat uns gefallen, was nicht? Neben Top-Titeln wie Grand Theft Auto 5 oder The Last of Us sind aber auch die neuen Konsolen ein wichtiges Thema.

Yannick Arnon

1. Super Mario 3D World
2. Metal Gear Rising: Revengeance
3. Rayman Legends
4. LEGO Marvel Super Heroes
5. The Legend of Zelda: A Link Between Worlds

Für mich hat das Jahr in spielerischer Hinsicht schwach angefangen und sich kontinuierlich gesteigert. Zwei neue Systeme sind ins Haus gekommen (Nein, nicht diese beiden…), mein Regal ist um einige AAA-Titel reicher geworden und ich kann meine Vorfreude auf das 2014 kommende Lineup nicht leugnen. Bis dahin werde ich die letzten Tage des Jahres 2013 in vollen Zügen auskosten.

Zu den Highlights des Jahres zählt ohne jeden Zweifel auch die gamescom 2013. Dabei handelte es sich in diesem Jahr um die wohl großartigste Messe dieser Art, der ich beiwohnen durfte. Sowohl das Lineup betreffend als auch die Zusammenarbeit mit den geschätzten Kolleg(inn)en aus der Redaktion. Dazu noch das gamescom-Festival, die Donots und zahlreiche kleinere Momente, die diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Ob die gamescom 2014 das toppen kann?

Wenig nachvollziehen konnte ich den Hype der beiden Next-Gen-Konsolen PlayStation 4 und Xbox One, die für mich gleichermaßen uninteressant sind und es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben werden, zumindest bei dem in meinen Augen ausgesprochen schwachen Lineup, das zuviele aufgehübschte Ports enthält. Mit David Cage und seiner Designphilosophie bin ich bis heute nicht ganz warm geworden, das gilt auch für sein neuestes Werk, Dragon's Lair 2013 – pardon, Beyond: Two Souls. Titel dieser Machart scheinen jedoch genug Fans zu haben, dass ein Markt dafür besteht. Meine Baustelle wird es trotzdem nicht werden. Leider konnte Batman: Arkham Origins nicht das Niveau der exzellenten Vorgänger aufrecht erhalten, durch die ich erst zum Fan des Dark Knight wurde.

Auch wenn ich 2013 überwiegend Sequels und Spinoffs etablierter Marken in den Händen hatte, waren einige Schmückstücke dabei. Platinum Games hat mit Metal Gear Rising: Revengeance vorgemacht, wie ein Hack'n'Slash auszusehen hat – Hinweis: nicht wie DmC: Devil May Cry – mit dem gewohnt anspruchsvollen Gameplay und technischer Brillanz. In Rayman Legends ließ Ubisoft den Strahlemann und seine Kumpanen durch fantasievolle Cartoon-Welten wetzen und die Musiklevels sind ein Geniestreich für sich. LEGO Marvel Super Heroes war ein exzellentes Fanpaket, während Nintendo mit Super Mario 3D World und Zelda: A Link Between Worlds zwei echte Kracher veröffentlicht hat. Eine Erwähnung in Ehren verdienen noch: DuckTales Remastered, Far Cry 3: Blood Dragon, Luigi's Mansion 2, Mario & Luigi: Dream Team Bros., Rocksmith 2014 und The Walking Dead: 400 Days.

Christian Liebert

1. Assassin's Creed 4: Black Flag
2. Grand Theft Auto V
3. BioShock Infinite
4. Tomb Raider
5. Hearthstone

Neuauflagen und Fortsetzungen, unter genau diesem Stern stand für mich das Gaming-Jahr 2013. Ich hatte nicht wirklich viele Erwartungen gehabt und ich glaube, genau darum konnten mich einige Titel auch erst so richtig packen. GTA 5 zum Beispiel, für das ich mich bisher gar nicht interessiert hatte und ich mich mehr durch die Massen-Euphorie dazu habe hinreißen lassen, mir das Spiel zu kaufen. Zum Glück, denn obwohl auf große Hypes meistens ebenso große Flops folgen, hat Rockstar in meinen Augen alles richtig gemacht. Dass es Grand Theft Auto aber dennoch nicht auf den Thron geschafft hat, liegt ganz einfach daran, dass mir letztendlich die Liebe für gewisse Feinheiten gefehlt hat. Der runde Abschluss quasi, den dieses Jahr Ubisoft mit Assassin's Creed hinbekommen hat. Die Abenteuer von Edward Kenway waren definitiv die besten, die ich seit Jahren erlebt habe. Black Flag hat für mich sehr großes Potenzial, ein Alltime-Favorit zu werden.

Ganz davon ab bin ich ja bekanntlich kein Freund kleiner Portionen, weshalb die Indie-Szene für mich leider nicht so spannend ausfällt. Dafür habe ich mich dann mehr auf die cineastischen Highlights 2013 gefreut, bei denen BioShock und Tomb Raider für mich definitiv die Eindrucksvollsten waren (The Last of Us und Beyond: Two Souls – beide nicht gespielt). Ich mag einfach AAA, auch wenn es uncool ist, sich von technischen Aspekten beeinflussen zu lassen. Ebenso vorbei ging an mir diese ewige Berg- und Talfahrt der Gefühle bei den beiden Next-Gen-Konsolen. Zwar habe ich mir mittlerweile eine PS4 gekauft – oder zumindest „vorbestellt“ – aber dieser ganze Hickhack über strategische Konzepte, irgendwelche fatalen Twitter-Entgleisungen oder die Frage, ob ich nun noch nackt vor einer Xbox stehen kann, war mir völlig egal. Zu guter Letzt bleibt mir – neben vielen anderen ungenannten Games – noch Hearthstone in Erinnerung. Hier ist Blizzard aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Geniestreich geglückt. Mein erster Kontakt mit Sammelkarten, der mich gleich für einige Wochen fesseln konnte.

Was erwarte ich von 2014? Auf jeden Fall werden wir diese ganzen „GTA 5 Release-Termin aus dem Stuhlgang erahnt“ Meldungen fehlen, zu denen ich mittlerweile so eine Art Hassliebe entwickelt habe. Immerhin bleibt hier ja noch das tröstliche „Kommt GTA 5 für den PC?“. Sobald ich irgendwann auch mal meine PlayStation 4 habe, werde ich hier sicher viele schöne Stunden verbringen und mich selbst noch weiter vom PC entfernen. Auf jeden Fall gibt es zwei Spiele, auf die ich mich ganz besonders freue. Das sind zum einen Dark Souls 2 und zum anderen der Abschluss der Witcher-Trilogie. Beides Games, die bei mir so weit oben auf der Agenda stehen, dass alles andere darunter nur im Schatten verblasst.

Dustin Martin

1. BioShock Infinite
2. Tomb Raider
3. Awesomenauts
4. Rayman Legends
5. Goodbye Deponia

Es war ein Jahr voller Action, voller Gefühle, voller bunter und düsterer Spiele – irgendwo zwischen Kult und Grabbeltisch. Als das Gamingjahr begann und ich mich als PC-Spieler durch Dead Space 3, Crysis 3 und Brütal Legend kämpfte, war es ein scheinbar perfekter Anfang. Titel wie Tomb Raider, Awesomenauts, BioShock Infinite und Metro: Last Light bestätigten das Ganze, auch wenn es zwischendurch immer wieder Enttäuschungen gab, beispielsweise SimCity.

Dann begann der große Hype um die nächste Konsolengeneration und ich wunderte mich ehrlich gesagt ein wenig über die Faszination über Dinge, die man noch nicht einmal gesehen hatte. Von der PlayStation 4 wusste niemand genau, wie sie aussieht, und die Communitys stürzten sich auf jeden kleinsten Splitter eines Leaks. Lustig fand ich es da, als aus der Xbox Infinity plötzlich die Xbox One wurde, voller Kopierschutz und Nutzer-Kontrolle.

Doch mich interessierte das gar nicht, ich bin nicht der große Konsolen-Spieler. Bei Spielen wie Fuse freute ich mich über PC-Titel wie Remember Me und The Inner World, bei Spielen wie The Last of Us, Beyond: Two Souls, Grand Theft Auto 5 und Killzone: Mercenary bereute ich es ein wenig. Aber man kann ja nun auch nicht alles haben. Weitere Highlights der zweiten Hälfte 2013 sind Saints Row 4, The Bureau: XCOM Declassified, Rayman Legends, Goodbye Deponia, Batman: Arkham Origins und Assassin’s Creed 4: Black Flag.

2013 war für mich ein Jahr, das mir einerseits zeigte, wie gut PC-Titel sein können, wie wundervoll der Spagat aus Spiel und Film auf der Konsole sein kann – aber auch, wie enttäuschend ein Hype einer neuen Generation ist. Denn wenn man sich erst am Anfang von Cloud-Gaming und Virtual Reality befindet, freut man sich meist eher über Spiele, die Innovation nicht erzwingen wollen, sondern Altes neu erfinden.

Sascha Scheuß

1. Starbound
2. Assassin's Creed 4
3. FIFA 14 (PlayStation 4)
4. Saints Row IV
5. Pokemon Y

Am Anfang diesen Jahres wusste ich nicht so recht, was mich erwarten wird. Klar, es stand mit Grand Theft Auto 5 einer der begehrtesten Titel vor der Tür, welcher im Februar erscheinen sollte. Doch hatte ich an diesem Release schon vorher große Zweifel, da es höchstens eine handvoll Informationen, geschweige denn Gameplay, gab. Meine Hoffnungen beruhten also auf Titeln wie Sim City oder einem neuem Call of Duty – wie sehr ich mich täuschen werde.

Als der Release vom Open-World-Spekatakel kurz bevor stand, kam das, was einfach kommen musste. Rockstar verschob den Release auf den 17. September 2013 – Mein Frühjahr war also schon einmal gelaufen. Zum Trost bestellte ich mir Sim City vor, welches mindestens genau so gehyped wurde wie GTA 5 die Monate zuvor. Immerhin waren die älteren Teile mehr als gut und der Trailer sah ebenfalls schick aus. Am 07. März lud ich mir um Punkt 0:00 Uhr den Titel herunter und freute mich schon wie ein Honigkuchenpferd. Was mich dann allerdings erwartete, kann man ohne schlechtes Gewissen als den größten Videospiel-Skandal aller Zeiten bezeichnen. Von dem peinlichen Schreibfehler 'abgedated' abgesehen, war das Spiel auch nach 5 (!) Tagen nicht spielbar – Der Grund waren die Server und der mitgelieferte Online-Zwang, zumindest gab es den kostenlos. Für folgende DLC's musste man nämlich nochmal ordentlich Geld drauflegen – damit man den Verkehr überhaupt regeln könnte.

Aber davon abgesehen brachte 2013 wirklich gute Spiele ans Tageslicht. Zum einen wäre da Tomb Raider oder auch das neue Bioshock. Wirklich gefesselt hat mich jedoch erst vor Kurzem das Spiel Starbound. Die Mischung aus Minecraft und Terraria macht den Titel zu einem wirklich unvergessenen Erlebnis, auch wenn ich dieses erst vor wenigen Wochen spüren konnte. Die Möglichkeiten sind schier endlos und es wird wohl auch in Zukunft weiter ausgebaut, da es sich in der Beta befindet. Aber auch Assassin's Creed 4 war eine echte positive Überraschung, war man anfangs skeptisch gegenüber dem Piraten-Setting. Bei FIFA 14 sehe ich es eher gespalten. An sich ist das Spiel wirklich eine Verbesserung, doch servertechnisch wieder die reinste Katastrophe. Hier sollte man lieber zur PlayStation-4-Fassung greifen, da nicht nur die Ignite-Engine toll aussieht, sondern auch der Online-Service deutlich reibungsloser verläuft als auf dem PC. Auch ganz oben mit dabei stehen die neuen Pokémon-Editionen X und Y, welche im Vorfeld als ideenlose Lückenfüller behandelt wurde. Tatsächlich aber entpuppte sich das Spiel rund um die digitalen Monster als Verkaufsschlager und fuhr durchweg gute Wertungen ein.

Dann war es endlich so weit und GTA 5 erschien für die PlayStation 3 und Xbox 360. Ein wirklich gutes Spiel, doch auch hier gab es Schwierigkeiten mit dem Multiplayer. Der Ansturm der Spieler war einfach zu gigantisch und tagelang konnte nicht ordnungsgemäß gespielt werden. Ein kleiner Fehlstart von GTA: Online, der sich hoffentlich bei einer möglichen PC-Version nicht wiederholen wird.

Ansonsten Stand das Jahr 2013 zumindest am Ende ganz im Zeichen der Next-Gen-Konsolen, wobei die PlayStation 4 verkaufsmäßig besser davongekommen ist. Spiele wie Killzone 4: Shadowfall sprechen mich persönlich nicht an, sehen aber gut aus und bieten Unterhaltung. Ich für meinen Teil warte lieber noch ein wenig auf die Blockbuster für die neuen Konsolen und freue mich in 2014 schon auf die eine oder andere Überraschung.

Dustin Hasberg

1. The Last of Us
2. GTA 5
3. The Stanley Parable
4. Outlast
5. DayZ

2013 war für mich das Jahr der Indie-Spiele. Neben meinen Favoriten GTA 5 und The Last of Us konnten mich vor allem die weniger bekannten Titel überzeugen, von denen man meist leider erst nach dem Release Näheres erfahren hat.
Dazu zählt unter anderem das herrlich ironische The Stanley Parable. Das Spiel startet unspektakulär in einem Bürokomplex und zunächst fällt nur der Erzähler aus dem Off positiv auf. Erst nach und nach wird dem Spieler bewusst, dass es zahlreiche unterschiedliche Wege innerhalb des Spiels gibt. Lässt man sich nun, ohne sich eigene Gedanken zu machen, von dem Erzähler durch die Story führen oder verlässt man doch den eigentlichen Weg und ergreift selbst die Initiative? Der Spieler hat die Wahl. Je nachdem, welche Entscheidungen getroffen wurden, kann man sich sogar in der Klötzchenwelt von Minecraft wiederfinden. Genial!

Deutlich linearer war da der Indie-Schocker Outlast. Als Reporter geht man hier den Geheimnissen der Mount Massive Heilanstalt nach und macht fürchterliche Entdeckungen. Ein weiterer Indie-Titel, der erst nach dem Release an Bekanntheit gewonnen hat – und das völlig zu Recht! Viele Vollpreistitel können sich eine Scheibe von Outlast abschneiden, das neben einer spannenden Story auch ein eher ungewöhnliches Gameplay liefert. Gut platzierte Schocker, selbstredend, inklusive.

Die Überraschung des Jahres war für mich jedoch der urplötzliche Release der Standalone-Version von DayZ. Vor über anderthalb Jahren wurde der Zombietitel angekündigt – damals noch für Ende 2012. Mit einem Release im Jahre 2013, vor allem ohne vorherige Ankündigung, hatte im Dezember wohl niemand mehr gerechnet. Doch für diesen mutigen Schritt verdienen Projektleiter Dean Hall sowie das Entwicklerteam meinen Respekt – und die Rechnung ist aufgegangen. Nur wenige Tage nach dem Release verzeichnet man bereits Verkaufszahlen in Höhe von über 170.000 Exemplaren.

Für das kommende Jahr wünsche ich mir allerdings deutlich mehr Solo-Rollenspiele. Mit Dragon Age Inquisition und vor allem The Witcher 3: Wild Hunt könnte es in der Beziehung jedoch echte Kracher geben.

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