Wie Spiegel Online heute bekannt gibt, strebt der angeschlagene Konzern Yahoo, der früher ein Wegbereiter in Sachen Marketing und Suchmaschinen war, eine Kooperation mit Google an. Der derzeitige Deal mit Microsofts Suchdienst Bing lohnt sich anscheinend nicht mehr.
So ist das Leben. Vor über 10 Jahren war Yahoo noch einer der Marktführer und Wegbereiter in Sachen Suchmaschinen und Online-Werbung. Mittlerweile weiß das Unternehmen nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Rettung soll nun vom eigentlichen Konkurrenten Google kommen. Namentlich heißt dieser Messias Marissa Mayer und war früher selbst Managerin bei Google. Mittlerweile ist die erfolgreiche Dame Chef von Yahoo und hat sich vorgenommen, den Laden ordentlich auf Trab zu bringen. Als ersten Punkt auf der Agenda will sie die Zusammenarbeit mit Microsoft beenden, deren Suchdienst Bing bei Yahoo mit eingebunden ist. Aufgrund dieser Kooperation stellte Yahoo damals seine eigenen Entwicklungen in diesem Bereich ein.
Da sich die Zusammenarbeit mittlerweile als wenig lohnenswert für Yahoo herausstellte, strebt Mayer an, den Suchdienst lieber über ihren ehemaligen Arbeitgeber Google zu regeln. Der Marktgigant hätte auch Interesse an dieser Kooperation, nur Microsoft ist davon wenig begeistert und will auf keinen Fall seinen Posten vor Ende des Vertrages abtreten. Doof ist nur, dass eben dieser bis 2020 geht und Yahoo mittlerweile in Sachen Werbung mit Bing weniger einnimmt, als früher mit eigenem Suchmaschinen-Dienst. Die Lage bleibt also spannend.
Weiterhin plant Mayer den Kauf der Video-Plattform Hulu, welche in den USA vor allem TV-Programme, teilweise sogar kostenlos, streamt. Der Zweck dahinter ist klar: Mit der Übernahme von Youtube machte Google seiner Zeit den Deal seines Lebens und sicherte sich damit auch die Marktherrschaft im Videobereich. Da dieser Bereich in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, will Yahoo auf diesem Gebiet jetzt nachziehen. Ob man mit Hulu die richtige Plattform anstrebt, ist allerdings fraglich. Immerhin steht diese seit einiger Zeit zum Verkauf und ist auch mehr angeschlagen als erfolgreich.