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Allgemein: YouTube – Entwickler klagen über Content-ID-System

Durch die neuen Content ID-Maßnahmen seitens der Video- und Streaming-Plattform YouTube, erhalten momentan viele Betreiber eines eigenen Kanals Nachrichten über Urheberrechtsverletzungen. Selbst kleine Entwickler sind betroffen, obwohl überhaupt keine lizenzierte Musik verwendet wurde.

Vor allem für Let's Player ist es momentan das Diskussionsthema schlechthin. Die Rede ist von dem sogenannten "Content ID Match" womit innerhalb der Video-Streaming-Plattform YouTube gegen vermeintliche Copyright-Verstöße vorgegangen wird.

Seit einiger Zeit erhalten immer mehr Betreiber eines Kanals auf YouTube Nachrichten, dass ihre Videos gegen Urheberrechte verstoßen würden. Diese Takedowns stehen hauptsächlich in Zusammenhang mit Musik, die meisten Publisher haben damit überhaupt nichts zu tun. Vor allem Let's Player trifft es derzeit, da diese Spielevideos hochladen und veröffentlichen, in denen zumeist in Zwischensequenzen Musik vorkommt, über deren Lizenzrechte die Let's Player nicht verfügen.

Doch immer mehr scheint es, dass viele Rechtebesitzer innerhalb der Musikindustrie ein lohnendes Geschäft wittern. In diesem Zusammenhang fällt immer öfters der Name IndMusic, die sich selbst als das größte Musik-Netzwerk auf YouTube betrachten. Nun melden sich immer mehr, seit Ausweitung des Scannens im Rahmen von Content ID, kleinere Entwickler, gegen deren Videos ebenfalls vorgegangen wird. So berichtet beispielsweise Kotaku, hat es auch Terry Cavanagh, seines Zeichens Schöpfer des Plattformers "VVVVVV" getroffen, dessen eigener Trailer beanstandet worden ist. Lizensierte Musik kommt in diesem Trailer allerdings überhaupt nicht vor. Noch skuriller ist der Fall eines Komponisten eines Assassin's Creed 3-Soundtracks. Dieser wurde seitens IndMusic vom Netz genommen.

YouTube selber verteidigte die neuen Contend ID-Maßnahmen und verwies auf die komplizierten Rechteverhältnisse hin. Als Tipp könne man ja die Hintergrund-Musik in Videospielen einfach ausschalten. Auf die Problematik hinsichtlich anscheinend dubioser Copyright-Trolle, ging man hingegen nicht weiter ein.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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