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Allgemein: YouTube: Let’s Player unter Beschuss – Publisher melden sich

Nach den letzten Änderungen am Partner- und Netzwerk-Konzept haben viele Let's Player Meldungen über „Claims“ ihrer Videos auf YouTube erhalten. Nun melden sich die Publisher zu Wort und haben gemischte Meinungen.

Es ist das Thema Nummer 1 derzeit auf YouTube: Die Content-ID-Treffer auf bestehende Videos. In den letzten Jahren war es für die meisten Partner kein Problem gewesen, Let's Plays zu ihren Lieblingsspielen hochzuladen. Da YouTube den Content in den Netzwerken nicht so stark kontrolliert, wie bei regulären Kanälen, konnten viele Let's-Play-Videos hochgeladen und monetarisiert werden. Unter Letzterem versteht man die Ansprüche auf das Mitverdienen und das Schalten von Werbung in und vor die Videos. Nun gab es hier eine Änderung seitens YouTube am  Partner- und Netzwerk-Konzept, die bewirkt, dass Netzwerke stärker in die Verantwortung gezogen werden, wenn ihre Partner Verwarnungen, sogenannte Strikes, kassieren. Aufgrund dieser Tatsache haben viele Netzwerke den Status ihrer Kanäle auf Affiliate gesetzt, um sich vor diesen Sanktionen zu schützen. Für den YouTuber selbst heißt das aber, dass er stärker von Google kontrolliert wird und die automatisierte Claim-Krake schneller zuschlägt.

Dies sorgte für eine wahre Welle an Claims, also Content-ID-Treffer, bei denen lizenzgeschütztes Material markiert wird und der Kanalbetreiber keine Werbung mehr schalten kann, das Video im schlimmsten Fall sogar gesperrt wird. Dass besagte YouTuber darüber nicht sonderlich glücklich waren, liegt natürlich auf der Hand. Es hagelte massenhaft Beschwerden, vor allem an die Publisher. Diese sagten nämlich sonst immer, bis auf Einzelfälle wie Nintendo, dass sie keine Probleme mit Let's Plays hätten und diese Form der Werbung befürworten würden. Da die Claims natürlich nicht von den Publishern selbst, sondern von der autorisierten YouTube-Software stammen, die auf bestimmte Merkmale in den Videos (z.B. die Musik) reagiert, herrscht hier nun Klärungsbedarf. Und der fällt höchst unterschiedlich aus.

Während Valve, Capcom, Blizzard und Deep Silver die Nutzer dazu aufriefen, die Claims anzufechten und sich bei ihnen zu melden, damit diese aufgehoben werden können. Sagt Naughty Dog, dass man Monetarisierung zwar nicht toll finde, es bisher aber akzeptiert habe, hier in Zukunft aber neue Richtlinien einführen will. Nintendo bleibt, trotz der vielen Kritik in den letzten Monaten, seiner Einstellung treu und mahnt sogar, das Geistige Eigentum zu respektieren und sich den Kriterien von YouTube zu beugen. Das Ganze scheint sich jetzt zu einem Punkt zu entwickeln, an dem sich die Publisher zum Thema Monetarisierung und Let's Plays ihrer Games eindeutig äußern und Stellung beziehen müssen. Wir sind gespannt, wie sich die Sache noch weiter entwickelt.

*** UPDATE ***

Mittlerweile haben sich auch weitere Publisher, wie zum Beispiel Ubisoft, EA und Daedalic positiv gegenüber Let's Plays geäußert und bieten ihren Fans Hilfe an, falls ihre Videos betroffen sind.

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