Unsere Redaktion hat sich ins neue BioWare-Abenteuer gestürzt. Wir haben uns Anthem vor dem Release angesehen und das Spiel gleichermaßen nach dem Release mit den ersten Updates getestet, um einen umfangreichen Eindruck vom Spiel zu erhalten. Wie der Thrid-Person-Shooter abschneidet, lest ihr in unserer Review zum Spiel.
Nach Mass Effect: Andromeda folgt nun ein weiteres Sci-Fi-Abenteuer der BioWare-Entwickler. Anthem ist ein kooperativer Lootshooter, dessen Gerüst auf einem durchdachten Individualisierungs- und Anpassungssystem beruht. Im Fokus des Spielers liegt der mächtige Javelin-Kampfanzug. Ein fortschrittliches Stück Technologie, durch das der Spieler zu einer wahren Tötungsmaschine auf dem Schlachtfeld wird.
Die Motivation des Spielers wird durch den Willen gefestigt, sich und seinen Anzug zu verbessern und neue Ausrüstung zu erlangen, um zum stärksten Freelancer aufzusteigen. Gestützt werden die Shooter-Einlagen durch eine völlig neue Rahmenhandlung der bekannten Geschichtenerzähler, die ihren Ausgangspunkt in Fort Tarsis findet.
Koop-Shooter für die Ewigkeit?
Doch werfen wir erst einmal einen ausführlichen Blick auf den Shooter-Aspekt. Electronic Arts möchte mit Anthem ein Projekt ins Leben rufen, das sie rund zehn Jahre mit neuen Inhalten versorgen können. Damit das funktioniert, benötigt es ein Shooter-Gameplay, das so schnell nicht an Fahrt verliert.
BioWare hat mit Mass Effect unzählige Jahre Erfahrung in diese Richtung vorzuweisen. Obgleich sich die Spieler nun in einem Kampfanzug befinden, werden sie schnell feststellen, dass die Shooter-Einlagen recht ähnlich konzipiert sind. Insbesondere die Mechaniken und die Handhabung der Waffen fühlen sich nahezu identisch an, einige Fähigkeiten sind ebenfalls direkt adaptiert. Bei dem Gameplay handelt es sich jedoch um eine logische Weiterentwicklung des Vorangegangenen, was sich allem voran in den eindeutig differenzierten Klassen widerspiegelt.
Zuvor war die Klassenwahl recht mühselig, da sie sich die unterschiedlichen Klassen teils zu sehr ähnelten und sogar über ähnliche Fähigkeiten und Schwerpunkte verfügten – Stichpunkt Biotik. In Anthem verhält sich alles noch mehr in Richtung Rollenspiel. Wir lernen schnell, dass wir den Storm ähnlich wie einen Magier handhaben müssen, während der Colossus als Tank fungiert. Der Interceptor lässt sich in die Gattung der Rogue einordnen und der Ranger ist ein klassischer Marine mit einem stattlichen Waffenarsenal.
Tatsächlich können wir unseren Piloten einer dieser vier Javelin-Gattungen zuordnen, die dann wiederum mit unterschiedlichsten Fähigkeiten ausgerüstet werden. Am Ende kann ein Storm beispielsweise wie ein Eismagier oder gar wie ein Feuermagier gespielt werden. Das heißt also, dass sich der Spielstil nochmals stark von Person zu Person unterscheiden wird – selbst in der selben Javelin-Klasse. Die Entwickler legen fest, dass vieles möglich ist und in der Zukunft möglich werden könnte. Ähnlich wie in World of Warcraft könnten neue Klassen (in dem Fall neue Javelin) im Nachgang verbaut werden.
Doch neben der neuen, verbesserten Klassenordnung gibt es im Gameplay essenzielle Unterschiede, die sich auf den Kampf auswirken. Eine neuartige Fähigkeit ermöglicht es den Spielern zu fliegen. Obendrein können die Javelin schweben. Die Schubdüsen des Kampfanzugs finden ihren Einsatz im Kampf, sodass die Bewegungsfähigkeit der Spieler stark erhöht ist und die einzelnen Konfrontationen mit den Feinden abwechslungsreicher und dynamischer verlaufen.
BioWare hat das Shooter-Gameplay aus Mass Effect adaptiert und auf eine neue Stufe gehievt, was sich allem voran schon einmal positiv auf die Spielerfahrung auswirkt. Aber wie lange wird es die Spieler bei der Stange halten? Auf diese Frage kommen wir später zurück.