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Anthem: Brachialer Einstand: Was kann der neue Koop-Loot-Shooter? – Test

Atemberaubende Welt von Anthem

In Mass Effect bekamen wir es stets mit unzähligen Welten zu tun, denen es an der nötigen Seele fehlte. Abwechslung war zu einem gewissen Grad gegeben, doch fühlte sich keine Welt so wirklich lebendig oder tiefgründig natürlich an.

Anthem geht einen ganz anderen Weg, die Entwickler konzentrieren sich auf eine einzige große Welt, die die Freelancer mit ihren Javelins erkunden dürfen.

Und das ist eine kluge Entscheidung. Durch den Wechsel von vielen inhaltsleeren Welten zu einer lebendigen Welt mit einer mystisch kreativen Biosphäre fällt das Eintauchen des Spielers viel stärker aus. Schon der erste Schritt in die Welt von Anthem zeigt, dass wir es hier mit einem ganz anderen Kaliber zu tun bekommen. Sie zeigt auf, zu was BioWare tatsächlich fähig ist. Welche Welten sie erschaffen können. Das ist in diesem Kontext absolut faszinierend.

Obgleich es nur eine Welt ist, brauchen wir hier keine Monotonie in den einzelnen Teilbereichen zu fürchten, da sie sich stark voneinander unterscheiden. Wir stoßen während unserer Flugzeit durch die einzelnen Gebiete auf der Karte auf unzählige Punkte, die immer wieder ein Gefühl der Demut vor der Natur auslösen. Dabei wird unser Forscherdrang durchgehend angesprochen und die Höhlen und Festungen sind besondere, audiovisuelle Highlights.

Wir können viel Zeit im „freien Spiel“ auf der Karte verbringen, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Die einzelnen Missionen nutzen die gesamte Karte bestmöglich aus, während unzählige Teilbereiche hinzukommen, die ihr ansonsten in der freien Welt nicht betreten könnt.

Insgesamt ist den Entwicklern hier ein kleines Kunstwerk gelungen, das sich in unzähligen Bildern im Kopf abspeichert.

Wenn ihr dann so weit seid, dass ihr nach Bastion aufbrecht, dann könnt ihr vor jeder Mission Anpassungen in der Schmiede vornehmen oder auf Mikrotransaktionen im Shop zurückgreifen, um neue Skins für euren Javelin zu erhalten. Falls ihr neue Mitspieler sucht, dann schaut ihr euch am besten direkt in der Startrampe von Fort Tarsis um – dem hauseigenen Social Hub – oder stellt die Lobby beim Start der Missionen auf öffentlich. Auf Letzteres werdet ihr sowieso vor jeder Mission hingewiesen.

Es war einmal vor langer Zeit…

Doch wenn wir an BioWare denken, dann werden unweigerlich Geschichten und porträtierte Figuren ins Gedächtnis gerufen, die wir so schnell nicht wieder vergessen. Einige Charaktere werden womöglich nie ganz aus dem Gedächtnis verschwinden, so gut sind sie geschrieben. Dafür war die emotionale Bindung, die wir zum Beispiel in Dragon Age oder Mass Effect aufbauen konnten, und der damit verbundene emotionale Wert einfach viel zu hoch.

Aber wird Anthem Ähnliches in uns hervorrufen? Werden wir uns an die Geschichten der Freelancer erinnern? Werfen wir einen Blick auf die Rahmenhandlung.

Die Welt von Anthem wurde von den sogenannten Gestaltern erschaffen, doch scheint sie nicht ganz vollendet zu sein. In der Welt lassen sich zahlreiche Relikte der Gestalter vorfinden, die den Menschen mehr Rätseln aufgeben, als sie lösen können. Hinzu kommt die Hymne der Schöpfung, eine mysteriöse Energiequelle, die von den Gestaltern verwendet wird. Doch was hat es damit auf sich?

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Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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