J.J. Abrams hätte mit Apple 500 Millionen Dollar haben können, entschied sich jedoch für die 250 Millionen bei WarnerMedia. Nun gibt es Einblicke darüber, warum er sich für Warner entschieden hat.
Letzte Woche machte J.J. Abrams, Regisseur des kommenden Films Star Wars Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers, den Sack zu und unterzeichnete einen Vertrag, der sein Unternehmen Bad Robot Productions an WarnerMedia bindet. Dementsprechend wird er in Zukunft Filme und Serien für Warner Bros., HBO und den kommenden Streaming-Service HBO Max schreiben und produzieren. Nun sind einige zusätzliche Informationen über die Bedingungen dieses Deals aufgetaucht, die erklären, warum Abrams ein 500 Millionen Dollar Angebot von Apple ablehnte und sich dafür entschied, viel weniger Geld für die Zusammenarbeit mit WarnerMedia zu nehmen.
Künstlerische Freiheit für Abrams
Abrams und seine Frau und Co-CEO Katie McGrath seien daran interessiert, „Bad Robot zu einer Verbrauchermarke zu machen". Apple hat dementsprechend eine wirklich hohe Summe geboten, um genau diese Marke exklusiv an den hauseigenen Apfel zu binden. Die angesprochene Exklusivität für Apple TV Plus ist allerdings genau jener Grund gewesen, der Abrams und seine Frau am Ende zu WarnerMedia tendieren ließ.
Apple wollte völlige Exklusivität. Unter diesen vorgeschlagenen Bedingungen wäre Abrams jedoch nicht in der Lage, Filme für andere Studios zu produzieren oder Sendungen an andere Fernsehsender zu verkaufen. Für jemanden wie Abrams ist das durchaus ein Problem, da dieser derzeit an Projekten bei verschiedenen Unternehmen wie Disney und Paramount beteiligt ist. Abrams soll darüber hinaus unzufrieden damit gewesen sein, dass sich Apple noch nicht in Richtung eines Kinobetriebs orientieren wollte. Offensichtlich möchte Apple, ähnlich wie Netflix, neue Filme über den hauseigenen Streamingdienst debütieren lassen – das Kinoerlebnis würde so unterm Strich ausbleiben.
Keine Neustarts für Abrams
Daneben hätte sich Abrams daran gestört, dass Apple aktuell wenig etablierte Marke vorzuweisen hat. Angeblich soll Abrams kein Interesse daran haben, neue IPs zu etablieren – viel mehr möchte er an bestehenden Dingen weiterarbeiten, wie auch sein Interesse an der Mark „Star Trek“ zeigt. Das ist zwar eine Entscheidungsvariable, die weniger mit seinem Unternehmen Bad Robot Productions zu tun hat, jedoch ihn als künstlerische Person betrifft.
Auch wenn WarnerMedia Abrams nun deutlich weniger Geld geboten hat – mit 250 Millionen US Dollar exakt die Hälfte – so gibt ihm dieser Deal weiterhin die Möglichkeit, mit anderen Drittparteien zusammenzuarbeiten. Möglicherweise bringt ihm diese Freiheit die Chance, die restlichen 250 Millionen Dollar anderweitig einzunehmen.