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Apple: Deutschland: Apple umgeht 245 Millionen Euro Steuern

In Deutschland vermeidet Apple Steuerzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. „Durch Tricks“ heißt es in einem Bericht des öffentlich-rechtlichen ZDFs, welche diese Zahlen nun offen gelegt hat. Außerdem werden Fakten zu Foxconn veröffentlicht – mit dabei sind Arbeitszeiten und -bedingungen.

„Alles andere als cool“, ließt sich die Überschrift eines Berichtes, welche viele Kunden von Apple wohl nicht mehr vergessen werden. In ihm werden die Tricks des Unternehmens, das iPhones und iPads herstellt und entwickelt, festgehalten.

Apple musste auf diese Art und Weise insgesamt 245 Millionen Euro Steuern nicht an den deutschen Staat bezahlen. Insgesamt erwirtschaftet hat das Unternehmen 1 Milliarde Euro – gerade einmal 5 Millionen Euro musste man von dieser Summe an die Bürger abgeben.

Eine Steuerlücke von 245 Millionen Euro

„Wenn wir auf eine Milliarde Euro Gewinn die 25 Prozent Unternehmenssteuer anlegen, dann kommen wir in Deutschland auf ein Steuersoll von 250 Millionen Euro“, sagt Markus Meinzer von Tax Justice Network, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die  für eine gerechte Steuerlast kämpft. „Wenn wir das vergleichen mit den fünf Millionen Euro, die Apple tatsächlich bezahlt hat, sieht man, dass es hier eine Steuerlücke von 245 Millionen Euro gibt.“

Doch wie geht das? Apple nutzt hier ein komplexes Netz aus vielen kleinen Unternehmen im Ausland, eine Nachverfolgung seitens der Recherchen war fast nicht möglich. Als beispielgebendes Land diente dem ZDF Irland.

Ein Leben für Foxconn

In China recherchierte man weiter. So fand man heraus, dass beim Produzenten der i-Geräte die vorgeschrieben Arbeitszeiten nicht eingehalten werden.

Foxconn versprach den Reportern, die Überstunden bis zum 1. Juli 2013 auf ein Maximum von 36 Stunden pro Monat zu reduzieren. Gezweifelt wird daran unter anderem von Experten wie Cornelia Heydenreich von Germanwatch:

„Insbesondere in Spitzenzeiten ist der Produktionsdruck sehr hoch, da bin ich sehr gespannt, wie Apple beziehungsweise die Zulieferer das schaffen wollen.“

Grund für die schlechten Arbeitsbedingungen ist Besteller Apple. Das Unternehmen verlange extrem kurze Lieferfristen, welche nur durch eine solche Anzahl von Überstunden in Angriff genommen werden können.

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