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Arcane: Stylischer Auftakt einer neuen Netflix-Animationsserie – Ersteindruck

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war es endlich soweit und von Arcane feierte der 1. Akt der heißerwarteten Videospiel-Adaption ihre Premiere auf Netflix. Wir haben uns die ersten drei Episoden der Serienumsetzung des PC-Spielehits „League of Legends“ angesehen und verraten euch, warum ihr diese nicht verpassen dürft.

Zwei Schwestern, für immer unzertrennlich?

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden verwaisten Schwestern Vi und Powder, die nach dem Tod ihrer Eltern in der dreckigen Stadt Zhaun aufwachsen. Diese ist gewissermaßen das Gegenstück zur angrenzenden Hochglanzmetropole Piltover, die sich als Vorreiter hinsichtlich des wissenschaftlichen Fortschritts sieht.

Wir lernen unsere zwei jungen Heldinnen bei einer wenig heroischen Tat kennen, denn gemeinsam mit zwei Freunden brechen sie in ein Labor in Piltover ein, doch dabei geht etwas mächtig schief. Die Folge eines kleinen Missgeschicks ist eine gewaltige Kettenreaktion, die ihr Leben und ihre Heimat für immer verändern soll.

So viel sei zur Geschichte des 1. Akts von „Arcane“ verraten, der gewissermaßen als Vorgeschichte zur Haupthandlung fungiert, die im zweiten großen Abschnitt der Animationsserie beginnt. Ihre Aufgabe erledigen die ersten drei Folgen dabei übrigens hervorragend, denn es gelingt den Machern hier in etwas mehr als zwei Stunden Laufzeit, uns Zuschauern die Charaktere und die Welt, in der sie leben, glaubhaft näherzubringen.

Vi und ihre Freunde © Riot Games/Netflix

Besonders schön: Um der Handlung folgen zu können, müsst ihr „League of Legends“ nicht kennen. Euch werden dann vielleicht ein paar Easter Eggs entgehen, doch das Wichtigste, nämlich die Handlung und die Entwicklung der Charaktere, funktioniert hervorragend im Rahmen dieser eigenständigen Geschichte.

Eine faszinierende Cyberpunk-Fantasy-Welt

Der Aufbau der Welt ist dabei einfach zu verstehen, denn es gibt gewissermaßen eine zwei Klassengesellschaft mit Piltover und Zhaun, inklusive sozialer und politischer Spannungen. Dabei haben die Macher jedoch darauf verzichtet, beide Seiten einfach nur schwarz und weiß zu zeichnen. Stattdessen haben die Figuren, die wir im Rahmen der drei Episoden kennenlernen, nachvollziehbare Motivationen für ihre Handlungen.

Vi und Powder überblicken ihre Heimat © Riot Games/Netflix

Gut, wir könnten jetzt kritisieren, dass die Serie dabei handlungstechnisch auf vertrauten Terrain wandelt und Geschichten dieses Genres keine neuen Aspekte hinzufügt. Allerdings möchten wir uns in diesem Fall nicht darüber beklagen, was schlichtweg daran liegt, dass die „Arcane“-Macher quasi nichts falsch machen.

Mit Vi und Powder gibt es zwei nahbare Helden, denen wir uns verbunden fühlen können. Ihnen gegenüber stehen indes einschüchternde Schurken, die perfekt für diese Art von Story geeignet ist. Alles wirkt in sich überaus stimmig. Zusätzliche Spannung ergibt sich zudem daraus, dass die Hauptcharaktere an Wendepunkten in ihrem Leben stehen und es wird schnell klar, dass diese Erlebnisse ihre Zukunft massiv prägen werden.

Powder ist eine der Hauptfiguren in „Arcane“ © Riot Games/Netflix

Positiv ist ebenfalls, dass die Macher dieses Universum und seine Figuren ernst nehmen, wobei ihnen ein durchaus feiner Spagat zwischen Humor und Düsternis gelingt. Es gibt immer wieder blutige und emotional niederschmetternde Momente, doch auch Spaß und kleine Hoffnungsschimmer für die Protagonisten. „Arcane“ richtet sich klar an ein etwas älteres Publikum, driftet dabei jedoch nicht in brutale Dark Fantasy-Gefilde à la „Berserk“ oder „Goblin Slayer“ ab.

Die stylischste Serie des Jahres?

Doch egal ob düster oder hell, die Animationsserie sieht zu jeder einzelnen Sekunde schlichtweg umwerfend aus, was vor allem an ihrem einzigartigen visuellen Style liegt. Es wirkt beinahe so, als hätten die Macher Konzeptzeichnungen zum Leben erweckt, wobei sowohl die Gesichtsanimationen als auch die Bewegungen der Figuren sehr gut gelungen sind. Insbesondere während der Actionszenen, in denen gerne kurze Zeitlupen-Einlagen eingestreut werden, kommen die wuchtigen Bewegungen schön zur Geltung – auch deshalb, da sie sehr gut und klar choreographiert sind.

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Abgerundet wird all dies von einem absolut stimmungsvollen Soundtrack, der unter anderem mit einigen hochkarätigen Künstlern wie Imagine Dragons aufwarten kann und einige der gefühlvollen Szenen gut unterstreicht. Insgesamt fällt unser Ersteindruck zu „Arcane“ somit sehr positiv aus, denn die Videospiel-Adaption scheint nicht nur die stylischste Serie des Jahres zu werden, sondern kann auch abseits der audiovisuellen Präsentation mit weiteren Qualitäten überzeugen, etwa ihren interessanten Charakteren und der spannenden Story, die Lust auf mehr machen.

Der 1. Akt von „Arcane“ ist exklusiv bei Netflix verfügbar. Akt 2 erscheint am 13. November 2021, ehe Akt 3 am 20. November 2021 die Animationsserie komplettiert.

Sven Raabe

Anime-Liebhaber, Dragon Ball-Fan auf Super-Saiyajin Blue-Level, Videospiel-Enthusiast mit einem Hang zu Action-Adventures und abgedrehten Hack'n'Slays. Außerdem Sith-Lord (oder vielleicht doch Jedi?) mit einer Schwäche für DC- und Marvel-Adaptionen.
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