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Marvel: Filmkritik zu Spider-Man: Far From Home – Ein atemberaubender Trip mit großen Überraschungen

In unserer Filmkritik zu „Spider-Man: Far From Home" verraten wir euch, ob der letzte Eintrag der dritten MCU-Phase überzeugen kann!

Diese Review ist die persönliche Kritik eines Redakteurs und spiegelt nicht die Meinung des ganzen PlayCentral-Teams wider.

Nach Avengers: Endgame sehen wir in wenigen Tagen das letzte Kapitel der dritten MCU-Phase im Kino. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft verschlägt es auf eine Klassenfahrt nach Europa, wo sie gegen die gefürchteten Elementals kämpfen muss. Ob Spider-Man auch außerhalb von New York beeindrucken und wie der erste Film nach dem epischen „Endgame" mithalten kann, verrate ich euch jetzt in meiner spoilerfreien Kritik.

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Spider-Man in Europa

Nach dem misslungenen Remake The Amazing Spider-Man und großer Skepsis durch das geteilte Sorgerecht der Figur zwischen Sony und Marvel Studios war der erste Auftritt von Tom Holland als Spider-Man ein voller Erfolg. Nicht nur in „Captain America: Civil War", sondern auch in seinem ersten eigenen Film, „Spider-Man: Homecoming", konnte die Neufassung der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft die Zuschauer überzeugen. Im nächsten Abenteuer verschlägt es Peter Parker nun auf einen Schultrip nach Europa, wo er nach den Ereignissen von „Endgame" nicht nur mit neuen Feinden, sondern auch dem legendären Vermächtnis von Tony Stark zu kämpfen hat.

Ja, die schrecklichen Auswirkungen des „Blips" (so nennt die Bevölkerung New Yorks das Verschwinden der Hälfte der Menschheit) hängen wie ein Schatten über den ganzen Film, der fast schon wie eine Fortsetzung zu „Endgame" wirkt. Um der Realität ein wenig zu entkommen, verschlägt es Peter Parker und seine Klasse auf eine Schulfahrt in die bekanntesten Städte Europas. Doch Ärger lässt nicht lange auf sich warten, denn die gefürchteten Elementals greifen die berühmtesten Metropolen unseres Kontinents an. Mit ihrem Auftreten erscheint ein neuer Held: Mysterio. Brillant gespielt von Jake Gyllenhaal, probiert er mit Spider-Man und der Hilfe von Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Maria Hill (Cobie Smulders) den Untergang der Welt zu verhindern.

Eine neue Richtung

Es ist schon lustig, meinen Lieblingssuperhelden für einmal nicht nur in New York agieren zu sehen, sondern auch an Orten, an denen ich sogar schon selber einmal war. London, Prag und sogar Berlin dienen in „Far From Home" als Schauplätze für epische Kämpfe, die Regisseur Jon Watts erfolgreich umsetzt. Schon „Homecoming" wirkte für mich wie eine neue Art von Spider-Man. Im Kontrast zur Sam Raimis-Trilogie mit Toby Maguire setzen die neuen Filme viel weniger auf altbekannte Spider-Man-Stereotype, sondern lassen Peter Parker einmal Teenager sein. Zwar hat er immer noch mit den Problemen seiner Identität und dem Zwiespalt von großer Kraft und großer Verantwortung zu kämpfen, doch nimmt sich die neue Version von Spider-Man nicht so ernst wie seine Vorgänger, sondern behandelt diese Themen mit einer Priese von Selbsthumor.

So verläuft „Far From Home“ eher wie eine Teenie-Komödie mit Spider-Man-Elementen. Liebe, Eifersucht und der erste Kuss sind für Peter, der wieder einmal sympathisch von Tom Holland gespielt wird, viel wichtiger als das Schicksal des Universums. Ob Hardcore-Fans damit einverstanden sind, bleibt abzuwarten. Auch für mich war es anfangs ein wenig befremdlich, doch durch großartige Performances der Hauptdarsteller kommt man einfach nicht drum herum, mit einem Grinsen auf dem Gesicht den Ereignissen des Films gespannt zu folgen. Denn neben lustigen Interaktionen unserer Charaktere sind die Spezialeffekte beeindruckender denn je und vor allem die visuelle Umsetzung von Mysterios Kraft brachte mich zum Staunen.

Große Überraschungen

„Spider-Man: Far From Home" überzeugt meiner Meinung nach besonders durch den Bezug auf seine Figuren. Spider-Man war schon immer der Held, mit dem sich Leser und Zuschauer am besten identifizieren konnten. Das schaffen Regisseur Jon Watts und sein Team besonders gut, wobei somit eine Art Ernsthaftigkeit verloren geht, die schon häufiger einige Marvel-Fans verärgert hat.

Außerdem ist es schwierig über den Film zu reden, ohne auf Spoiler und Twists einzugehen. Denn neben fantastischen Actionsequenzen und zahlreichen Witzen baut der Film auf seine unvorhersehbaren Wendungen auf. Die erste Hälfte empfinde ich daher definitiv als schwächer als die zweite, doch das liegt besonders an den überraschenden Ereignissen, die nach der ersten Stunde „Far From Home" auf den Kopf stellen. Somit ist ein erneutes Anschauen unbedingt notwendig.

Was am Ende des Filmes passiert, hat mich so sehr schockiert, so erfreut, so begeistert, dass ich wirklich in meinem Kinositz aufgeschrien habe. Ich hoffe wirklich, dass die Twists und Überraschungen des Films für niemanden gespoilert werden, denn solch eine Erfahrung habe ich selten im Kino machen dürfen. Zuschauer werden nach den beiden End-Credit-Szenen, auf die ihr unbedingt warten solltet, sicherlich mit ihren Freunden darüber reden wollen.

„Spider-Man: Far From Home" ist ein gigantisches Abenteuer, das nahtlos anschließt, mit den Ereignissen von „Endgame" mithalten kann und altbekannten Comic-Figuren einen neuen Anstrich verleiht. Nach der Ernsthaftigkeit des letzten „Avengers" wirkt der Film wie eine seichte Abwechslung, die vor allem auf Humor und seine sympathischen Charaktere setzt. Und das Beste daran: Der Film ist wirklich nicht nur ein weiterer bedeutungsloser Eintrag im Marvel-Universum, sondern ist essentiell für die fortlaufende Geschichte des MCU, auf die wir alle wirklich gespannt sein können!

„Spider-Man: Far From Home" ist ab dem 4. Juli 2019 in den deutschen Kinos zu sehen.

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