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Assassin’s Creed: Film: Ein Appell: Ubisoft, besinnt euch auf das Wichtige!

Assassin's Creed Unity und Syndicate hatten mit teils mittelmäßigen Kritiken zu kämpfen. Während Syndicate mit etwas frischem Wind sogar ganz gut weggekommen ist, fiel Unity bei vielen Spielern gnadenlos durch. Der Hauptkritikpunkt? Ein reines Kampfspiel sei es geworden, pures Gemetzel und einfach kein richtiges Gefühl mehr, wirklich Assassine zu sein. Die Videospielreihe setzt dieses Jahr aus, im Dezember startet der Kinofilm und wir appellieren an Ubisoft: Besinnt euch auf das Wichtige!

2007 bebte eine Welle der Begeisterung durch die Gaming-Szene: Assassin's Creed war dieses neue Spiel aus dem Hause Ubisoft, welches unzählige Spieler in seinen Bann zog. Doch was war es, das die Spieler plötzlich so überraschend polarisierte? Die Missionen, in denen man Leute belauschte, beklaute und still um die Ecke brachte? Eher weniger, wenn man sich daran zurückerinnert, wie repetitiv manche Missionen doch waren. War es das Kampfsystem, mit dem man plötzlich übermächtige Konter starten konnte, um seinen Gegner mit einem Mausklick ins virtuelle Nirvana zu befördern? Zu jener Zeit hatten schon andere Titel beeindruckendere Moves ausgepackt, aber zugegeben, ziemlich cool war es trotzdem. Dennoch: Was war es, dass uns alle zu jener Zeit in seinen Griff gepackt hat und fast ausnahmslos überzeugte? Es war die Atmosphäre, das Gefühl sich in einer neuen Zeitepoche zu bewegen, die man so noch nicht kannte – schlichtweg die Tatsache, dass man Assassine war. Es war neu, es war unverbraucht, es war einfach das Erleben von Dingen, die man so noch nicht gesehen hatte und die einen an vielen Stellen faszinierte.

Das hier soll keine Anekdote darüber werden, was man bei Ubisoft in den letzten Jahren falsch gemacht hat und wie sie die Marke angeblich abmelken. Es soll ein Aufruf sein, eine Art Appell an Ubisoft. Blizzard hat es gemeinsam mit Legendary Pictures und World of Warcraft vorgemacht: Videospielverfilmungen können funktionieren und ihr habt alle Chancen der Welt den Erfolg zu wiederholen oder sogar zu übertreffen. Doch wir alle wissen: Kinozuschauer sind hart, kritisch und schenken einem absolut Nichts – die Qualität eines Films definiert sich nicht über den Namen auf dem Filmplakat sondern über das Herzblut, welches drinsteckt. Erfolg wird einem deshalb nicht in die Wiege gelegt, den muss man sich verdienen. „Verdienen“ heißt in diesem Kontext weder den heftigsten Kampffilm des Jahres auf die Beine zu stellen, noch den krassesten CGI-Film auszupacken, der technisch irgendwie noch möglich war. Krasse Schlachten haben wir im dritten Teil vom Hobbit gesehen und Entschuldigung Legendary, aber im direkten CGI-Vergleich mit World of Warcraft würdet ihr leider wohl oder übel den Kürzeren ziehen (ganz davon abgesehen, dass das einfach nicht passen würde).

Wir wollen wieder dieses Gefühl, dass wir 2007 bei Assassin's Creed hatten – das Gefühl etwas zu sehen, das es in dieser Form tatsächlich noch nicht gegeben hat. Wir wollen nach dem Film wissen, wie sich die spanische Inquisition anfühlt, was in jener Zeit passiert ist und ganz wichtig: Wir wollen wissen, wie sich ein Assassine in jener Zeit geschlagen hätte. Wir brauchen keinen Rambo, keinen Hitman – wir wollen Michael Fassbender im Schatten schleichend Leute umbringen sehen. Aguilar soll dem Titel Assassine gerecht werden und in die würdigen Fußstapfen von Ezio Auditore da Firenze und Altaïr Ibn-La'Ahad treten. Ihr habt alle Rezepte, die ihr braucht: Eine etablierte Marke, eine spannende Hintergrundgeschichte und interessierte Kinozuschauer, die sich so gerne eines Besseren belehren lassen möchten. Was ihr jetzt noch braucht sind Leidenschaft, Authentizität und ein Gefühl für das richtige Gleichgewicht, bestehend aus Atmosphäre, Kampfszenen und Charaktermomenten. Das Set-Video, in dem ihr den Todessprung ohne irgendwelchen technischen Schnickschnack aus 40 Metern Höhe nachgedreht habt, hat nicht umsonst so große Wellen geschlagen und sollte eigentlich für sich sprechen.

Ubisoft, aus Sicht eines Fans deshalb noch einmal der Appell: Besinnt euch auf das Wichtige! Besinnt euch auf das, was schon 2007 den Erfolg von Assassin's Creed ausgemacht hat. Die Kinozuschauer werden euch dankend Geld in eure Kassen spülen und den Film möglicherweise sogar in den Olymp der erfolgreichen Videospielverfilmungen aufsteigen lassen. Es liegt alles bei euch.

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