Wer von uns möchte die Assassinen-Nostalgie denn nicht noch einmal aufleben lassen? Und wenn das Ganze dann noch grafisch aufgewertet und um ein paar Details ergänzt wurde, spricht doch wirklich nichts dagegen, sich ein weiteres oder das erste Mal in die Geschichte von „Assassin’s Creed III“ zu stürzen. Oder? Genau das wollten wir während unserer Spiel-Session vor offiziellem Release vorsichtshalber für euch in Erfahrung bringen und haben uns dem Titel auf der PlayStation 4 Pro hingegeben.
Ab sofort ist die Remastered-Version von Assassinen Creed 3 verfügbar, die ebenso Assassin’s Creed Liberation enthält. Besitzer des Season Pass von Assassin’s Creed Odyssey erhalten die beiden überarbeiteten Titel sogar kostenlos. Wir hatten schon vorab die Möglichkeit, uns das Spiel ein wenig näher anzusehen und herauszufinden, inwieweit es sich lohnt, ein weiteres oder vielleicht sogar ein allererstes Mal in die Zeit der Amerikanischen Revolution einzutauchen. In der Hoffnung nun niemanden zu spoilern, immerhin ist das Original bereits 2012 veröffentlicht worden, möchten wir vorerst noch einmal zusammenfassen, worum es in dem Action-Adventure überhaupt geht.
Die Story von Assassin’s Creed 3
Assassin’s Creed III ist der letzte Teil, in dem wir in den Genuss kommen, in der Welt außerhalb des Animus mit Desmond Miles zu spielen. Gemeinsam mit seinem Vater sowie seinen Gefährten Rebecca und Shaun begeben sich die Assassinen auf die Suche nach Edensplittern, den Artefakten der Ersten Zivilisation, um den nahenden Weltuntergang am 21. Dezember 2012 zu verhindern. Damit ihnen dies vor den Templern gelingt, muss sich Desmond mit Hilfe des Animus erneut in die Haut seiner Vorfahren begeben.
Zunächst erleben wir dabei die Geschichte von Haythem Kenway, Edward Kenways Sohn, der im Dienste der Templer seine Reise nach Nordamerika antritt. Dort zeugt er mit der Mohawk-Indianerin Zio den kleinen Ratonhnhaké:ton, der später den Namen Connor erhält. Diesen begleiten wir vom Kind und Jugendlichen bis zum erwachsenen, ausgebildeten Assassinen. Mit ihm stürzen wir uns anschließend in die nordamerikanischen Geschehnisse des 18. Jahrhunderts, begegnen zahlreichen historischen Persönlichkeiten, erleben Boston und New York in seinen Anfängen und erzählen unsere eigene, verzwickte Geschichte im Aufruhr des Unabhängigkeitskrieges.
Die Remastered-Grafik
So weit, so bekannt. An der Geschichte von „Assassin’s Creed III“ ändert sich mit der Remastered-Version natürlich nichts, das muss sie auch nicht. Denn zum einen, wie uns während unseres Test und dem damit wiederholten Durchgang ein weiteres Mal aufgefallen ist, ist die Story in Kombination mit der Musik, Synchronisation und historischer Genauigkeit so grandios und durchdacht wie eh und je. Zweitens stehen bei aufbereiteten Titeln dieser Art Spielbarkeit sowie grafische Überarbeitung im Vordergrund.
Letzteres kann sich hierbei durchaus sehen lassen. Denn sowohl Spielgrafik als auch Cutscenes haben eine sichtbare optische Verbesserung erfahren. Alles wirkt insgesamt etwas flüssiger und Details wie flatternde Stoffe oder höher auflösende Texturen, bringen etwas mehr Lebendigkeit in das Spiel. So erscheinen uns beispielsweise die Bewegungen der Pferde deutlich eleganter und realistischer als noch in der Originalversion. Licht, Schatten und Umgebungsqualität haben jedoch die offensichtlichsten Anpassungen erfahren. Durch sie wirkt alles etwas mehr in die Umgebung eingebettet, gesättigter und weitaus stimmungsvoller, egal ob beim nächtlichen Schneetreiben, romantischen Sonnenuntergang oder bei Nacht-und-Nebel-Aktionen.
Wer nun allerdings endlos hochauflösende Texturen oder einen epischen Blick in die Ferne á la „Assassin’s Creed Odyssey“ erwartetet, wird hier enttäuscht. Denn trotz aller nachträglichen Anpassungen stammt das Original und damit die Grundbestandteile des Spiels aus dem Jahre 2012. So sieht man vor allem den Models, beispielsweise durch die eher starre Mimik und weniger eindrucksvolle Hauttextur, die Last-Gen-Entwicklung weiterhin an. Ebenso scheint bei steigender Dynamik im Spiel sichtbarer zu werden, dass der Titel schon ein wenig älter ist und mit den ganzen Upgrades nicht so ganz hinterherkommt. Allerdings wird dies nicht an jeder Stelle im Spiel gleichermaßen deutlich, sondern scheint von Region und Story-Abschnitt abhängig zu sein.
Erweitertes Gameplay
Um euch zusätzlich das Spielerlebnis etwas angenehmer und fortschrittlicher zu gestalten, hat man sich in der Remastered-Version einigen Elementen bedient, die sich erst in den späteren Teilen etabliert haben. Dazu zählt beispielsweise jene Angabe in der Mini-Map, die zeigt, in welche Richtung eure Feinde blicken. Und sie haben ebenso potenzielle Versteckmöglichkeiten hinzugefügt, da es sich nicht gerade als einfach erwiesen hat, in Assassin’s Creed III erfolgreich zu flüchten, die nun während eines Konflikts auf der Karte erscheinen.