Weiterhin hat man die Pfeifoption ins Spiel eingefügt, um Gegner in eure Richtung zu locken. Hierbei traten bei uns allerdings noch einige verwirrende Aktionen auf. Manchmal konnte man den am nächsten stehenden Gegner nicht ansatzweise von unserem Gepfeife begeistern und manchmal kam das halbe Lager in unsere Richtung gelaufen. Mit einem Update wird dieses Problem wahrscheinlich noch gelöst. Zu den erweiterten (funktionierenden) Stealth-Möglichkeiten zählen außerdem verbesserte Versteckmöglichkeiten in Büschen sowie die Möglichkeit bei einem Angriff von hinten zwei Wachen auf einmal zu töten, ohne umliegende Feinde damit zu alarmieren.
Jetzt wird gecrafted!
Eine weitere Mechanik, die implementiert wurde, ist die Crafting-Option. Viele der schon bekannten Waffen könnt ihr jetzt selbst herstellen und nicht mehr zwingend bei einem Händler kaufen. Hierfür müsst ihr Baupläne sammeln, die ihr neuerdings in einigen Truhen finden könnt. Um die Waffen nach wie vor in Geschäften kaufen zu können, müsst ihr dagegen Missionen abschließen.
Dafür müsst ihr euch allerdings ein wenig mehr mit dem Siedlungsausbau-Aspekt des Spiels auseinandersetzen, der vor der Remastered-Version sicherlich von einigen ignoriert wurde (wir sprechen aus Erfahrung). Denn für die eigene Herstellung benötigt ihr in eurer Siedlung einen Handwerker mit der erforderlichen Stufe, die durch den Abschluss von Siedlungsmissionen erhöht werden kann. Befinden sich dann noch die notwendigen Ressourcen in eurem Besitz, könnt ihr im hauseigenen oder bei den Händlern befindlichen Geschäftsbuch eure Waffen herstellen. Auf diese Weise könnt ihr übrigens ebenso eure Verbrauchsgegenstände wie Fallen, Pfeile und Kugeln auffüllen.
Die Steuerung
Hierbei spürt man, dass man „Assassin’s Creed III“ nicht nur in Sachen Grafik an neuere Teile anpassen, sondern auch das Gameplay fortschrittlicher gestalten wollte. Dies kollidiert anfangs allerdings sehr mit dem, was man tatsächlich von den aktuellen Spielen gewohnt ist. So werden Spieler der neueren Teile vorerst stark verwirrt sein und eine gewisse Zeit benötigen, um in die Steuerung in Kombination mit dem alten Kampfsystem hineinzufinden, denn eines sei hier gesagt: Ubisoft hat inzwischen so einiges besser gemacht. Wer sich also damals über die Einführung des innovativeren Kampfsystems beschwerte, wird hier merken, warum Ubisoft diese grundlegenden Änderungen vorgenommen hat.
Gepaart mit der automatischen Kameraführung, die leider nicht deaktiviert, sondern nur invertiert werden kann, wird man hier die „Assassin’s Creed“-Teile vermissen, die uns mit der Rollenspiel-Komponente gleichzeitig mehr Freiheiten eingeräumt haben.
Performance und Boni
Positiv hervorzuheben sind die wirklich sehr kurzen Ladezeiten von „Assassin’s Creed III Remastered“, die wir, trotz der gesteigerten Systemanforderungen, auf der PS4 Pro verzeichnen konnten. Immerhin liegt hier kein klassisches Open-World-Spiel vor, sondern ein in Gebiete unterteiltes Spiel, in dem nicht alles gleichzeitig geladen werden muss. Wer also ein paar mehr Anläufe benötigt, um sich mit dem altmodischen Kampfsystem und der ungewohnten Steuerung wieder vertraut zu machen, kann hier ein paar Tode und Stürze in Kauf nehmen – Der letzte Speicherstand ist in Nullkommanichts wieder geladen.
Wer den aktuelleren Protagonisten der Reihe dabei ein wenig mehr Tribut zollen möchte, kann Connor in eine der hinzugefügten legendären Monturen stecken. Von Edward Kenway, Arno Dorian, Jacob Frye bis hin zu Bayek und sogar Alexios sind so ziemlich alle Herren-Outfits dabei. Freischalten könnt ihr sie mit Club-Units, die ihr durch das Kaufen und Spielen von Ubisoft-Produkten erhaltet. Wer also schon länger dabei ist und seine Spiele stets mit seinem Ubisoft-Account verknüpft hat, dürfte weit mehr als genug haben, um Abwechslung in den In-Game-Kleiderschrank zu bringen.
Hat man es nun verschlimmbessert?
Das haben wir uns ziemlich schnell gefragt. Denn vor dem Day-One-Patch ist uns mehr als nur ein Bug begegnet: Zahlreiche Glitches, Soundprobleme und Spielfehler im Kampf haben uns vorerst den letzten Nerv geraubt. Der Download des nachgelieferten Patches hat allerdings Abhilfe geschaffen und uns wieder die positiven Aspekte des Spiels vor Augen geführt, von denen es immerhin genügend gibt. Warum sich „Assassin’s Creed III Remastered“ vielleicht trotzdem nicht für jeden eignen könnte, erklären wir euch in unserem Fazit.