Fazit
Doch was halten wir nun von „Assassin’s Creed Odysseys“ finalem DLC „Das Schicksal von Atlantis“? Wie bereits aufgefallen sein sollte, haben Optik und Stimmung der dritten Karte, die letzten drei Erweiterungen der Fähigkeiten plus Spezialwaffen sowie der Gehalt an wertvollen Informationen und die daraus hervorgehenden Verbindungen durchaus überzeugen können. An mythologischer Genauigkeit wurde ebenfalls nicht gespart. Man hat sich dem platonischen Mythos von Atlantis und den differierten griechischen Sagen der Antike hinreichend bedient und sie mit der Geschichte der Assassinen adäquat und respektvoll ausgeschmückt.
Das ist den Machern von Ubisoft Montreal im Übrigen im gesamten Spiel gelungen und nicht nur in den beiden Erweiterungen. Immerhin arbeiten die Entwickler stets mit Historikern, Archäologen und vielen anderen Spezialisten zusammen. Die Gewichtung lag im zweiten DLC jedoch etwas vermehrt auf den antiken Legenden, was die Handlung angemessen unterstützt. Die Quests sind deshalb zwar interessant, klären einige ungeklärte Fragen und lassen endlich eine offensichtliche Verbindung zu den ersten Assassin’s Creed Teilen und jeglichen Ursprüngen zu. Der Moment der vollendeten Befriedigung und des emotionalen Ausbruchs bleibt allerdings aus.
Das Chaos der Unterwelt, die übermäßige Ordnung des Elysiums und die uns in Atlantis gegebene Möglichkeit zwischen diesen Extremen zu entscheiden, ergeben zwar eine wundervolle Gesamtmetapher, aber die gewisse Liebe zum Detail geriet dabei überwiegend ins Hintertreffen – bei einer Archäologin, Mythen-Närrin und absoluten Anhängerin der Assassinen-Reihe blieben die Augen deshalb trocken und die Haut frei von Gänsehaut. Aber genau das, hätte man sich für einen solchen Abschluss doch eigentlich gewünscht.