Fazit
Vermutlich wird es viele geben, denen die Erweiterung zu wenig Anknüpfpunkte an vorangegangene Assassin’s Creed-Teile, zu wenig Action oder Inhalte geboten hat. Mit insgesamt nur zwei größeren Seekämpfen, mangelnder Innovation in Sachen Questdesign und Ausrüstung sowie der fehlenden direkten Thematisierung der sagenumwobenen Klinge, könnten wir dafür vielleicht sogar Verständnis aufbringen. Könnten wir, tun wir allerdings nicht. Denn dem Spiel geht es nicht um die plumpe Vermittlung von möglicherweise bereits bekannten Informationen oder der offenen Zurschaustellung von Parallelen, sondern um die (symbolische) Geburt all jener Assassinen, die wir über 12 Jahre hinweg ins unser Herz geschlossen haben. Aus diesem Grund können hier langjährige Anhänger und Spieler der Reihe wahre Befriedigung erfahren, wenn sie fähig sind, das große Ganze zu erkennen.
Dann offenbaren sich all die Motive und Konflikte, die sich durch alle Assassinen-Teile ziehen werden, nicht nur durch Assassin’s Creed Origins, das einen kurzen, aber aufschlussreichen Cameo-Auftritt genießt. Demensprechend clever sind die Episoden-Titel ausgewählt worden, die im Gesamtzusammenhang einen derart offensichtlichen Sinn ergeben. Gleichzeitig ist „Das Vermächtnis der ersten Klinge“ ebenso gut für Neulinge der Reihe geeignet, um einen gebührenden Einstieg in die Welt und die fundamentalsten Ursprünge von Assassin’s Creed zu erhalten.
Schließlich wird einem all das erst dann vollends bewusst, wenn man alle Episoden gespielt und sich auf das eher symbolische Vermächtnis der ersten Klinge eingelassen hat. Erst dann haben wir verstanden, warum es nicht um die Klinge ging, sondern um den, der sie getragen und um die Blutlinie, die sie ermöglicht hat.