Bereits seit 2007 verfolgen wir den Barkeeper Desmond Miles auf seiner Reise durch die Vergangenheit. Mit einem Gerät, das man Animus nennt, ist es möglich, die DNA von Desmonds Vorfahren zu rekonstruieren und so vergangene Ereignisse nachzuspielen. Seine Vorfahren waren keine gewöhnlichen Leute, sondern Assassinen, die einen Schatz von unvorstellbarer Macht hegten. Damit dieser nicht in die falschen Hände gerät, leiten Desmond und sein Team alles in die Wege, was nötig ist.
Keiner konnte nach dem Ende des ersten Assassin’s Creed-Spiels auch nur ansatzweise erahnen, in was für einem Schlamassel Desmond eigentlich steckt. Er wird von einer Gesellschaft, die sich Abstergo schimpft, als Gefangener gehalten und Tag für Tag in den oben bereits erwähnten Animus gesteckt, um so die Ereignisse von Altair, einem schnittigen Assassinen aus dem Jahr 1191, neu zu erleben. Dabei ist er auf der Jagd nach einem sogenannten Edensplitter – einem von Göttern geschaffenen Artefakt, welches seinen Besitzern große Macht verleihen soll. Am Ende des Spiels stellt sich heraus, dass es nicht nur einen der begehrten Splitter gibt, sondern überall auf der Welt weitere von ihnen verteilt sind. Abstergo Industries Professor Vidic sieht allerdings nach dem Finden des ersten Splitters schon keine Verwendung mehr für Desmond und will diesen töten – ein Glück, dass es da noch Lucy, seine vermeintliche Assistentin, gibt. Sie war immer mehr oder weniger freundlich zu Desmond, scheint ihn zu mögen. Sie macht ihrem Boss klar, dass man mit seiner Hilfe noch mehr der Edensplitter finden kann und hält ihn davon ab, uns zu massakrieren. Wir gehen also zurück in unseren Raum, um uns zu entspannen, als plötzlich der sogenannte Adlerblick einsetzt – eine Technik von Altair, mit der er Feinde und Verbündete ausmachen kann. Durch diesen besonderen Blick sehen wir Symbole und verrückte Texte, die auf die Wand geschmiert wurden. Außerdem umgibt Lucy ein blauer Schein – als wäre sie eine unserer Verbündeten. An diesem Punkt endete das erste Assassinen-Abenteuer und lies somit Fragen über Fragen offen.
Eine dieser Fragen wird gleich zum Anfang des zweiten Teils geklärt: Leicht blutverschmiert betritt Lucy den Raum, der Professor ist nicht bei ihr. Sie bittet uns, mit ihr zu kommen und den Komplex zu verlassen – keine Zeit zu verlieren, keine Zeit für Antworten. Blindlinks folgen wir der taffen Assistentin also und entkommen in einem Truck aus den Abstergo-Laboren. Als wir allerdings aufwachen, sind wir nicht in Freiheit, sondern in einem neuen Versteck. Bei uns sind Lucy und noch zwei andere, neue Charaktere: Shaun und Rebecca. Die drei bilden ein Team aus modernen Assassinen und haben ihren eigenen Animus gebaut, mit dem sie uns erneut in die Vergangenheit schicken wollen.
Dieses Mal nicht als Altair, sondern als Ezio Auditore – einem Charakter, der in der Community schnell Kultfaktor erreicht hat. Wir verfolgen in seiner Haut quasi sein komplettes Leben, dessen Tiefpunkt sicherlich die Erhängung seiner kompletten Familie darstellt. Dieser Augenblick verändert alles in Ezio und wir starten einen Rachefeldzug, der seines Gleichen sucht. Dabei treffen wir auch unseren Onkel Mario, der unserer Familie sehr nahe stand und uns in die Geheimnisse des Assassinen-Lebens einführt. Er erzählt uns von einem Edensplitter, der in den Händen einer der Männer ist, der für die Tötung unserer Familie verantwortlich ist. Zum Schluss schaffen wir es zwar nicht besagten Herren zu töten, allerdings gewährt uns der Splitter, den wir von ihm bekommen, ein Gespräch mit der gottgleichen Kreatur Minerva, die uns das Ende der Menschheit prophezeit, sofern wir nicht in den Besitz aller göttlichen Edensplitter gelangen. Auch hier ist das Ende wieder offen und wirft eine Frage nach der anderen auf. Interessant ist hierbei, dass die Göttin Ezio mit Desmond anspricht und das Ende der Welt dementsprechend auch in unserer Zeit stattfinden soll.
Knapp ein Jahr später durften Assassinen-Freunde dann erneut in Ezios Haut schlüpfen und durch das virtuelle Italien schlendern. Der dritte Ableger mit dem Namen Brotherhood war zwar eher ein Assassin’s Creed 2.5, trieb die Story aber trotzdem mächtig voran. Während Ezio und seine Assassinen-Bruderschaft versuchten, das Rätsel um die geheimnisvollen Edensplitter in Roma zu lösen, meldeten sich auch die schon aus dem zweiten Ableger bekannten spanischen Feinde wieder. Als hätte Ezio nicht schon genug Verwandte verloren, massakrieren diese nun auch noch seinen lieb gewonnen Onkel Mario. Es wäre für Ezio unmöglich, alleine gegen einen solch mächtigen Feind vorzugehen und deswegen sucht er sich nun Leute aus dem Volk, die an seiner Seite für ein besseres Italien kämpfen wollen. In den verschiedensten Gilden sucht er daher nach starken Kämpfern und flinken Dieben, die ihn im Kampf gegen den Spanier unterstützen.
Ezios Kampf endet erfolgreich, doch das, was danach kam, schockte viele Serienfans. Zusammen mit Lucy, Shaun und Rebecca geht Desmond in eine Gruft, die einen Edensplitter hegt. Als die Gruppe an ihrem Ziel ankommt, erscheint erneut eine Gottheit und versetzt alle Gruppenmitglieder in eine Art Trance – Sie lenkt Desmond, der den Edensplitter trägt, und zwingt ihn dazu, Lucy, seine vermeintlich engste Freundin, zu töten. Beide brechen zusammen, das Spiel endet. Man hört noch zwei männliche Stimmen, die wirres Zeug von sich geben. Was ist da passiert? Wo ist Desmond jetzt?
Damit wären wir auch schon bei Assassins Creed: Revelations, dem kommenden Ableger der Desmond Miles-Saga. Zur Zeit können wir nicht viel mehr tun, als Vermutungen anzustellen, was mit Desmond passiert ist – und unter der großen Fangemeinde gibt es für das schreckliche Brotherhood-Ende viele vermeintliche Erklärungen.
Anfangen würden wir gerne mit den Leuten, die sich die Mühe gemacht haben, alle Extras im Spiel freizuschalten, doch dafür ist erst mal eine kleine Abschweifung nötig. Seit Assassin’s Creed 2 kann man Puzzleteile aus Testsubjekt 16’s Gedanken freischalten. Subjekt 16 ist quasi Desmonds Vorgänger und wurde solange von den Templern bei Abstergo in den Animus gesteckt, bis er verrückt wurde und sich quasi selbst umbrachte. Von ihm stammen auch die wirren Zeichnungen an der Wand zum Ende von Assassin’s Creed 1. Wenn man alle Boni im zweiten Teil freischaltet, wird man mit einem Video von Adam und Eva belohnt, welches Subjekt 16 hinterlassen hat – der Clue: Adam und Eva sind im Besitz eines Edensplitters in Apfelform und leben in einer technisch deutlich höher zivilisierten Welt als wir sie kennen. Die beiden scheinen auf der Flucht zu sein; allerdings sieht man nicht, ob ihre Flucht, vor was oder wem auch immer, gelingt oder nicht.
Nun gibt es folgende Theorie: Das Zeitalter, in dem Adam und Eva lebten, wurde komplett ausgelöscht und wenn Desmond es nicht schafft, die Edensplitter zu sammeln und den Göttern zu bringen, wird selbiges auch mit unserer Zeit geschehen. Ein wenig weit hergeholt? Keineswegs, denn wie man bei Ubisoft nun bestätigte, wird man in Assassin’s Creed: Revelations erneut auf Götter treffen und die Story wird im Zusammenhang mit dem laut Maya-Kalender bevorstehenden Weltuntergang im Jahr 2012 stehen. So könnte Desmond der einzige sein, der den Untergang unserer Zivilisation verhindern kann. Doch wieso musste Lucy dann sterben? Die Götter scheinen ihr nicht vertraut zu haben, also hat sie eventuell mit den Templern zusammen gearbeitet, oder schlimmer noch: Wollte sie die Edensplitter für sich allein haben? Was es auch war: Die Götter scheinen ihre Gründe gehabt zu haben, denn am Ende von Assassin’s Creed: Brotherhood raten sie Desmond nochmal eindeutig, alleine weiter zu ziehen.
Kommen wir nun zur nächsten Theorie, die oft von Fans der Serie in verschiedenen Foren geäußert wurde: Nachdem Lucy von Desmond getötet wird, fallen beide in Ohnmacht und alles, was man danach hört, sind die Stimmen von zwei Männern. Nun schwören einige Leute darauf, dass es sich bei einer dieser Stimmen um den Professor handelt, der uns im ersten Teil bei Abstergo festgehalten hat. So könnten die Abstergo-Templer uns verfolgt haben und dann den Moment genutzt haben, in dem Shaun und Rebecca in Trance verfallen sind und Desmond ohnmächtig war – sind wir wieder in den Händen der miesen Templer? Wenn ja, wie geht die Geschichte dann weiter? Wie soll Desmond den bevorstehenden Weltuntergang verhindern?