Weiser, stärker und vor allem älter - Das ist der 'neue' Ezio, den der Spieler in Assassin's Creed: Revelations durch waghalsige Kapitel der spannenden Handlung begleitet. Das Finale des einst jungen Spund, dem Frauenschwarm und Macho ist eingeläutet. Inwiefern hat sich der Meuchelmörder verbessert, wie stark sind seine neue Fähigkeiten ausgeprägt, welche Auswirkung hat das Alter auf Auditore und mit welchem Knall beendet Ubisoft die Geschichte des Helden? Viele Fragen, die wir euch in unserem Test zum düsteren Assassin's Creed: Revelations beantworten werden. Ezios letztes episches Abenteuer mit 50 Jahren.. Alter Mann, was ist passiert? So in Etwa dürften Spieler die ersten Minuten von Assassin's Creed: Revelations erleben, denn es gibt viel zu erzählen im finalen, düsteren und spannenden Kapitel des Meuchelmörders, welcher einst in unzähligen Betten von hübschen Frauen lag. Die Tage sind verblast, Ezio Auditore ins Alter gekommen. Deutlich gezeichnet, mit weißen Bart, beginnen die ersten Missionen an der Seite des Assassinen, welcher in seiner dunkeln Kutte gehüllt ist. Mit rund 50 Jahren geht es direkt an den Speck. Es wird geklettert, gemeuchelt und gesprungen, bis sich die virtuellen Balken biegen. Doch worum geht es in der finalen Schlacht? Es gilt die Hintergrundverschwörung aufzudecken und die letzten Erinnerungen des vergessenen Altair Ibn La-Ahads zu erkunden, welcher in Revelations eine wichtige Rolle einnimmt. Kurzerhand setzt sich der smarte Desmond in den Animus und schon begeben wir uns gemeinsam mit Ezio auf der Suche nach Altair. Zunächst steht ein Besuch auf der Burg Masyaf auf dem Plan. Der eingefleischte Assassin's Creed-Spieler dürfte die Ortschaft bereits aus dem ersten Ableger kennen, dort verbirgt sich die geheime Bibliothek von Altair, verborgen hinter einer verschlossenen Tür. Die Templer jedoch kommen uns zuvor. Damit die verborgene Tür geöffnet werden kann, sind fünf besondere Schlüssel von nöten, die Ezio Zugang zu den Erinnerungen von Altair verschaffen. Wo sind wir hier, Inception? Schließlich schlüpfen wir von Desmond Miles in Ezio, welcher in Altairs Erinnerungen eintaucht. Verwirrend! Hallo Subjekt 16 Erstmals erfahren Spieler nicht nur neues über die Meuchelmörder, sondern auch über Desmond, welcher bisher eher als Nebenfigur in Assassin's Creed agierte. In einer Art Zwischenwelt werden viele Fragen rund um Miles beantwortet, welche simpel in weißen Blöcken aufgeteilt ist. Doch hier ist etwas anders. Anstatt in der Third-Person-Perspektive, spielt ihr diesmal in der Ego-Perspektive und müsst folgende Aufgabe erledigen: Das Tor erreichen. Der Weg ist jedoch von Hindernissen geprägt. Hier muss der Spieler sich durch die triste Welt orientieren und seine Gehirnzellen anstregen. Gewagt von Ubisoft, solch einen Missionstypen in Assassin's Creed: Revelations einzubauen. Dem einen Liberty City, dem anderen Konstantinopel In Kritiken zu Grand Theft Auto IV hieß es: Der wahre Star des Spiels sind nicht die Charaktere, sondern die Metropole Liberty City. Dies trifft auch auf den neusten Ausflug von Ezio zu, welchen man (Gott sei Dank) wieder in der Third-Person-Ansicht durch die bildgewaltige Epoche der Vergangenheit steuert. Der Schauplatz, angehaucht vom Orient und Asien wirkt alles andere als Eintöning. Dies trifft auch auf andere Ortschaften wie die Türkei zu, in der ihr zu Beginn von Revelations unterwegs seid. Detail-Fans werden sich in Konstantinopel verlieben, denn die Stadt ist gigantisch und vor allem noch größer als das alte Rom aus dem Vorgänger Brotherhood. Wenn wir bereits beim Detail sind: Optisch dürft ihr keine großen Veränderungen zum Vorgänger erwartem. Hier wurden zwar einige Texturen aufgefrischt und die Licht-Schatten-Dynamik verbessert, doch im großen und ganzen bleibt die Technik die Gleiche, wie bei Brotherhood. Zusaätzlich wurde an der Weitsicht noch etwas geschraubt. Hin und wieder gab es jedoch Probleme bei der Darstellung, so tauchten Grafik-Fehler auf, die das ganze Abenteuer trübten. Doch darüber kann der Spieler getrost hinweg sehen. Das beeindruckende Sound-Design macht die fehlenden Punkte wieder wett. Allein auf die musikalische Untermalung ist der Titel eine Wucht, denn der Komponist Jasper Kyd hat sich ins Zeug gelegt. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde schließlich die Sängerin für die Titelmusik auserwählt, die ihre Stimme dem Soundtrack leiht. Im Bezug auf die deutschen Synchronsprecher können wir ebenfalls nicht meckern und waren zufrieden. "Mit dem Haken erklimm ich alles!" Wie eingangs beschrieben, ist unser Held, Ezio, bereits in die älteren Jahre gekommen, genauer gesagt kratzt er an die 50. Umso verständlicher, dass der Gute Hilfe bei den zahlreichen Kletterpassagen im Spiel braucht. Dafür kommt ein besondere Haken zum Einsatz, der euch ermöglicht, jedes Gebäude auf den höchsten Punkt zu besteigen. Von dort aus kann der Meuchelmörder die Aussicht über das gesamte Gebiet genießen. Das sorgt für den perfekten Flair. Doch Ezio ist anscheinend nur in Punkto Klettern und Aussehen gealtert, denn während eines Kampfes kann der Meuchelmörder ordentlich zuschlagen und in alter Manier seine Gegner in die Schranken weisen. Bedeutet im Klartext, dass sich das Kampfsystem zum Vorgänger her nicht verändert hat, aber wie üblich hier und da mit ein paar neuen Animationen auftrumpft, die allemale ansehnlich sind. Wie gewohnt könnt ihr fleißig kontern, insofern ihr von mehreren Gegner beschäftigt werdet. Während der eine Templer eins auf die Mütze bekommt, tretet ihr dem anderen gegen unsanfte Stellen. Herrlich! Als neue Waffe dient auch die erwähnte Hakenklinge, die ihr kurzer Hand in die Glieder des Gegners katapultieren könnt. Mit diesem speziellen Move ist es beispielsweise möglich, die Feinde in die Ecke zu werfen oder gar Gerüste einzureißen, die dann zusammenbrechen und eure feindlichen Mitstreiter darunter verschütten. Doch eine Waffe sorgt besonders für Freude: Die Bomben! Diese können erstmals in der Geschichte von Assassin's Creed zusammengebaut werden. Besonders, wenn euch mehrere Feinde auflauern, ist der Sprengsatz effektiv. Ihr wollt eine Wache ablenken? Dann werft kurzerhand eine Blutbombe. Die rote Pampe landet auf dem Körper des Kerls, welcher vor lauter Schreck nach Verletzungen sucht. Der richtige Moment um zuzuschlagen. Doch nicht nur die Blutbombe steht zur Auswahl, der Spieler kann zahlreiche Sprengkörper zusammensetzen und diese taktisch Einsetzen. Dazu müssen verschiedene Zutaten im Crafting-Menü gemischt und in die Bombe eingesetzt werden. Mein Zuhause! Ähnlich wie in Assassin's Creed: Brotherhood, könnt ihr Gebäude in Beschlag nehmen. Dazu heißt es vorher: Brandsatz zünden und Wachmänner ausschalten. Dieses Feature ist besonders dann erforderlich, wenn ihr knapp bei Kasse seid. Doch damit ihr überhaupt in Genuss der eigenen vier Wände kommen könnt, müsst ihr den entsprechenden Hauptmann um die Ecke bringen. Doch wer ist der Besitzer der Hütte? Gut, dass uns ein Adlersinn dabei helfen kann. Dieser kann nicht nur Gegner aufspüren, sondern auch die erwähnten Hauptmänner. Dazu tauchen Spuren auf, die ihr verfolgen müsst. Kurioserweise hilft das beste Versteckspiel nicht, da wir binnen weniger Sekunden entdeckt werden. Öde! Neben der Einnahme von Gebäuden, habt ihr die Möglichkeit, Asassinen in der ganzen Stadt zu verteilen, verstärkt auf Dächern, während Straßen mit Barrikaden zu gepflastert werden. Dabei sollte der Spieler auf Nah- und Fernkampffähigkeiten der Meuchelmörder achten. Das Minispiel sorgt für Abwechslung und macht zusätzlichen Spaß. Unser guter Held Ezio greift in diesem Minispiel nur in seltenen Fällen ein und knöpft sich Gegner mit dicken Kanonen vor, insofern Schüsse fallen Insofern ihr euch geschickt beim Minispiel anstellt und eure Assassinen gut aufgestellt habt, könnt ihr diese verschiedene Ziele attackieren lassen und im gesamten Mittelmeerraum einsetzen. Die Ortschaften werdet ihr mit Ezio jedoch nicht erkunden können.