Assassin’s Creed Valhalla nimmt in dem alteingesessenen Ubisoft-Franchise einen besonderen Stellenwert ein. Von hier an gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie sich die Reihe weiterentwickeln und zu neuen Fortsetzungen und Settings finden könnte – oder bereits bekannte Schauplätze aufgreift.
Assassin’s Creed Valhalla: Ein Kreis schließt sich
Die Assassin’s Creed-Reihe hat uns bereits an vielzählige Orte geführt: in das Italien der Renaissance, nach Konstantinopel, Boston, sogar in das frühe New York, die Karibik und das Paris der französischen Revolution. Mit AC Origins, als Erzählbeginn der Ursprungssaga, waren das alte Ägypten, später das antike Griechenland und mit Valhalla schließlich das Norwegen und England der Wikingerzeit die neuen Schauplätze.
Wo befinden wir uns mit AC Valhalla? Mit dem neuesten Teil der Reihe schließt sich nun gewissermaßen der Kreis. Denn nicht nur wird mit Valhalla eine Trilogie vollendet, die die Vorgeschichte der Assassinenbruderschaft und des Templerordens erzählt. Nein, wir befinden uns damit außerdem chronologisch unmittelbar vor dem allerersten Assassin’s Creed-Teil:
- Assassin’s Creed – Dritter Kreuzzug im Heiligen Land: 1191
- Assassin’s Creed 2 – Italienische Renaissance: 1476-1499
- AC Brotherhood – Italienische Renaissance: 1499-1507
- AC Revelations – Osmanische Bürgerkrieg in Konstantinopel: 1511-1512
- Assassin’s Creed 3 – Nordamerika der amerikanischen Revolution: 1753-1783
- Assassin’s Creed 4 Black Flag – Goldenes Zeitalter der Piraterie: 1716-1718
- AC Rogue – Siebenjähriger Krieg in Nordamerika: 1752-1776
- Assassin’s Creed Unity – Französische Revolution in Paris: 1776-1800
- Assassin’s Creed Syndicate – Viktorianisches London: 1868
- Assassin’s Creed Origins – Ptolemäisches Ägypten: 49-47 v. Chr.
- Assassin’s Creed Odyssey – Antikes Griechenland: 457-446/445 v. Chr
- Assassin’s Creed Valhalla – England, Norwegen und Vinland: 872 n. Chr.
Das Besondere? In Valhalla kehren wir dabei erstmals an Orte zurück, die in früheren Teilen schon einmal als Setting dienten, wie England und Vinland. Während Lunden als heutiges London auf Syndicate verweist, verknüpft Eivors Besuch des frühzeitlichen Nordamerikas zusätzlich Assassin’s Creed 3 mit AC Valhalla. In einem kommenden DLC werden wir sogar nach Paris zurückkehren, das wir schon aus Unity kennen.
Alles ist verbunden
Und noch etwas unterstreicht die Verbindung zu anderen Teilen der AC-Saga. Wie Shaun Hastings in einem Verdacht äußert, könnte Black Flags Haytham Kenway absichtlich nach dem Assassinen Haytham benannt worden sein, der in Valhalla die Bruderschaft vertritt und sich ebenso wie sein möglicher Vorfahre in England aufhält.
Und woher stammen Haytham, der Verborgene und sein Mentor Basim Ibn Ishaq? Genau, aus Konstantinopel, das Protagonist Ezio in AC: Revelations besuchte. Ezio wiederum nannte in Teil 2 Rom sein Zuhause, das in Valhalla ebenfalls kein unbedeutendes Puzzleteilchen für Assassinenbruderschaft darstellt.
Mit dieser Fülle an Verbindungen beweist Ubisoft, dass sich der neueste Part der Reihe tatsächlich darum bemüht, allen losen Fäden einen Platz im Franchise zu geben. Und darin liegt die Chance für AC.
Wo könnten künftige Teile spielen?
Die abschließende und verknüpfende Ausgangslage von AC Valhalla ermöglicht Ubisoft bei der Wahl des nächsten Settings fortan völlige Freiheit. Nicht nur könnte man sich mit Abschluss der Vorgeschichte wieder von dem Rollenspiel-Genre entfernen, man könnte ebenso zu vertrauten Schauplätzen im Rahmen anderer historischer Epochen zurückkehren.
Neben gänzlich neuen Orten, wie Japan oder Deutschland, sind demnach auch von Fans gewünschte Szenarien wieder im Rennen, die vermeintlich endgültig abgehandelt oder zeitlich übersprungen worden sind.
Nicht nur hat sich die Namensgebung der Assassinen-Saga über die letzten Jahre verändert, auch das Spielprinzip wurde immer wieder Neuerungen und Anpassungen unterzogen. Inzwischen spielen wir kein lineares Action-Adventure mehr, das sich ausschließlich durch Kletteraktionen, Schleichangriffen und kleinere Nebenaufgaben auszeichnet.
Begonnen mit Origins hat sich Assassin’s Creed zunehmend in ein gigantisches Rollenspiel verwandelt, das mit Entscheidungen, Charakteranpassungen und zunehmend weiblichen Protagonist:innen glänzt. Der Weg danach scheint demnach frei für einen kompletten Neuanfang oder einer Rückkehr zu Altbewährtem.