Lange mussten Fans warten, nun ist sie endlich da: Die 2. Hälfte der 4. Staffel und somit die letzten Episoden von Attack on Titan Final Season. Einer der größten Anime-Hits unserer Zeit eröffnet somit sein Endspiel. Wir haben uns die zwei jüngsten Episoden angesehen und verraten euch, worum ihr dieses Serien-Event auf keinen Fall verpassen dürft.
Der Krieg eskaliert
Der 1. Teil der 4. Staffel endete mit einem Paukenschlag, denn Reiner und die Marley-Truppen konnten Eren und seine Freunde ausfindig machen. Eine weitere Konfrontation zwischen den beiden einstigen Kameraden scheint unausweichlich und unser Hauptcharakter brennt sichtlich auf ein erneutes Duell. Genau dazu soll es auch kommen, der Kampf entbrennt jedoch nicht nur zwischen den einstigen Mitstreitern, sondern quasi an allen Fronten zugleich.
Doch nicht nur deshalb spitzt sich die Lage zu, denn ein gutes Stück vom Schlachtfeld entfernt kommt Zeke wieder zu sich, der nur ein Ziel hat: Sich mit seinem jüngeren Bruder Eren treffen, um ihre Kräfte zu vereinen. So könnten sie die Zukunft der Welt nachhaltig verändern. Allerdings haben auch die engsten Vertrauten unseres Protagonisten allmählich Zweifel, ob das, was ihr Anführer ihnen zuvor sagte, auch wirklich wahr und richtig war.
Während Eren in seiner Titanenform gegen Reiner und die Soldaten Marleys kämpft, beginnen sich schon bald die Ereignisse zu überschlagen. Beide Seiten ringen um die Oberhand in diesem Konflikt, doch kann es in einem solchen Krieg überhaupt noch Gewinner geben? Auf beiden Seiten gibt es Menschen, die immer mehr zögern.
Der Auftakt des 2. Parts von „Attack on Titan Final Season“ zieht uns Zuschauer somit unmittelbar zurück in die Handlung, die in diesen beiden Episoden vor allem von der bildgewaltigen Action geprägt wird. Wenn Eren gegen Reiner und dessen Kameraden Porco, den Kiefertitanen, kämpft, bleibt kein Stein auf dem anderen. Die Kämpfe profitieren dabei besonders von den merklich verbesserten CGI-Modellen.
So blutig und brutal wie schon lange nicht mehr
In Part 1 wurden die CGI-Titanen noch von einem externen Team gestaltet und waren in jeder Szene klar als Fremdkörper zu erkennen. In den aktuellen Folgen kümmert sich Studio MAPPA derweil selbst um die Titanen. Bei genauer Betrachtung stechen diese nun zwar immer noch hervor, allerdings fügen sie sich deutlich besser ins Gesamtbild ein. Zudem sind die Inszenierung der Titanen-Kämpfe sowie die Animationen der gigantischen Kampfmaschinen noch einmal besser und geschmeidiger gelungen.
Wenn Eren, Reiner und Porco aufeinanderprallen, ist die Wucht ihrer Attacken förmlich durch den Bildschirm hindurch zu spüren. Knochen zerbrechen, Blut spritzt und Häuser in der unmittelbaren Umgebung werden zermalmt. Es sind schlichtweg beeindruckende Szenen, welche die Verantwortlichen hier zustande gebracht haben, und darüber hinaus auch noch ungemein brutale. So blutig und gory war „Attack on Titan“ seit einer langen Zeit nicht mehr!
Doch die Action ist nicht nur als bloßes Eye Candy da, sondern hat auch einen erzählerischen Mehrwert. Primär zeigt es uns, wie sehr der kleine Junge, der einstmals riesige Angst vor den Titanen hatte, inzwischen selbst ein Titan ist und gleich zwei dieser Monster in Schach halten kann. Eren hat sich seit den Anfangstagen der Serie enorm entwickelt, gerade als Krieger, wie seine Expertise und sein unbändiger Wille in diesem Kampf mehr als deutlich machen.
Die eigentlichen Highlights der beiden Episoden ereignen sich derweil abseits der überlebensgroßen Titanen-Schlacht, in der die Marley-Fraktion alles versucht, um Eren von seinem großen Bruder Zeke fernzuhalten. Der gesamte Konflikt ist bereits so eskaliert, dass mittlerweile auf beiden Seiten Menschen nicht mehr an das glauben wollen oder können, für das sie einst in den Kampf gezogen sind. Dies merken wir sehr deutlich an Mikasa und Gabi.
Es gibt hier keine Dämonen
Mikasa war immer auf Erens Seite und sie stand ihm stets bei. Doch während Armin weiter beteuert, sie könnten auf ihren Freund bauen, ist sie sich zusehends unsicher. Zu sehen, wie ihre Zweifel an ihr nagen und sie letztendlich jenen roten Schal, den Eren ihr einst gab, ablegt, ist ein herzzerreißender Moment. Doch auch auf der Gegenseite realisieren Menschen, wie sinnlos das Blutvergießen ist. Gabi, die die Rebellen stets aus tiefsten Herzen verabscheute, realisiert mittlerweile, dass ihre Gegner keine Dämonen sind. Es gibt keine Dämonen, sondern nur Menschen in diesem Krieg.
„Attack on Titan“ hat somit auch in den neuen Folgen nichts von seiner Faszination verloren und könnte so eine ganze Generation prägen. Das Potential dafür deutet die Serie bereits seit Jahren an und macht in ihrer finalen Season genau da weiter. Es sind nach wie vor insbesondere die gut geschriebenen Charaktere sowie der facettenreich gezeichnete Konflikt, die die großen Stärken der Reihe sind. Sicherlich, um letztendlich das Prädikat „Meisterwerk“ erhalten zu können, muss im Endspiel des Anime nahezu alles perfekt laufen. Doch wenn eine Serie das schaffen kann, dann diese.
Die neueste Episode von „Attack on Titan Final Season“ könnt ihr hierzulande bei Crunchyroll und WAKANIM immer sonntags ab 21:45 Uhr im japanischen Original mit deutschen Untertiteln ansehen.