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Bisher war Austrian Audio vor allem unter HiFi-Fans bekannt. Nun aber streckt die von ehemaligen AKG-Mitarbeitern gegründete Firma aus Wien ihre Fühler auch in den ständig wachsenden Gaming-Sektor aus. Eines der ersten Produkte der Österreicher ist das PG16 Pro Gaming Headset. Wir haben die 139 Euro teuren Wired-Kopfhörer mit 44-mm-Treiber und integriertem Tilt-to-Mute-Mikrofon ausführlich durchleuchtet und klären euch im Test über die Stärken und Schwächen des Produkts auf.
Allgemeine Daten:
- Modell: PG16 Gaming Headset
- Preis: UVP von 139 Euro
- Frequenzbereich: 12 Hz – 24 kHz
- Treibergröße: 44 mm
- Impedanz: 25 Ohm
- Mikrofron: Omnidirektional, durch Hochklappen stummschaltbar
- Gewicht: 268 Gramm (ohne Kabel)
Wer ist Austrian Audio? Das Wiener Start-up wurde im Jahr 2017 vom Ex-AKG-Manager Martin Seidl ins Leben gerufen und hat sich seither auf die Entwicklung von hochwertigen Kopfhörern, Headsets und Mikrofonen für Audio-Profis, Musiker und Sound-Liebhaber konzentriert. Für genau diese Zielgruppe entwirft die Firma außerdem diverse Software-Lösungen. Austrian Audio vertreibt seine Produkte derzeit in etwa 60 Ländern.
Verpackung und Lieferumfang
Austrian Audio verkauft das PG16 Pro Gaming Headset in einer recht wuchtigen, 26 x 29 x 8 cm großen Verpackung im Firmen-typischen schwarz-rot Look. Darin enthalten sind das Headset selbst, ein 1,45 Meter langes Audiokabel sowie ein HSA6 genannter Adapter für alle Geräte, die Ton- und Mikrofonsignale nur über separate Buchsen verwalten können. Mit an Bord ist außerdem eine Schnellstartanleitung, die die wichtigsten Infos knapp auf einem halben Dutzend bebilderten Seiten zusammenfasst, ein Austrian Audio Aufkleber, ein Voucher für eine sonst 9,99 Euro teure 7.1-Surround-Sound-Software, eine Hinweiskarte auf eine 12-monatige Garantieverlängerung sowie ein schwarzer Aufbewahrungs- und Transportbeutel.
Letzterer ist 23,5 x 27 cm groß, besteht aus weichem Soff, zeigt auf einer Seite das Logo von Austrian Audio und kann mit einem Zugband schnell verschlossen werden. Das PG16 Pro Gaming Headset darin zu verstauen, klappt gut, zumal sich die Seiten des Headsets mit einem Handgriff einklappen lassen. Einziges Manko des Beutels: Staubpartikel und Fussel bleiben relativ schnell daran hängen, weshalb man die Außenseite hin und wieder reinigen muss.
Design, Ergonomie und Tragekomfort
Genau wie die Verpackung kommt auch das Headset in den für Austrian Audio typischen Farben schwarz und rot daher. Rot wird dabei jedoch nur sehr dezent eingesetzt – an zwei Position am Headset-Bügel, an den flexibel gelagerten Metallgelenken, die die eigentlichen Kopfhörer festhalten sowie zur Darstellung des Logos an der linken und rechten Außenseite.
Schön auch, dass die Österreicher sehr hochwertige Materialen verbauen und so den wertigen Gesamteindruck weiter unterstreichen. Bügel und Gelenke zum Beispiel bestehen aus robustem Metall, während die gepolsterte Headset-Oberseite sowie die Ohrmuscheln mit solidem Kunstleder bedeckt sind. Stichwort Ohrmuscheln: Zur Polsterung nutzt der Hersteller weichen Memormy-Schaum, der sich sehr gut an den Kopf anschmiegt, dabei Geräusche prima dämmt und auch Brillenträgern keine Probleme bereitet.
Zusammen mit dem niedrigen Gewicht von 268 Gramm, der auf beiden Seiten in zwölf Stufen regulierbaren Bügellänge sowie dem moderaten, aber nie zu lockeren Anpressdruck entsteht so ein hoher Tragekomfort. Pluspunkte kassiert das PG16 Pro Gaming Headset im Test darüber hinaus für die Tatsache, dass sich die Ohrpolster bei Bedarf abnehmen und reinigen beziehungsweise austauschen lassen. In unserem Praxistest klappte das Entfernen problemlos ohne Werkzeug. Für das ordnungsgemäße Wiederanbringen der Ohrmuscheln war jedoch ein T6-Schraubendreher nötig.
Abnehmen und auf Wunsch wechseln (etwa bei Beschädigungen) lässt sich zudem das 1,4 Meter lange Audiokabel, welches in einer Buchse im rechten Kopfhörer verankert wird. Damit das Kabel während der Verwendung nicht aus Versehen aus der Buchse gezogen werden kann, verfügt der Stecker über einen praktischen Einrast-Mechanismus. Einfach einstöpseln und kurz nach rechts drehen, schon sitzt alles bombenfest. Sehr gut!
Nicht entfernen lässt sich dagegen das flexible Mikrofon auf der linken Seite. Bei der Nutzung zuhause ist das kein Problem. Wer das Headset unterwegs zum Musikhören verwendet, den könnte dieses kleine Detail jedoch eventuell stören. Hier haben andere Hersteller bessere Lösungen in Petto.
Astreine Akustik, tolles Mikro
Austrian Audio fertigt Hardware für Sound-Gourments – und das merkt man sofort! Denn akustisch spielt das PG16 Pro Gaming Headset in der Preisklasse bis 140 Euro ganz oben mit und sorgt für eine sehr natürliche, von keinerlei Verzerrungen geprägten Tonwiedergabe. Beim Musikhören zum Beispiel sind einzelne Stimmen klar und deutlich zu vernehmen, ebenso alle Instrumente. Ja, bei einigen unserer Lieblingssongs konnten wir sogar Details heraushören, die uns so vorher nicht bewusst waren, etwa ganz leises Fingerschnippen. Großartig!
Ferner bringen die 44-mm-Hi-X-Treiber Bässe toll rüber. Seien es nun detonierende Granaten in Rainbow Six: Extraction oder explodierende Kriegsschiffe in der Kampagne von „Call of Duty: Vanguard“ – hier scheppert’s ordentlich.
Sehr gut schlug sich das PG16 Pro Gaming Headset im Test auch im Zusammenspiel mit PS5-Spielen, die für Sonys Tempest 3D Audio Engine optimiert wurden. In der Uncharted: Legacy of Thieves Collection zum Beispiel hört man sehr genau heraus, von wo aus Gegner als nächstes angreifen, in welcher Himmelsrichtung Mechanismen aktiviert werden und dergleichen mehr.
Um Surround-Sound auf dem PC und Mac zu ermöglichen, liefert Austrian Audio außerdem einen Gutschein für die Software Spatial Sound Card 7.1 mit. Auf einem Windows-10-PC funktionierte das Programm prima. Auf einem MacBook Pro mit macOS Catalina in der Version 10.15.7 ließ sich die Treiber-Software jedoch leider nicht ordnungsgemäß installieren.
Und was taugt das Mikrofon? Auch hier waren wir in unserem Test erstaunt über die durchgehend tadellose Aufnahmequalität. Ob nun bei einer hektischen Multiplayer-Partie, einem Video-Call mit Kollegen, der Aufnahme einer längeren Sprachnotiz oder gar einer spontanen Podcast-Aufnahme – das Ergebnis kann sich hören lassen. Ebenfalls super gelöst: Um Gespräche stumm zu schalten, klappt man das Mikrofon einfach hoch in eine vertikale Position.