Vor Kurzem startete die Closed Beta zum Free to Play Racer Auto Club Revolution von Eutechnyx und playMASSIVE hat sich natürlich für euch zu Testzwecken hinters Lenkrad geschwungen. Vielen dürfte der Entwickler ohnehin noch vom letzten "Testdrive"-Titel bekannt sein, und das hat Bedeutung: Eutechnyx steht für realitätsnahes Fahrgefühl. Schnallt euch an, startet die Motoren und holt euch jetzt bei uns alle Renninfos ab!
Ein typischer Renntag
Zu Beginn des Racers wird dem Spieler ein etwas magerer Opel Corsa zur Verfügung gestellt, mit dem er die ersten Runden dreht. In einem netten Tutorial, welches die ersten Strecken abdeckt, heizen wir im Trainingsmodus über bekannte Kurse und lernen unser Fahrzeug näher kennen. Unter den verfügbaren Stages befinden sich so zum Beispiel die Formel 1 Strecken Spa und Silverstone. Mittels Routenanzeige fahren die Spieler im Time-Trial oder im Sprint auf der Ideallinie ihre besten Zeiten heraus, und das entweder gegen andere Spieler oder ganz alleine im Solomodus. Doch sowas kennen wir von jedem Rennspiel, was macht Auto Club Revolution also so besonders? Es ist die Tatsache, dass wir ein äußerst realistisches Spiel vorgesetzt bekommen. Ein Beispiel: Unser anfänglicher Corsa hat nicht wirklich viel zu bieten, denn er ist langsam und träge. Will man das verändern, muss man sein Vehikel auf die Rennstrecke entführen und einige Runden drehen, um sich Credits zu verdienen, die man dann wiederum in einem Tuning-Shop in neue Teile und Verbesserungen stecken kann. Mit wachsendem Tuning verbessert sich dann das Verhalten des Wagens. Ein kleines Vorher/Nachher Bild: Der Corsa in der Grundausführung muss nah an den Vorgaben der Ideallinie gefahren werden, da er bei Drifts hart untersteuert und bei zu hoher Geschwindigkeit dazu neigt, aus der Kurve herauszufliegen. Tuned man den Wagen jedoch zu einem kleinen Biest auf, dann sind Drifts und enge Turns bald kein Problem mehr für den Kleinen.
Während der Rennen hat man ständig das Gefühl wirklich in einem Wagen zu sitzen, besonders wenn man sich für die manuelle Schaltung entscheidet. Gänge ausfahren, das Limit des Wagens in Kurven kennen, den Bleifuß auch mal zurückhalten und sachte mit der Bremse spielen, all das macht ACR zu einem wirklich gelungenen Erlebnis für Spieler und Autokenner. Vorteile am Anfang haben diejenigen, die sich für Automobiltechnik interessieren, ist es doch von Nutzen Ahnung vom Fahren zu haben, da sich die Real-Life Tricks wie "Ohne Gas in die Kurve und mit Bleifuß wieder raus" doch nur zu gut lohnen um unwissende Spieler selbst bei moderatem Tuningunterschied mit fahrerischem Können in Grund und Boden zu fahren. Hat man nach einiger Zeit dann oft genug das Treppchen bestiegen und somit ein solides Grundkapital erwirtschaftet, kann man sich weitere Wagen kaufen und diese dann ebenfalls wieder tunen. Denn wer fährt schon gerne ständig in einem Corsa umher und verliert dann gegen namhaftere Modelle wie den Mini Cooper, den BMW 135i oder den Mazda RX-8?
Besonders gut gefallen hat der Lancer Evolution X im Kurztest: Hohes Tuningvermögen und eine echte Pistenraupe, wenn es um Kurven geht. Doch jeder Spieler wird da seinen eigenen Liebling finden. Die Gefahr wächst jedoch mit jedem PS mehr: Aufgrund der hohen Realitätsnähe erreicht man nur zu oft die Grenze der Physik und dreht sich, rutscht aus der Kurve oder rammt eine Wand, da die Servolenkung mal wieder leichtgängiger war als gedacht. Also aufgepasst, kennt euren Wagen und kennt euch selbst, dann dominiert man schon bald jede Strecke.
Technik der Technik
Das Spiel selbst läuft über den Browser ab, wie man das bereits von Battlefield 3 und anderen Titeln kennt. Im Browser können wir auf unser Profil zugreifen, unseren Wagen tunen und ihn farblich sowie stilistisch anpassen, neue Wagen kaufen und den sogenannten "Race Hangouts" beitreten (eine Gruppe von Lobbies für die Spieler in denen die Multiplayer-Rennen gestartet werden). Wählt man ein Rennen aus, tritt man der Fahreraufstellung bei und wenn der Host das Spiel startet, läuft die Engine an und man wechselt in einem Extrafenster zum eigentlichen Rennspektakel.
Insgesamt ist die Performance dieser Engine recht gut, negativ fällt jedoch auf, dass man die Einstellungen nicht großartig anpassen kann und schon ein recht gutes System notwendig ist um den eigenen Wagen verzögerungsfrei über die Piste zu zirkeln. Eutechnyx steht für feine Grafiken und hohe Auflösungen, so auch bei ACR: Die Grafik ist überwältigend für einen F2P Titel dieser Art und erinnert an Testdrive 5.
Vorläufiges Fazit
Auto Club Revolution ist eines der realistischeren Rennspiele, ohne dabei unfair zu werden. Die Fahrmechanik und das Tuningvermögen sind realistisch genug um hohe Ansprüche zu erfüllen, aber dennoch simpel genug, sodass auch Casual-Spieler ihre helle Freude haben werden. Die bisherige Anzahl an Karossen und Strecken wird im finalen Titel sicher noch vergrößert, bietet aber schon jetzt sechs Strecken und insgesamt 28 fahrbare Fahrzeuge. Die hohen Technikanforderungen an den heimischen PC sind ein kleiner Dämpfer, denn ohne entsprechendes System ist Schicht im Schacht. Eine echte Wertung kann nur ein umfassender Test erbringen, doch die ersten Eindrücke sprechen durchaus für ein Highlight unter den F2P Racern!