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Backbone One (Gen 2) im TEST: Was kann der Mobile-Controller?

Wer auf der Suche nach einem ordentlichen Mobile-Controller ist, um unterwegs möglichst bequem zocken zu können oder sich einen Vorteil in Games wie Call of Duty Mobile zu sichern, der ist bei seiner Recherche mit großer Wahrscheinlichkeit bereits über den Backbone One gestolpert.

Möchtet ihr an dieser Stelle mehr über Konkurrent Scuf Nomad oder die PlayStation Portal erfahren, lege ich euch diesen Artikel ans Herz.

Das ist der Backbone One

Während Scuf mit ihrem Mobile-Controller die erste Version in der Unternehmensgeschichte auf den Markt gebracht haben, gibt es mittlerweile bereits die zweite Generation vom Backbone One zu kaufen.

Was sind die Unterschiede zwischen Gen 1 und Gen 2? Mittlerweile gibt es vier aktualisierte Backbone-One-Controller für USB-C- und Lightning-Handys:

  • Backbone One für iPhone und Android – USB-C (2. Generation)
  • Backbone One − PlayStation-Edition für iPhone und Android – USB-C (2. Generation)
  • Backbone One für iPhone – Lightning (2. Generation)
  • Backbone One − PlayStation-Edition für iPhone – Lightning (2. Generation)

Wichtig für euch zu wissen ist, über welchen Anschluss (Lightning oder USB-C) und Betriebssystem (iOS oder Android) euer Smartphone verfügt. Besitzt ihr beispielshalber ein aktuelles iPhone, ist das Modell mit einem USB-C-Anschluss das für euch passende.

Angepasst wurden bei der zweiten Generation weiterhin das Steuerkreuz und die Fronttasten des Controllers, um eine präzisere und schnellere Eingabe zu gewährleisten. Zudem sind ab der zweiten Generation dank austauschbarer magnetischer Adapter mehr Smartphones und Handyhüllen kompatibel.

Backbone One Mobile Controller (2. Gen) im Überblick:

  • Gewicht: 138 Gramm
  • Verbindung: Bluetooth 5.0
  • Kompatibilität: ab iPhone 6
  • Abmessungen: 176 x 94 x 33 mm
  • Anschlüsse: Lightning, 3,5 mm Klinke für Kopfhörer/Headset
  • Thumbstick Layout: Asymmetrisch
  • Farbe: Weiß (PlayStation Edition), Schwarz
  • Preis: 119,99 Euro

Im Lieferumfang vom Backbone One (Gen 2) sind der eigentliche Controller sowie zwei austauschbare magnetische Adapter enthalten.

© PlayCentral.de

Den Controller könnt ihr euch auf der offiziellen Website in Schwarz oder Weiß für 119,99 Euro bestellen.

Aussehen und Ergonomie

Für diesen Test haben wir vom Hersteller die weiße PlayStation Edition vom Backbone One zugeschickt bekommen. In optischer Hinsicht orientiert sich diese Version wenig überraschend an der Farbgestaltung der PS5 bzw. des DualSense-Controllers.

Und auch beim Tastenlayout lehnt sich die PlayStation Edition an dem des Sony-Controllers an. Dementsprechend verfügen die vier Aktionstasten auf der rechten Seite über die bekannten geometrischen Formen.

Insgesamt liegt der Backbone One gut in der Hand und auch das abgerundete Design gefällt mir. Zudem gibt es keine scharfen Ecken oder Kanten, wodurch die Ergonomie beeinträchtigt werden könnte. Die allgemeine Verarbeitungsqualität kann durchaus als sehr gut bezeichnet werden.

Diese schicke Transporttasche könnt ihr euch auf der Website von Backbone extra dazu kaufen. © PlayCentral.de

Backbone One vs. Scuf Nomad

Doch obwohl der Backbone One in der zweiten Generation einige Verbesserungen erfahren hat, bekommt ihr für euer Geld nicht zwangläufig den besten Mobile-Controller auf dem Markt. Denn die Konkurrenz schläft nicht und die Zahl von Alternativen nimmt stetig zu. Zu nennen wären hier zum Beispiel der Razer Kishi oder der Scuf Nomad.

Wir haben uns vor einigen Wochen bereits den Scuf Nomad näher angeschaut angeschaut, der rund 10 Euro weniger kostet, an vielen Punkten aber besser abschneiden kann. Da der Preisrahmen ähnlich ist, muss sich der Backbone One den direkten Vergleich in den folgenden Zeilen also gefallen lassen.

© PlayCentral.de

Die Ergonomie ist beim Backbone One zwar gelungen, der Scuf Nomad fühlt sich aber aus verschiedenen Gründen deutlich angenehmer an. Erst einmal wäre das Gewicht von 228 Gramm beim Nomad im Vergleich zu 138 Gramm beim Backbone One zu nennen. Der Backbone One ist also fast 100 Gramm leichter – und das spürt man.

Gleichzeitig ist beim Scuf Nomad die Rückseite des Griffbereichs gummiert und strukturiert, um den Halt zu verbessern und die Ergonomie zu erhöhen. Dadurch und durch das höhere Gewicht fühlt sich der Nomad ebenfalls sehr angenehm und hochwertig verarbeitet an.

Anders als beim Backbone One befinden sich beim Nomad außerdem zwei Paddles auf der Rückseite, die gut zu erreichen sind und die sich entsprechend belegen lassen, damit die Daumen für schnellere Reaktionen auf den Sticks verbleiben können.

Der für mich größte Unterschied betrifft aber die beiden Anlogsticks, die beim Nomad symmetrisch und beim Backbone One asymmetrisch angeordnet sind und nur beim Nomad in voller Größe vorzufinden sind. Wer oft normale Controller in der Hand hat, dem werden die unterschiedlichen Thumbsticks direkt auffallen.

© PlayCentral.de

Ansonsten hat Backbone das Steuerkreuz und die Fronttasten des Controllers bei der Gen 2 überabeitet. Ein Vergleich zu vorher habe ich zwar nicht, insgesamt fühlen sich sämtliche Tasten aber gut an. Lediglich die Schultertasten fühlen sich für mich ein wenig zu „schwammig“ und „weich“ an. Auch hier gilt, die Verarbeitungsqualität ist gut, im Vergleich mit dem Scuf Nomad oder einem „normalen“ Controller kann der Backbone One aber schlicht nicht ganz mithalten.

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Weiterhin können die Oberteile der Sticks nur beim Nomad ausgetauscht werden. Standardmäßig sind zwei Versionen in konkaver, also nach innen gewölbter Form, angebracht. Im Lieferumfang sind zudem ein kurzes und ein langes nach außen gewölbtes Oberteil enthalten.

Und während Scuf beim Nomad zwei Analogsticks mit Hall-Effekt verbaut hat, fehlt dieses Feature bei den aktuellen Backbone One-Versionen noch.

Was ist ein Hall-Effekt? Dank eines Magneten, der am Thumbstick befestigt ist, wird nicht nur eine hohe Präzision und Genauigkeit bei der Erfassung der Stickbewegungen erreicht, gleichzeitig wird auch die Wahrscheinlichkeit eines Stickdrifts deutlich minimiert.

Was genau ist ein Stickdrift? Ein häufiges Problem bei mechanischen Potentiometern ist das sogenannte Driften, bei dem sich die Neutralposition des Sticks über die Zeit verschiebt. Hall-Effekt-Thumbsticks sind weniger anfällig für dieses Problem, da sie keine mechanischen Kontaktpunkte haben, die sich abnutzen können.

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Was kann die Backbone-App?

Besonders gut gefallen hat mir die intuitive App von Backbone, die ihr unkompliziert auf euer Smartphone herunterladen könnt und über die ihr sämtliche Einstellungen vornehmen oder eben eure Lieblingsspiele starten könnt.

Nützlich ist hier vor allem die Aufnahmefunktion, um ingame jederzeit Screenshots oder Videos aufzeichnen zu lassen. Die fertigen Dateien werden auf eurem Smartphone gespeichert und können von hier an eure Freunde weitergeleitet werden. Auch die Option, Tasten neu zu belegen und für die verschiedenen Titel gezielt festzulegen, ist ein tolles Feature und super umgesetzt worden.

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In der App könnt ihr natürlich auch eure Spiele bequem verwalten und starten. Neben heruntergeladenen Mobile-Spielen bietet sich euch vor allem eine große Bibliothek für Cloud-Gaming via Xbox Game Pass, PlayStation Remote Play oder GeForce Now. Steam Link und Apple Arcade funktionieren ebenfalls.

Weniger begeistert bin ich von der Möglichkeit, ein kostenpflichtiges Backbone+-Abo (rund 50 Euro im Jahr) abzuschließen, um weitere App-Features freizuschalten.

Zahlende Spieler erhalten dadurch Vorteile und Ingame-Belohnungen sowie Rabatte auf neue Backbone-Produkte und -Zubehör. Ärgerlich ist vor allem, dass sich ohne Abo lediglich Screenshots erstellen lassen, für Gameplay-Videos müsst ihr euch für Backbone+ entscheiden.

© PlayCentral.de

Akku, Anschlüsse und Verbindung mit eurem Smartphone

Da der Backbone One über keinen verbauten Akku verfügt, wie es zum Beispiel beim Scuf Nomad der Fall ist, zieht der Mobile-Controller Strom von eurem Handy-Akku. Zwar betonen die Hersteller, dass die Peripherie nur sehr wenig Strom für den eigenen Betrieb benötigt, wer aber ohnehin schon mit einem sich schnell leerenden Akku kämpft, der ist mit dem Scuf Nomad besser bedient.

Dafür lässt sich das angeschlossene Smartphone durch einen Anschluss (Lightning oder USB-C) am Gehäuse des Controllers jederzeit laden, auch wenn ihr gerade mitten in einer Runde „Call of Duty Mobile“ seid.

Zusätzlich verfügt der Backbone One über einen 3,5-mm-Klinkenanschluss, um ein Headset anschließen zu können. Das ist durchaus ein nettes Features, da die meisten Android- und iOS-Geräte schon länger auf Klinke verzichten. Beim Scuf Nomad beispielshalber fehlt eine solche Anschlussmöglichkeit, hierfür sollten eure Kopfhörer Bluetooth-fähig sein.

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Eine Geschmackssache dürfte auch die generelle Verbindung zwischen Controller und Smartphone sein. Ich persönlich konnte mich bis jetzt allerdings nicht ganz damit anfreunden, wie mein Smartphone eingespannt werden muss, damit ich das Gerät über den Lightning-Anschluss verbinden kann.

Mit ein wenig Übung funktioniert der Vorgang zwar recht reibungslos, dennoch habe ich jedes Mal das Gefühl, dass ich die Linsen der Kamera oder eben mein iPhone an sich zerkratze. Beim herausnehmen meines iPhones habe ich immer wieder die Sorge, dass ich den Anschluss am Backbone One verbiege. Die Methode über Bluetooth gefällt mir deshalb deutlich besser.

Fazit zum Backbone One

PlayCentral.de spricht eine klare Kaufempfehlung aus und meint: „Awesome!“

Der Backbone One ist ein guter Mobile-Controller, der in Kombination mit der kostenlosen App noch deutlich besser wird. Ich könnte euch die Peripherie mit gutem Gewissen empfehlen, wäre da nicht der Fakt, dass mittlerweile der Scuf Nomad existiert. Dieser bringt nicht nur eine noch deutlich bessere Ergonomie mit, sondern kostet gleichzeitig auch rund zehn Euro weniger.

Und auch die Scuf-App muss sich hinter der Software von Backbone nicht verstecken. Sämtliche Features , wie die Aufnahme von Screenshots, Videos oder die Möglichkeit, die Tasten neu zu belegen, sind hier ebenfalls mit an Bord.

Der Scuf Nomad ist zwar rund 100 Gramm schwerer und etwas wuchtiger als der Backbone One, dennoch ist er immer noch kompakt genug aus, um gut mit auf Reisen genommen zu werden.

Backbone sollte mit einer neuen Versionen unbedingt an einigen der aufgezählten Kritikpunkte arbeiten, um auch weiterhin mit der Konkurrenz Schritt halten zu können. Bis dahin ist der Scuf Nomad aber die bessere Wahl, wenn ihr für euer Geld den besten auf dem Markt erhältlichen Mobile-Controller kaufen möchtet.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.

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