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BackSupport Bürostuhl BS8 Pro im Test – Muss es wirklich immer ein Gaming-Stuhl sein?

Was macht einen guten Schreibtischstuhl aus?

Aber auf welche Merkmale sollte ich vor dem Kauf eines guten Bürostuhl unbedingt achten?

In jedem Fall sollte ein guter und ergonomischer Bürostuhl über eine verstellbare Sitzhöhe verfügen. Dabei sollten die Beine flach auf dem Boden stehen, während die Knie in einem 90-Grad-Winkel gebeugt sind. Ebenfalls essentiell ist eine einstellbare Rückenlehne, um die Wirbelsäule zu unterstützen und eine korrekte Sitzhaltung zu fördern. Perfekt ist, wenn die Rückenlehne zusätzlich in der Höhe und Neigung verstellbar ist.

Ein Aspekt, der oft aus Unwissenheit völlig außer Acht gelassen wird, ist eine ordentliche und vor allem korrekt sitzende Lenden- oder Lordosenstütze. Damit wird die natürliche Krümmung der Wirbelsäule im unteren Rückenbereich unterstützt. Eine vorhandene, aber schlecht sitzende Lendenstütze, die nicht verstellt werden kann, wird auf lange Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit zu Rückenproblemen führen.

Und auch den Armlehnen an einem Bürostuhl fällt oft zu wenig Bedeutung zu. Um den Druck auf den Nacken, die Schultern und Arme zu reduzieren, sollten diese unbedingt verstellbar sein.

Schlussendlich kommen wir auf die Sitzfläche zu sprechen, die tagtäglich unser Gewicht tragen muss. Diese sollte breit genug sein, um die Hüften bequem zu halten und gleichzeitigt tief genug, um eine angemessene Unterstützung für die Oberschenkel zu bieten.

Oft eine sehr individuelle Entscheidung betrifft die Materialien sowie die Polsterung eines Bürostuhls. Diese solltet weich genug sein, damit keine Druckstellen entstehen können, gleichzeitig aber auch nicht zu weich, um die Körperhaltung zu beeinträchtigen.

Hinzu kommt, dass die Materialien im Bestfall atmungsaktiv und langlebig sind. Kunstleder lässt so gut wie keine Luft an euren Körper, weshalb ihr dadurch deutlich schneller schwitzt. Öffnungen in der Rückenlehne können diesen Fakt zumindest ein wenig minimieren. Generell sind aber eher Stoffbezüge zu empfehlen, um die Luftzirkulation zu gewährleisten.

Wie gut sind Gaming-Stühle?

Zeit, um sich einen Überblick über den aktuellen Markt an hochpreisigen Gaming-Stühlen zu verschaffen. Schnell fällt auf, dass ein Großteil der verfügbaren Modelle vielen der zuvor aufgezählten Anforderungen bereits gerecht werden. Die Möglichkeiten zur individuellen Anpassung an den eigenen Körper sind mittlerweile bei vielen Herstellern ein Standard.

Verbesserungsbedarf sehe ich allerdings in den meisten Fällen noch bei der Unterstützung durch eine Lenden- oder Lordosenstütze. Besonders schlecht ist es, wenn diese einfach komplett fehlt und der Rücken dadurch im unteren Bereich nicht optimal unterstützt wird. Um diesen Kritikpunkt möglichst einfach aus dem Weg zu räumen, legen viele Hersteller ihren Gaming-Stühlen einfach ein separates Lendenkissen dazu, das oft mit elastischen Bändern an der Rückenlehne befestigt werden und in die gewünschte Position gerückt werden kann.

Ist ein Gaming-Stuhl immer die richtige Wahl? © PlayCentral.de

Diese Lösung ist zwar bereits deutlich besser als die Stütze komplett zu ignorieren, optimal erscheint dies aber nicht. Aus Erfahrung mit zahlreichen Gaming-Stühlen kann ich mittlerweile sagen, dass solche Lendenkissen schnell verrutschen. Vor allem durch ständiges Aufstehen, muss die Position immer wieder angepasst werden. Oft ist es zudem der Fall, dass die optimale Position des Kissens für den Rücken gar nicht erreicht wird.

Ist die Lendenwirbelstütze bereits in die Rückenlehne integriert, stellt sich die Frage, inwieweit diese dann individualisierbar ist. Im Grunde nur dann noch, wenn die Rückenlehne selbst in der Höhe verstellt werden kann. Wenn nicht, sitzt die Stütze im schlimmsten Fall an der falschen Stelle und kann dadurch eher zu weiteren Schäden führen, als dass sie den Rücken optimal unterstützt.

Es kann beobachtet werden, dass die Qualität von Gaming-Stühlen in den letzten Jahren angestiegen ist, hier und da aber noch immer kleinere Probleme bestehen. Vor allem aber durch die meist doch recht hohen Preise, sollte man sich im Vorfeld ausreichend gut informieren, damit der jeweilige Stuhl auf die eigenen Bedürfnisse optimal angepasst werden kann.

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Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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