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Baldur’s Gate 3: Das erwartet euch in dem D&D-Rollenspiel

Mit Baldur’s Gate 3 übernimmt Larian Studios die Verantwortung über eine altehrwürdige Spielreihe, die ihren Anfang bereits im Jahr 1998 nahm. Das ursprünglich von dem „Dragon Age“- und „Mass Effect“-Macher BioWare gemeinsam mit Black Isle Studios geschaffene Rollenspiel feierte immense Erfolge und wurde mit „Baldur’s Gate 2“ im Jahr 2000 deshalb ebenso großartig fortgesetzt.

Seither wurde es, bis auf das Erscheinen der jeweiligen Enhanced Editions der beiden Games sowie einigen größeren Erweiterungen, allerdings recht ruhig um die Rollenspielserie. Larian Studios, gegründet von „Divinity“-Legende Swen Vincke, hat sich nun der Fortsetzung der Reihe angenommen und uns auf einem Event im mittelalterlichen Nürnberg erklärt, was uns mit „Baldur’s Gate 3“ nun eigentlich erwartet. Die Ergebnisse haben wir euch in dieser Vorschau zusammengefasst – und auch unsere erste Meinung zum Spiel abgegeben.

Was ist Baldur’s Gate?

Sollten nun bereits bei den ersten die Fragezeichen aufploppen, weil völliges Unwissen über Baldur’s Gate besteht, folgt hier eine kurze Einführung. Immerhin ist die Serie nicht mehr die jüngste und eine Auffrischung hat ebenfalls noch niemanden geschadet.

Baldur’s Gate baut seine Handlung auf der Fantasie-Welt und dem Regelwerk des berühmten Pen-&-Paper-RPG „Dungeons & Dragons“ auf. Hierbei spielen wir einen Hauptcharakter, der im Verlauf des Spiels ein Geheimnis um seine eigene Abstammung als Kind des Gottes Bhaals lüften muss. Dabei steuern wir nicht allein durch das lizenzierte D&D-Rollenspiel, sondern befinden uns in Begleitung weiterer Charaktere, die unsere Reise begleiten und uns im Kampf zur Seite stehen.

Baldur’s Gate 3: 100 Jahre später

Mit „Baldur‘s Gate 3“ wechseln jedoch nicht nur die Entwickler, sondern ebenso die einhundert Jahre nach „Baldur‘s Gate 2“ in den Vergessenen Reichen angesiedelte Geschichte. Als Rollenspiel der neuen Generation bedient sich das Spiel damit zwar weiterhin der D&D-Lore, den Protagonisten plagt diesmal jedoch ein anderes Problem. Durch den Tadpole-Parasiten eines Gedankenschinders in unserem Kopf geraten wir unter die Kontrolle einer bösartigen Macht, die mit gottgleichen Fähigkeiten verlockt. In Ländereien, die von Unruhe zwischen den einzelnen Rassen und Völkern geprägt sind, muss sich die Hauptfigur entscheiden, ob sie sich der machtvollen Dunkelheit widersetzt oder sich ihr hingibt.

Die wichtigsten Features im Überblick

„Baldurs Gate“ basiert auf der neuen Divinity-Engine 4.0 und bietet hochqualitative Zwischensequenzen mit weitverzweigten Dialogen. Sowohl der Single- als auch der Multiplayer-Modus sollen hierbei einen entsprechenden Wiederspielwert besitzen. Die veranschlagten 100 Stunden Spielzeit hängen hierbei nicht zuletzt von der Spielweise und den eigenen Entscheidungen ab, die ihr während der Handlung fällt, denn diese beeinflussen ganz RPG-typisch den Gameplay-Verlauf.

„Dungeons & Dragons“ wird dabei keinesfalls eine untergeordnete Rolle spielen. Vielmehr soll „Baldur’s Gate 3“ so sehr wie noch kein anderes Game der Reihe zuvor die D&D-Vorlage berücksichtigen. Unter anderem könnt ihr deshalb aus 15 D&D-Rassen und Unterrassen sowie 8 verschiedenen Klassen auswählen. Doch nicht nur das: Ihr könnt außerdem den Würfel rollen lassen, um mit der richtigen – oder falschen Zahl – euer Schicksal zu beeinflussen.

Der von euch erstellte Protagonist kann dabei wahlweise mit einer Origin-Hintergrundgeschichte oder völlig unbescholten in die Handlung starten. Wie in den bereits vorangegangenen Teilen seid ihr auf eurer Reise jedoch nicht allein, sondern trefft auf eurem Weg potenzielle Begleiter, die euch bei den rundenbasierten Kämpfen zur Seite stehen. Bei gemeinsamen Camp-Aufenthalten, ähnlich wie in „Dragon Age: Origins“, könnt ihr eure Mitstreiter sogar näher kennenlernen und eine Beziehung zu ihnen aufbauen.

Unser erster Eindruck vom Spiel

So viel zur Theorie, die wir in einer Art Live-Let’s Play von Swen Vincke höchstpersönlich anschließend in die Tat umgesetzt sehen konnten. Selbst Hand anlegen durften wir zwar noch nicht, weil noch zu viele Fehler existieren sollen, aber das, was wir gesehen haben, ließ bereits erkennen, dass erhebliches Potenzial in dem Titel steckt. Wir sind dabei nicht mitten im Spiel gestartet, sondern durften den Anfang von „Baldur’s Gate 3“ miterleben, bei dem der eben erstellte Protagonist mit dem kleinen fiesen Würmchen im Kopf mitten in der Wildnis abstürzt.

Unser Entführer entpuppt sich als tentakeliger Illithide, zu dem wir in recht kurzer Zeit offenbar auch werden, wenn wir den Parasiten in unserem Schädel nicht loswerden. Doch wir stellen fest, dass wir nicht die Einzigen sind, die dieses Problem haben. Denn in dem abgestürzten Nautiloid befanden sich noch andere Opfer. Denen begegnen wir recht schnell auf unserem Weg und können sie nach erfolgreicher Kennenlernphase zu unserer vierköpfigen Gruppe hinzufügen. Fortbewegt wird sich in Vogelperspektive oder einem herangezoomten Schulterblick.

Die Dialoge geben dabei so einiges an Möglichkeiten her und die Option, Gesprächsverläufe mit entsprechenden Skills zu erwürfeln, lässt D&D-Herzen höherschlagen. Ein ähnliches Wahrscheinlichkeitsprinzip lässt sich auch in den rundenbasierten Kämpfen wiederfinden, um zu entscheiden, ob ein spezieller Angriff Erfolg hat oder nicht. Ja, Echtzeit ist nicht mehr, dafür kommt bei der Turn-Based-Action Taktik nicht zu kurz. Sogar Stealth-Elemente und aus „Dungeons and Dragons“ übernommene Aktionen sind mit dabei. Ohnehin kann man sehen, dass da so einiges an D&D-Wissen und Liebe zum Detail eingeflossen ist.

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Dennoch ist nicht eindeutig abzusehen, wie sich „Baldur’s Gate 3“ im fertigen Zustand präsentiert – dafür ist es wohl noch zu früh. Die Entwicklung soll zunächst in eine Early Access-Phase münden, die noch im Verlauf dieses Jahres für die Öffentlichkeit starten soll. Dabei könnten noch die einen oder anderen Schwachstellen ausgemerzt und das Spiel noch mehr den Vorstellungen alteingesessener „Baldur’s Gate“-Spieler beziehungsweise zukünftiger Fans der Reihe angepasst werden.

Man sollte jedoch nicht enttäuscht sein, wenn Larian Studios seinen eigenen Einfluss aus Spielen wie der „Divinity: Original Sin“-Reihe einfließen lässt. Immerhin muss eine vor 20 Jahre begonnene Rollenspielserie, die als eine der besten überhaupt gilt, modern fortgeführt werden. Und obwohl der Druck hoch ist: Vielversprechend ist der Titel allemal und glänzt bereits jetzt mit einer Menge Leidenschaft, Ambition, D&D-Regelwerk und persönlicher Note!

Der bisher noch zeitlich unbekannte Release von „Baldur’s Gate 3“ wird für den PC und Google Stadia erfolgen.

Cynthia Weißflog

Eigentlich Elbennymphe der Unsterblichen Landen, die sich bei PlayCentral.de als Videospiel- und Buchliebhaberin tarnt. Löffelt beim Artikeltippen exzessiv Nussmus und führt eine Dreiecksbeziehung mit Geralt und Yennefer. Rollenspiel-Enthusiastin, die in CS:GO grundsätzlich keine Hühner tötet.
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