Blizzard verliert einen Teil seiner Doppelspitze: Erst im August waren Jen Oneal und Mike Ybarra gemeinsam zu Co-Studiochefs ernannt worden, jetzt nimmt Jen Oneal schon wieder ihren Hut. Vorerst bleibt sie zwar noch bei Activision Blizzard, aber Ende des Jahres verlässt sie das Unternehmen wohl komplett.
Blizzard hat jetzt doch wieder nur einen männlichen Chef
Darum geht’s: Activision Blizzard kämpft mit vielfältigen Problemen, vor allem aber wohl mit Sexismus, Diskriminierung und einer extrem toxischen Arbeitsatmosphäre. Als Teil einiger erster, zaghafter Maßnahmen dagegen ist der Blizzard-Chef J. Allen Brack gegangen und an seine Stelle trat die Doppelspitze aus Jen Oneal und Mike Ybarra. Damit war zum ersten Mal überhaupt eine Frau bei Blizzard in so einer hohen Führungsposition beschäftigt.
Schon wieder vorbei: Doch damit hat es jetzt nach nur wenigen Monaten offenbar schon wieder ein Ende. Jen Oneal gibt in einem Statement jedenfalls bekannt, dass sie nicht länger als Co-Leitung bei Blizzard tätig sein wird. Sie tritt zurück, bekleidet eine andere Rolle innerhalb von Activision Blizzard und geht zum Ende des Jahres komplett. Ab sofort leitet nur noch Mike Ybarra Blizzard, und zwar allein.
„Ich tue das nicht, weil ich keine Hoffnung mehr für Blizzard habe, ganz im Gegenteil: Ich bin inspiriert von der Leidenschaft aller hier, die aus ganzem Herzen daran arbeiten, bedeutsame, dauerhafte Veränderung anzustoßen. Diese Energie hat mich dazu inspiriert, auszutreten und zu erkunden, wie ich mehr dafür tun kann, damit sich Spiele und Diversität überschneiden und ich hoffentlich einen größeren Einfluss auf die Industrie nehmen kann, der auch Blizzard (und anderen Studios) zugute kommt.“
In demselben Statement von Jen Oneal gibt es allerdings auch sehr positive Nachrichten: Blizzard habe zugesichert, eine Million US-Dollar an die Non Profit-Organisation Women in Games International zu spenden. Dort ist Jen Oneal Vorstandsmitglied und das Geld soll im Rahmen einer Partnerschaft dafür genutzt werden, mehr Unterstützung und mehr Ressourcen für Frauen im Gaming bereitzustellen.
Das schließt sich an die Absichten von Bobby Kotick an. Der Activision Blizzard-CEO hat erst vor Kurzem bekannt gegeben, sein Gehalt drastisch zu kürzen und massenhaft Maßnahmen zu ergreifen, um Activision Blizzard zu einem angenehmeren Arbeitsplatz zu machen. Beispielsweise sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre deutlich mehr Frauen und nichtbinäre Personen eingestellt werden und ein anderer, transparenterer Umgang Einzug halten. Die kompletten Pläne findet ihr hier auf der offiziellen Seite von Activision Blizzard.