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Borderlands 3: Ein Relikt vergangener Zeit: Der heißeste Action-Titel des Jahres?

Spaßige Klassen und viel zu tun

Da wäre beispielsweise Bestienmeister FL4K, die erste Pet-Klasse im „Borderlands“-Universum, der immer einen tierischen Begleiter an seiner Seite hat. Der kann im Fernkampf mächtig austeilen und verbessert mal eben die Gesundheitsregeneration der gesamten Gruppe.

Dass jetzt jede der Klassen mit satten drei Action-Skills aufwartet, sorgt für zusätzliche Abwechslung und deutlich mehr Spieltiefe. Vor allem im Koop-Modus für maximal vier Spieler, bei dem die richtige Gruppenzusammenstellung vor allem im umfangreichen Endgame spielentscheidend ist.

Auch bei den Waffen hat „Borderlands 3“ mächtig zugelegt und das nicht nur in Bezug auf die schiere Masse.

Rund eine Milliarde Schießeisen von insgesamt neun Herstellern soll es im Spiel geben, wobei die Waffen jedes Fabrikanten mit einzigartigen Eigenschaften aufwarten.

Hyperion-Knarren schützen euch mit einem Schild vor feindlichem Beschuss, während Tediore-Wummen einfach weggeworfen werden und selbstständig Ziele verfolgen. In Kombination mit den verschiedenen Elementen und den besonderen Effekten sorgt das für unglaublich abwechslungsreiche Kämpfe und eine motivierende Sammelhatz nach immer besseren Pistolen, Schrotflinten und Gewehren.

Das Gefühl, dass sich jedes Feuergefecht trotz immer gleicher Feinde komplett anders anfühlt, beherrscht „Borderlands 3“ jedenfalls weiterhin exzellent. Das sorgt dafür, dass die Itemjagd trotz repetitiver Missionen dennoch stets motiviert.

Zumal es auch abseits der Aufgaben dank sogenannter Crew-Herausforderungen immer etwas zu tun gibt. In jedem Gebiet können wir für die Mitglieder der Besatzung bestimmte Teile finden oder Aktivitäten erledigen, die uns mitunter reich belohnen. Auch das ist nicht wirklich innovativ, stärkt allerdings unseren Entdeckerdrang.

Der Koop Modus: Gute Ideen, Probleme mit der Umsetzung

„Borderlands 3“ will, wie schon seine Vorgänger, kooperativ gespielt werden. Natürlich lässt sich das Abenteuer auch wunderbar alleine absolvieren, doch erst im Koop entfaltet der Titel sein wahres Potential.

Das wissen auch die Entwickler und haben das Spiel um sinnvolle Neuerungen ergänzt. So legen wir vor dem Start einer Sitzung fest, ob die Beute wie bisher geteilt werden soll oder jeder Spieler seinen eigenen Anteil am Loot erhält.

Besonders gut hat uns allerdings die Levelskalierung gefallen, die überraschenderweise sogar im Splitscreen-Multiplayer funktioniert (der übrigens nur in der Konsolenfassung zur Wahl steht). Darin passen sich alle Gegner unserem Level an. Haben wir beispielsweise Stufe 20 erreicht und spielen mit einem Neuling, befinden sich die Feinde für uns auf unserem Niveau, während unser Mitspieler Stufe-1-Widersacher bekämpft und das, obwohl er direkt neben uns steht. Hervorragend!

Allerdings leistet sich „Borderlands 3“ im geteilten Bildschirm auch einige grobe Patzer. Dass sich der Bildschirm lediglich horizontal und nicht vertikal teilen lässt und die Schriftgröße viel zu klein ausfällt, ist dabei noch zu verkraften. Dass die ohnehin halbierte Bildrate regelmäßig kräftig ins Stocken gerät und der Titel dadurch stellenweise unspielbar wird, hingegen eher weniger. Das sorgt für enormen Frust, wenn wir wieder einmal das Zeitliche segnen, weil das Bild kurz hing.

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Die Technik von Borderlands 3

Aus technischer Sicht hat „Borderlands 3“ ebenfalls mit einigen Problemen zu kämpfen. Grundsätzlich kann sich die Comic-Optik definitiv sehen lassen und überzeugt mit einem stimmigen Look, schicken Charakter- und Gegnermodellen und hervorragenden Spezialeffekten.

Während die vier Planeten eine ganz eigene Atmosphäre auf den Bildschirm zaubern, sind die einzelnen Gebiete auf den Himmelskörpern allerdings recht monoton ausgefallen und haben, mal abgesehen von den obligatorischen Gebäuden oder Gegner-Basen, nur wenig Interessantes zu bieten.

Zumal die PC-Fassung von „Borderlands 3“ unter etlichen Bugs, Rucklern und Performance-Problemen leidet. Die Versionen für PlayStation 4 und Xbox One flimmern derzeit besser über den Bildschirm, sind allerdings ebenfalls nicht frei von Fehlern.

Grundsätzlich lässt uns das Spiel auf PS4 Pro und Xbox One X die Wahl zwischen einem Grafikmodus (4K mit 30 FPS) und einem Performance-Modus (1080p mit 60 FPS). Diese angepeilten Bildraten kann der Titel aber in keinem der Modi auch nur ansatzweise halten. Regelmäßig müssen wir teils herbe Framedrops in Kauf nehmen, die den Spielspaß trüben. Ärgerlich zudem, dass wir stellenweise herbes Kantenflimmern in Kauf nehmen müssen, wenn wir die höhere Bildrate bevorzugen.

Immerhin leistet sich „Borderlands 3“ bei der Vertonung keine Patzer und überzeugt mit einer gelungenen deutschen Sprachausgabe, wuchtigen Waffensounds und –effekten und einem starken, treibenden Soundtrack.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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