Spezialisten, Überfall und 14 Maps: Call of Duty: Black Ops 4 bietet mehr als nur Blackout und Zombies. Wir fühlen dem Multiplayer-Modus auf den Zahn!
Die Nachricht, dass Call of Duty: Black Ops 4 erstmals keine Kampagne mehr besitzen würde, schlug ein wie eine Bombe. Doch als dann auch noch bekannt wurde, dass der Fokus nicht allein auf den Multiplayer-Optionen, sondern vor allem auf dem Blackout-Modus liegen würde, explodierte das Internet. Blackout ist in Black Ops 4 derart präsent, man vergisst beinahe die übrigen Mehrspieler-Varianten.
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Spezialisten unterwegs
Doch bevor ihr euch in den Online-Schlachten mit anderen messen dürft, empfehlen wir die Tutorial-Funktionen. In diesen probiert ihr nämlich die Fähigkeiten der Spezialisten aus und lernt deren Eigenarten. Wie funktioniert Batterys 9-Knall und was hat es eigentlich mit Ayax' Schild auf sich? Die Kommentare der Trainer kratzen mitunter an der Schamgrenze, liefern aber auch einige lustige Momente.
Wer jetzt denkt: Pah, so ein Tutorial brauche ich nicht, der sei beruhigt. Die Übungseinsätze sind kein Pflichtprogramm, schaffen aber dennoch eine gute Verbindung zu den Spezialisten. Denn das Gameplay von Black Ops 4 gibt sich gewohnt schnell und wer etwa keine Ahnung hat, wie man Stacheldraht vernünftig positioniert, der stirbt schneller den Heldentot als er „Stolperfalle“ rufen kann.
Die ebenfalls in die Tutorials eingebetteten Story-Fetzen wissen zu gefallen, ersetzen aber längst keine echte Kampagne. Sie sind stattdessen ein netter Bonus für die Übungsaufgaben.
Business as usual
Spielerisch gibt sich Black Ops 4 geradezu traditionell. Futuristische Aktionen wie Wall-Runs und Doppelsprünge gibt es nicht, allerdings dominieren schon jetzt Grätschen aus dem Sprint heraus und das einstmals so beliebte „Bunny-Hopping“. Die größte Tücke kommt aber aufgrund des veränderten Health-Systems hinzu. Habt ihr euch zuvor noch automatisch geheilt, benötigt ihr nun eine Erste-Hilfe-Spritze. Allein die Animation frisst nämlich einige Sekunden und nicht selten kostet einen dieser Augenblick das Leben.
Dadurch ist der Spielablauf drastisch schneller: Ein Schusswechsel lässt meist einen Spieler verletzt und einen am Boden zurück. Das Wiederbeleben gefallener Kameraden funktioniert durch das Tempo allzu selten. Wer nicht aufpasst, den überrascht die Meute in Deathmatches oder Kontrolle-Partien sogar am eigenen Respawn-Punkt. Kurzum: Auch wenn Black Ops 4 auf flotte Akrobatik verzichtet, so bleibt es die gewohnt flinke Hatz nach Abschüssen. Und speziell in den ersten Stunden zahlen Einsteiger gnadenlos Lehrgeld, ehe sie die beliebten Bahnen über die Maps verinnerlicht haben.
Ein Kessel Buntes
Darüber hinaus hat man es als einsamer Wolf diesmal ebenfalls vergleichsweise schwer. Solisten werden sehr schnell Opfer anderer Spieler. Zwar müsst ihr euch nicht zwangsläufig mit anderen Mitspielern zusammen tun, es hat aber seine Vorteile, wenn ihr eure Kollegen per Radar ein wenig im Auge behaltet.
Black Ops 4 wartet aktuell mit 14 sehr abwechslungsreichen Karten für den Multiplayer auf. Spielarten wie Free For All, Herrschaft und auch Suchen und Zerstören kennen Call-of-Duty-Spieler bereits aus dem Vorgänger. Spannender sind frische Varianten wie Überfall und Kontrolle. In Überfall kämpfen zwei Teams fünf Runden lang um Geldkoffer – ganz ähnlich wie in Counter-Strike. Bringt ihr die Bündel in eine Evakuierungszone und haltet diesen Bereich, sammelt ihr die darin befindlichen Moneten. Davon kauft ihr in der nächsten Runde dann bessere Ausrüstung und verschafft euch so einen Vorteil. Überfall schließt somit eine Lücke im Online-Angebot und eignet sich besonders gut für Teams oder Clans. Nur wer gut zusammenarbeitet, fällt nicht den gegnerischen Attacken zum Opfer. In unseren Test-Sessions endeten die Runden oft noch bevor der erste Geldsack überhaupt gesichert wurde.
In Kontrolle balgen sich zwei Teams mit je fünf Teilnehmern dagegen um Schlüsselpunkte auf der Karte. Die Respawn-Tickets sind in dieser Spielart allerdings begrenzt, was jeden Bildschirmtod doppelt schmerzhaft macht. Zum Ende (fast) jeder Partie gibt es ein hartnäckiges Duell der letzten Überlebenden. Auch hier überzeugt sowohl das pure Shooter-Gameplay als auch das Map-Design. Einzig das zufällige Match-Making fällt problematisch aus, da es immer wieder Profis und Einsteiger in einen Topf wirft.
Das Ein-Wochen-Fazit
Black Ops 4 bleibt ganz Call of Duty! Selbst die Veränderungen im Health-System und den Spezialisten ist es speziell im Multiplayer doch ein ganz typischer Vertreter seiner Zunft, der am Ende vom Tag mit spannenden Gefechten und mehr Teamwork auffährt. Einsame Wölfe seien allerdings gewarnt: Teamplayer haben in diesem Spiel einen kleinen Vorteil.