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Alle Jahre wieder erscheint ein neues „Call of Duty“. Kann sich die Reihe da überhaupt weiterentwickeln oder stehen die Innovationen nach all den Jahren mittlerweile auf der Stelle? Wir haben uns den neuesten Ableger Call of Duty Black Ops Cold War angeschaut und verraten euch in unserem Test, wo es bei dem Titel durchaus Innovationen gibt und warum der Multiplayer diesmal NICHT das Highlight ist!
Die Kampagne ist das Highlight von CoD Black Ops Cold War
Die Cold War-Kampagne entpuppt sich als die beste seit Jahren und stellt das Highlight des aktuelles „Call of Duty“ dar.
Wilkommen im Kalten Krieg: Wie schon der Name des Spiels verrät, finden wir uns mitten in den Geschehnissen des Kalten Kriegs in den frühen 1980er-Jahre wieder – inklusive eines Auftritts von Ex-Präsident Ronald Reagan.
Ihr schlüpft in die Rolle eines Mitglieds eines Agententeams unter der Leitung von Russel Adler. In verschiedenen Missionen versucht ihr den sowjetischen Spion Perseus aufzuspüren und auszuschalten. Den Protagonisten erstellt ihr dabei selbst – zumindest auf dem Papier. Ihr dürft in einer Akte Geschlecht, militärische Vorgeschichte und charakteristische Eigenschaften wählen. Letzteres beschert euch unterschiedliche Perks wie mehr Schaden beim Schießen oder schnelleres Sprinten. Warum man ein Geschlecht wählen kann, erschließt sich mir jedoch nicht, da die Figur nicht einmal spricht.
Gemäß des Kalten Kriegs gestaltet sich die Kampagne diesmal mehr wie ein Agenten-Thriller als eine reine Baller-Orgie. Klar, die bekannten Explosions- und Action-Szenarien dürfen im neuesten CoD-Ableger natürlich nicht fehlen, aber dazwischen werden auch ruhigere Momente eingebaut. Mal schleicht ihr euch in Stealth-Passagen an Gegnern vorbei, verhört Leute oder löst kleinere Rätsel während der Durchsuchung einer Privatwohnung nach einem Koffer. In diesen gilt es dann eine Wanze unterzubringen, um einen Verdächtigen zu infiltrieren. Die Geheimdienst-Szenen bringen eine unterhaltsame Vielfalt in die Kampagne. Anfangs erscheint es da schon etwas ungewohnt, in der „Call of Duty“-Kampagne vermehrt mit einem Schalldämpfer unterwegs zu sein, sorgt jedoch für ein frischeres Spielerlebnis.
Darüber hinaus steuert ihr in einer Mission sogar einen Helikopter oder könnt euch an Spielautomaten austoben, die es zu finden gibt.
Bis zu einem gewissen Grad werden spielerische Freiheiten geboten. Je nachdem, welche Aktionen ihr ausführt, könnt ihr verschiedene Enden erleben. Befreit ihr also lieber den Gefangen oder tötet ihn? Bestecht ihr den Offizier oder vergiftet womöglich einen General? Des Weiteren gibt es unterschiedliche Beweise wie Karten, Dokumente oder Fotos in Missionen zu finden, die euch Nebenmissionen freischalten. Das ist ein nettes Gimmick, leider überzeugen die Neben-Operationen nicht und bleiben belanglos.
Nichtsdestotrotz ergibt sich ein Wiederspielwert, durch die Gameplay-Vielfalt. So könnt ihr die Kampagne erneut angehen, um andere Pfade auszuprobieren und womöglich ein anderes Ende zu triggern.
Wie lang ist der Story-Modus? Die Kampagne dauert rund fünf Stunden und führt euch unter anderem nach Ost-Berlin, dem Jamantau-Gebirge oder Vietnam.
Grafisch weiß der Solo-Modus besonders zu beeindrucken. Scharfe Texturen, die manchmal aber einige Sekunden zum Laden brauchen, und gute Charaktermodelle sind ebenso der Rede wert wie auch die Atmosphäre, die dank stimmungsvoller Beleuchtung durch satte Sonnenstrahlen im Hubschrauberflug oder bei Nachteinsätzen zu gefallen weiß.
Untote wegballern im Zombie-Modus
Bei einem Black Ops darf der Zombie-Modus mittlerweile nicht mehr fehlen. Von daher könnt ihr auch in Cold War den Untoten die Kugeln in den Kopf befördern. Vor allem für Koop-Fans gestaltet sich der Zombie-Modus unterhaltsam. Zusammen mit drei weiteren Spielern zieht ihr in die Schlacht gegen die lebenden Toten und unterstützt euch gegenseitig. Runde für Runde stürmen immer mehr und stärkere Zombies auf euch zu. Eure Aufgabe: Sie wegpusten und überleben!
Im verfügbaren Modus Die Maschine arbeitet ihr euch in einem Weltkriegsbunker vor, in dem es von dem untoten Pack nur so wimmelt. Ab und zu sind Wege oder Zugänge jedoch blockiert und verhindern ein Weiterkommen.
Für jeden ausgeschalteten Zombie bekommt ihr Ressourcen, die ihr wiederum gegen Power-Ups eintauschen oder aber Barrieren freisprengen könnt.
Zu Release gebt es leider nur eine Map, auf weitere Karten muss also gewartet werden. Zumindest für PlayStation-Spieler gibt es noch den zeitexklusiven Onslaught-Modus, der euch zu zweit auf eine Multiplayer-Karte verfrachtet. Dabei müsst ihr immer in der Nähe einer umherwandernden Sphäre bleiben und währenddessen den Untoten die Köpfe wegpusten. Nichtsdestotrotz ist der Umfang aktuell recht gering.
Glanzloser Multiplayer
Der Multiplayer ist für viele Spieler meist das Herzstück eines Call of Duty-Ablegers. Jedoch ist der Mehrspieler-Part in Cold War nicht so gut wie sonst.
Dabei ändert sich gar nicht viel: Ihr behauptet euch weiterhin gegen andere Spieler auf unterschiedlichen Maps, sammelt Kills und erobert Stellungen. Dabei steigt ihr im Rang auf und sichert euch neue Waffen, Skins und Abzeichen.
Immerhin einen Vorteil gibt es im Vergleich zum Vorgänger Modern Warfare: Das Gameplay ist wieder schneller. Ihr müsst keine Türen mehr öffnen oder Waffen an Kanten auflegen. Es geht also wieder mehr in Richtung Run & Shoot. Dahingehend haben sich auch Scorestreaks verändert.
Scorestreaks werden nach dem Ableben weitergezählt. Ihr könnt also Kills sammeln und Ziele erobern und müsst um euren Fortschritt nicht bangen, wenn ihr sterben solltet. Das Gameplay soll mit den neuen Scorestreaks einsteigerfreundlicher sein.
Und ja, Scorestreaks können häufiger und einfacher genutzt werden, aber das sorgt auch manchmal für einen übermäßigen Einsatz von Scorestreak-Belohnungen wie zum Beispiel Flugzeugen. Es gibt also zwei Seiten der Medaille.
Aktuell wartet der Multiplayer mit 10 Maps auf. Das ist bislang nicht sonderlich viel, allerdings gestalten sich die Karten immerhin abwechslungsreich. Einige Beispiele:
- Satellite: Wüstengegend mit verwinkelten Klüften.
- Aramada: Schlachtschiffe auf hoher See. Gespannte Seile zwischen den Schiffen ermöglichen schnelle Plattformwechsel.
- Miami: „GTA Vice City“ Vibes dank farbenfroher Neon- und Palmen-Meile eines Stadtbereichs.
Neue Modi haben sich ebenfalls in Cold War eingefunden. Dazu gehören:
- VIP-Escort: Der Modus spielt sich 6-gegen-6. Ein Team beschützt einen VIP, der nur mit einer Pistole bewaffnet ist und an verschiedene Orte geführt werden muss, vor dem anderen Team. Jeder Spieler hat nur ein Leben.
- Fireteam: Insgesamt 40 Spieler werden in einzelne Teams aufgeteilt und müssen Bomben fingen und hochjagen.
- Combined Arms: 12 vs. 12, bei dem unterschiedliche Bereiche eingenommen werden müssen.
Während die Kampagne mit ihrer Grafik beeindrucken konnte, hinkt der Multiplayer-Modus hinterher. Nicht selten erblickte ich holprige Animationen und einige Stellen zeigten sich optisch unschön. Beispielsweise wenn andere Spieler ohne Sprung- oder Laufanimation zu Schweben schien.