Im Rahmen eines tragischen Swatting-Vorfalls in Wichita wurde ein 25-jähriger Mann wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und muss sich nun vor Gericht verantworten. Dem Mann wird vorgeworfen, einen falschen Notruf abgesetzt zu haben, wodurch eine unbeteiligte Person von der Polizei schließlich erschossen worden ist.
Zwischen den Jahren haben wir über einen Fall des Swattings in Wichita berichtet, bei dem ein unschuldiger Mann durch einen Polizisten erschossen worden ist. Auslöser für dieses tragische Ereignis war anscheinend eine 2-Euro-Wette zwischen zwei kompetitiven Call-of-Duty-Spielern. Beide bedrohten sich gegenseitig durch einen Swatting-Anruf.
Swatter wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Ein bekannter Swatter, der von einem der beiden Spieler im Laufe der Auseinandersetzung verständigt wurde, rief daraufhin bei der Polizei an und meldete eine Geiselnahme in Kansas. Durch inkorrekte Adressdaten fuhr die Polizei jedoch zu der Adresse eines völlig unbeteiligten 28-jährigen Mannes. Dieser öffnete den Beamten die Türe und wurde anscheinend durch eine als gefährlich interpretierte Handbewegung von einem Polizisten erschossen. Die Ermittlungen gegen den Polizeibeamten laufen derzeit noch.
Einen Tag später wurde der 25-jährige Tyler Barriss festgenommen, der den entsprechenden Anruf getätigt haben soll. Barriss steht in Kansas nun vor Gericht und muss sich im Prozess wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Er wurde am vergangenen Donnerstag aus Kalifornien ins Sedgwick County Gefängnis in Kansas überstellt.
Bis zu 36 Monate Gefängnis sowie eine Geldstrafe
Barriss erwarten nun bis zu 36 Monate Gefängnis sowie eine Geldstrafe in Höhe von 300.000 US-Dollar. Die Kaution für den Angeklagten beträgt 500.000 US-Dollar. Wegen Mordes kann der Anrufer aus juristischen Gründen nicht verurteilt werden. Unter fahrlässiger Tötung versteht man, dass jemand ohne Absicht, allerdings durch leichtsinniges Verhalten ums Leben gebracht worden ist.
Offensichtlich handelt es sich nicht um den ersten Swatting-Anruf, den Barriss getätigt hat. Nur wenige Tage vor der Tat soll er in Calgary, Kanada ebenfalls die Polizei angerufen und eine Geiselnahme gemeldet haben.